Titel: | J. Hopkinson's elektrischer Strommesser. |
Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 118 |
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J. Hopkinson's elektrischer Strommesser.
Mit Abbildung auf Tafel 9.
Hopkinson's elektrischer Strommesser.
Der von J. Hopkinson angegebene Strommesser gehört zur
Klasse derjenigen, welche sich der elektromagnetischen und mechanischen Wirkungen
zur Strommessung bedienen. Nach Engineering, 1883 Bd. 35 S.
213 befindet sich zwischen den Schenkeln des erregenden Elektromagnetes
A (Fig. 7 Taf.
9) auf der Achse B der Anker einer kleinen
Dynamomaschine, welche als Motor zur Umdrehung der Achse L benutzt wird; ihre Bewickelung besteht aus dünnem Drahte und bildet eine
Nebenschlieſsung für
den zu messenden Strom, von welchem ein Theil von der Achse L durch die Schenkel A und durch den Anker
der Dynamomaschine, dann zu den Bürsten und in einem isolirten Drahte zu dem
isolirten Ringe H geht; von da aus ist der Stromweg
nach dem Metallrahmen unterbrochen oder geschlossen, je nachdem das umlaufende Stück
I gehoben oder gesenkt ist und die mit umlaufende
Contactscheibe P von dem festliegenden isolirten Hebel
F, welcher durch die Feder D an eine Stellschraube angepreſst wird, abgehoben ist, oder auf ihm
aufliegt. Das Stück I ist ein weicher Eisenkern
innerhalb eines Solenoides J aus starkem Drahte, das in
einer Eisenröhre K eingeschlossen und vom Rahmen des
Instrumentes getragen wird. Auf der von dem Anker der Dynamomaschine getriebenen
vertikalen Achse L sitzt der Eisenkern M; der Kern I läuft mit
L um, kann aber auf ihr sich auf und abbewegen. I ist an den Trägern O mit
den Regulatorkugeln N verbunden, welche daher beim
Umlaufe der Achse L den Kern I zu heben streben. Die Umdrehungen der Achse L werden durch Schneckenrad Q auf ein
Zählwerk mit den Rädern R und den Zeigern S übertragen. Zwei Federn T zu beiden Seiten von L fangen das Gewicht
von I auf und sind so justirt, daſs, wenn kein Strom
durch J geht, der Contact von H aus unterbrochen ist. Ein sehr schwacher Strom in J stellt schon den Contact her und bringt den Anker der
Dynamomaschine in Gang. Ein durch J gehender Strom
veranlaſst eine Anziehung zwischen der festliegenden Röhre K und den Flanschen der umlaufenden Kerne M
und I, sowie zwischen M
und I selbst. Die magnetische Anziehung strebt I nach unten zu ziehen und ist innerhalb gewisser
Grenzen der Stromstärke proportional; die Centrifugalkraft in den Regulatorkugeln
N ist proportional der Umlaufsgeschwindigkeit und
strebt den Kern I nach oben zu bewegen. Beide Kräfte
halten sich beständig das Gleichgewicht; denn wird die Umlaufsgeschwindigkeit zu
groſs, so wird der Stromweg nach dem Elektromotor unterbrochen und die
Geschwindigkeit sinkt; ist die Geschwindigkeit zu klein, so wirkt der Elektromotor
und die Geschwindigkeit wächst. Daher läuft die Maschine stets mit einer der
Stromstärke in der Spule J proportionalen
Geschwindigkeit.