Titel: | Gebrüder Laurent und Collot's Pumpe für hydraulische Pressen mit selbstthätig veränderlichem Hube. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 197 |
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Gebrüder Laurent und Collot's Pumpe für hydraulische
Pressen mit selbstthätig veränderlichem Hube.
Mit Abbildungen auf Tafel 14.
Laurent und Collot's Preſspumpe.
In Armengaud's
Publication industrielle, 1882 Bd. 28 S. 251 findet
sich die Beschreibung einer Preſspumpe, welche von den Gebrüdern Laurent und Collot in Dijon zum Betriebe
ihrer hydraulischen Oelpressen (vgl. 1883
249 * 122) construirt wurde. Dieselbe läſst sich jedoch
in sehr vielen Fällen auch bei anderen hydraulischen Pressen mit Vortheil verwenden
und verdient ihrer eigentümlichen Regulirungsvorrichtung wegen, durch welche der Hub
der Pumpe dem in der Presse herrschenden Drucke selbstthätig angepaſst wird, wohl
eine eingehendere Erwähnung.
Die Pumpe B (Fig. 17 und
18 Taf. 14) ist auf einem starken guſseisernen Wasserbehälter A angeordnet und erhält die verlängerte Stange E ihres Plungerkolbens eine sichere Führung in dem
Bogenständer D. Die Kolbenstange tritt durch den Hebel
F hindurch, mit welchem sie durch ein
entsprechendes Gelenk a verbunden ist. Am einen Ende
des Hebels F ist die Pleuelstange G angelenkt, welche andererseits von der gekröpften
Antriebswelle W bethätigt wird.
Der Drehpunkt b des Hebels F ist nun nicht fest; derselbe wird vielmehr durch zwei an die Innenseite
des Gabelstückes H angelenkte Gleitsteine gebildet,
welche in entsprechenden seitlichen Coulissenführungen des Hebels F gleiten. Das Gabelstück H ist um die Achse C beweglich und wird durch
ein Gegengewicht i stets nach rechts gedreht, so daſs
sich der Drehpunkt b des Hebels F für gewöhnlich in seiner gröſsten Entfernung von a befindet und der Kolben der Pumpe seinen Maximalhub ausführt.
Unmittelbar hinter dem Ventilgehäuse ist mit der Preſswasserleitung ein Cylinder g vertikal nach unten gerichtet in Verbindung gebracht,
in welchem sich ein Kolben h bewegt; dieser sitzt auf
einem kurzen, mit H verbundenen Hebelarm H1 auf. Wächst nun der
Druck in der Presse, so schiebt sich der Kolben h aus
und ertheilt dem Hebel B1 und damit auch dem Gabelstücke H eine
Drehung nach links, in Folge deren sich der Drehpunkt b
des Hebels F nach a hin
verschiebt und der Hub der Pumpe verkleinert wird. Endlich, wenn die Pressung ihr
Maximum erreicht hat, ist H so weit umgelegt, daſs der
Drehpunkt b des Hebels F
mit a zusammenfällt und somit jede Bewegung des
Pumpenkolbens und ein weiteres Steigen des Druckes aufhört. Sinkt indeſs die
Pressung durch Undichtigkeiten o. dgl. herab, so legt sich der Hebel wieder nach
links herüber und die Pumpe beginnt wieder zu arbeiten, bis der Maximaldruck
erreicht ist. Die Presse kann also beliebig lange unter Druck stehen bleiben.
Mit H ist ein Arm H2 verbunden, welcher nach einem Kreisbogen um den
Mittelpunkt C gekrümmt ist und auf der Innenseite eine
Verzahnung besitzt. In diese greift ein auf der Achse des Schwungrades K sitzendes Getriebe I
ein. Durch die träge Masse des Schwungrades sollen Zuckungen des immerhin etwas
umständlichen Mechanismus beim Betriebe der Pumpe möglichst vermieden werden.