Titel: | Ueber das Indophenol. |
Autor: | Lbr. |
Fundstelle: | Band 247, Jahrgang 1883, S. 430 |
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Ueber das Indophenol.
Köchlin, über das Indophenol.
Im Anschlusse an die Mittheilung über die Erfindung des Indophenols von H.
Köchlin und Otto N. Witt (vgl.
1882 243 162) veröffentlicht der Erstgenannte im Bulletin de Mulhouse, 1882 S. 532 ein Verfahren zur
Fixation dieses Farbstoffes.
Zur Befestigung des Indophenols auf Baumwolle kann man nach dem Aufdrucken einer
Mischung von Indophenol und essigsaurem Zinn lüften und waschen, oder gut dämpfen
und dann chromiren. Zum Druck dient im ersten Falle folgende Farbe:
2000g Indophenol
10l Essigsäure 6°
10l essigsaures Zinn 20°
8000g Gummi,
welche man ½ Stunde zusammen kocht. Nach dem Drucke wird die
Waare 24 Stunden lang in die Oxydationskammer gehängt, 2 Minuten durch Dampf, am
passendsten im Mather und Platt'schen Apparat (vgl.
1877 224 * 542) passirt, chromirt bei 50° durch 2 Minuten
im Chrombad, welches auf je 1l Wasser 10g Kaliumbichromat enthält; endlich wird gewaschen
und geseift. Man kann das Dämpfen und das Chromiren weglassen, erhält dann jedoch
ein weniger intensives Blau.
Im zweiten Falle wird die Farbe folgendermaſsen zusammengesetzt:
500 bis 1000g Indophenol
5l Essigsäure 6°
5l essigsaures Zinn 20°
750g Stärke
750g gebrannte Stärke,
kochen und kalt dazu setzen:
250cc salpetersalzsaures Zinn
55°
250cc Ammoniak
1l Zinnoxyd in Teigform
0l,5 holzessigsaures Eisen
10°.
Nach dem Druck muſs man die Stücke 10 bis 12 Stunden
verhängen, 2 bis 3 Stunden dämpfen, je nach den das Blau begleitenden Farben, und
dann chromiren. Man fügt zur Farbe mehr oder weniger Doppelsalz von Zinn und
Ammoniak zu und ebenso Zinnoxydul wegen des Indophenols, welches ohne diesen Zusatz
dem Dämpfen nicht lange widerstehen würde.
Zum Färben von Wolle, Seide und Baumwolle, welche in Türkischrothöl präparirt ist,
nimmt man in das Färbebad folgende Mischung:
1l Essigsäure
200g Indophenol
1l essigsaures Zinn 20°
0l,5 essigsauren Kalk 18°
100cc holzessigsaures Eisen
10°.
In diesem vorher zusammen gekochten Bade wird die Waare 2
Stunden bei 60° behandelt, gewaschen und chromirt durch 5 Minuten bei 50° in einem
Chrombad, welches
auf 1l Wasser 5g
doppelt chromsaures Kali enthält. Die Stücke kommen grau aus diesem Bade. Schwach
chlorirte Wolle färbt sich leichter und gibt ein viel satteres Blau, welches
kochender Seife besser widersteht.
Wolle kann man auch im alkalischen Bade färben, wie es Rosenstiehl vorschlägt; es genügt, sie durch 2 Minuten bei 50° in folgende
Mischung zu bringen:
1l Wasser
200g kohlensaures Natron
25g Indophenol
25g Glycose.
Nach dem Färben wird einige Minuten verhängt und schlieſslich
mit doppelt chromsaurem Kali behandelt.
Lbr.