Titel: | R. Wagner's Taschen-Nivellirinstrument. |
Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 118 |
Download: | XML |
R. Wagner's Taschen-Nivellirinstrument.
Mit Abbildungen auf Tafel 9.
[R. Wagner's Taschen-Nivellirinstrument.]
In einer Versammlung des Berliner Bezirks Vereins deutscher
Ingenieure (vgl. Wochenschrift, 1883 S. 119)
wurde ein von R. Wagner construirtes Nivellirinstrument
vorgezeigt, dessen Einrichtung aus Fig. 10 bis
12 auf Taf. 9 zu entnehmen ist und welches wegen seiner gedrängten Form,
einer für alle Feldmeſsinstrumente willkommenen Eigenschaft, allseitige Beachtung
verdient. Bei den gebräuchlichen, mit Libelle versehenen Instrumenten zum Nivelliren
bedarf es immer zweier Beobachtungen bezieh. Ablesungen, derjenigen an der Libelle
und der zur Beobachtung des Objektes. Das Wagner'sche
Instrument gestattet, diese beiden Beobachtungen gleichzeitig zu machen, indem es
die beiden Theile, als die Libelle und das Objekt, dicht neben einander in das
Gesichtsfeld des Oculars bringt. Es wird nämlich das Bild des oberen Theiles des
Libellenrohres a (Fig. 11)
durch Spiegel s in das optische Feld einer neben der
Ocularlinse des Fernrohres befindlichen zweiten Linse reflectirt, welche in einen
Seitenausschnitt der erstgenannten Linse eingesetzt ist. Um eine genügende
Beleuchtung der Libelle zuzulassen, ist das Libellengehäuse bei F (vgl. Fig. 10)
mit entsprechenden Ausschnitten versehen. Wie beim Mikroskope kann neben diesen
Ausschnitten noch ein die Lichtstärke erhöhender Beleuchtungsspiegel angebracht
werden. Fig. 12
stellt das im Ocular erscheinende Bild von Meſslatte und Libelle dar.
Das ganze Instrument kann bequem in der Tasche getragen werden; denn das
Lederfutteral für ein Instrument gröſster Gattung miſst nur 150mm in der Länge bei 70mm Breite und 33mm Höhe, während das
Gewicht des Instrumentes sammt Futteral wenig über 300g beträgt. Die Länge des Fernrohres allein stellt sich bei 3, 6, 9 oder
12facher Vergröſserung auf 66, 80, 106 bezieh. 133mm und belaufen sich die Preise zwischen 48 bis 60 M.