Titel: | Oefen zum Brennen von Kalk und Thonwaaren. |
Autor: | F. |
Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 513 |
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Oefen zum Brennen von Kalk und
Thonwaaren.
Patentklasse 80. Mit Abbildungen auf Tafel 40.
Oefen zum Brennen von Kalk und Thonwaaren.
Der Schachtofen zum Brennen von Kalk und Ziegeln von P.
Montagné in Paris (* D. R. P. Nr. 16759 vom 31. März 1881) hat einen
kreisrunden, ovalen oder rechteckigen, gebogenen und nach unten verengten Schacht
N (Fig. 1 Taf.
40), welcher von oben beschickt wird. Durch den Kanal c
wird der Mitte des Ofens, wo der Hauptbrand stattfindet, atmosphärische Luft
zugeführt. Im unteren Theile des Schachtes sind Vorrichtungen zum Befördern des
Abwärtsgleitens des Ofeninhaltes angeordnet, welche entweder aus 4 Reihen von
Stachelrädern a, aus einer Anzahl von Walzen oder aus
einer Stabkette ohne Ende bestehen. Bei Anwendung von Walzen sind über den
Zwischenräumen Schienen so angeordnet, daſs Steine nicht zwischen die Walzen
gelangen können.
Der Kammerofen zum Brennen von Kalk und anderen Waaren,
welche ein schnelles Abkühlen vertragen können, von E. Arnold
in Fürstenwalde (* D. R. P. Nr. 17742 vom
26. Juli 1881) besteht aus 4 Kammern A bis
D (Fig. 2 bis
4 Taf. 40). Von jeder Kammer führen in der Nähe des Gewölbes Kanäle d nach dem Querkanale G,
welcher durch eine mittels Schieber f verschlieſsbare
Oeffnung mit dem nach dem Schornsteine F führenden
Kanal H und durch den mittels Schieber h verschiebbaren Kanal m
mit der nächsten Kammer in Verbindung steht. Ferner führen durch von den Gängen r aus zugänglichen Schieber p verschlieſsbare Kanäle o nach der
Wärmekammer M unter der Sohle der nächsten Kammer,
welche mit den durch Thüren i fest verschlieſsbaren
Aschenräumen in Verbindung stehen. Diese Wärmekammer ist mit kleinen, durchbrochen
gemauerten Wänden versehen oder nach Art der Siemens'schen Regeneratoren eingerichtet und dient zur Anwärmung der
Verbrennungsluft für die Feuerungen a und der
Ofensohle.
Beim Betriebe wird die Kammer A unter Schlieſsung der zu
dieser Kammer gehörigen Schieber h und p und Oeffnen von f sowie
der Aschenthür i in Brand gesetzt. Inzwischen wird
Kammer B gefüllt. Nachdem dies geschehen, schlieſst man
Schieber f, öffnet Schieber h der Kammer und schafft durch entsprechendes Oeffnen und Schlieſsen der
zur Kammer B
gehörigen Schieber den
Verbrennungsproducten einen Weg zum Schornstein. Diese durchstreichen auf diese
Weise Kammer B und wärmen dieselbe vor. Ist A fertig gebrannt, so schlieſst man Schieber h und öffnet p, sowie die
Einkarrthür b der Kammer A. Durch den Schornsteinzug wird alsdann Luft durch die Kammer A gesaugt, welche die eben fertig gebrannte Waare
abkühlt, sich erwärmt, durch Kanal o in Kammer M der Abtheilung B
streicht und noch heiſs unter den Rost der Feuerungen gelangt. Ist die Abtheilung
A ausgekarrt, so gibt diese Kammer M die aufgespeicherte Wärme wieder an die
durchstreichende Verbrennungsluft ab und soll auf diese Weise eine gleichmäſsige
Erwärmung der Luft erzielt werden.
Bei dem Ofen zum Brennen von Thonwaaren und Kalk von R.
Burghardt in Tschöppeln, Kreis Sagan
(* D. R. P. Nr. 16560 vom 19. Januar 1881) hat jeder
Feuerraum A (Fig. 5 bis
7 Taf. 40) einen weitschlitzigen, festliegenden Hauptrost a von porösen Chamotteplatten und einem engschlitzigen
eisernen Nebenrost c; die schrägen Seitenwände aus
Chamotteplatten sind, einem Treppenrost ähnlich, mit wagrechten Seitenschlitzen
versehen. Jede Feuerkammer B hat vorn zwei in den
Feuerraum führende, durch Chamotteplatten abschlieſsbare Abfallöcher b und steht hinten mit dem eigentlichen Ofenraum durch
eine Oeffnung o in Verbindung.
Der Ofen mit überschlagender Flamme wird unter seiner Sohle mit Abzugskanälen d versehen, welche in die beiden Hauptkanäle C einmünden; diese erweitern sich in eine
Generatorkammer D, aus welcher die Gase in den
Schornstein abziehen. Den Feuerkanälen d parallel sind
in der Hintermauer des Feuerraumes Lutkanäle e und f angebracht, welche durch 2 Schächte mit einander
verbunden sind. Vom Kanal zweigen sich Luftkanäle h ab,
welche mit Abzweigungen der einzelnen Feuerungen in Verbindung stehen, während die
mit f verbundenen Kanäle g
nach den durchbrochenen Chamotteplatten des Feuerraumes A führen.
Beim Betriebe öffnet man zunächst die beiderseitigen Sohlenkanalschieber z und die beiden Hauptschieber s und gibt auf die engschlitzigen Nebenroste c kleinstückiges Brennmaterial, bis der Ofeneinsatz zu glühen beginnt.
Dann werden die Nebenroste entfernt und bessere Brennstoffe in höherer Schicht auf
die Hauptroste a gebracht und zugleich in die durch die
strahlende Wärme ihrer Wände erhitzten Darrkammern B
gefüllt; der Wassergehalt letzterer Kohle kann durch die offene Beschickungsthür von
B entweichen; sobald aber in Folge der höher
steigenden Temperatur die Entgasung der Kohle beginnt, läſst man deren Producte
durch die Oeffnung o in den Ofen einströmen. Ist das
Feuer auf dem Rost a abgebrannt, so wird die im Raum
B theilweise entgaste Kohle in die Feuerung
hinabgestoſsen und B neu gefüllt. Dabei werden die
Schieber s und z
geschlossen, so daſs die Feuerungen jetzt als Generatoren wirken, die Gase den
glühenden Ofeneinsatz durchziehen und nach dem Oeffnen der Zugschieber die gröſstentheils entgasten
Kohlen gleichmäſsig brennen. Schreitet die Glut vor, so werden mehr Kohlen
aufgegeben und die Stirn wand thüren der Luftkanäle g
geöffnet, so daſs die Luft durch die Seitenschlitze und den Horizontalrost
einströmt.
Sind die Regeneratorkammern D durch die abziehenden
Feuergase erhitzt, so führt man diese durch Oeffnen der Schieber z und n und der
Regeneratorluftklappe der anderen Seite durch einen Hauptkanal nach dem Schornstein,
während die Verbrennungsluft durch den zweiten Hauptkanal und Regenerator geht, um
durch die Kanäle h und g
dem Hauptrost und den Seitenschlitzen zugeführt zu werden.
Bei dem Ringofen zum Brennen von Ziegeln und Kalk von
A.
Gallus in Reudnitz-Leipzig (* D. R. P. Nr. 16035 vom 31. December 1880) wird die nach
oben steigende heiſse Luft der im vollen Brande stehenden Kammer mittels Rohr c (Fig. 8 Taf.
40) nach den beiden Hitzeleitern n geführt, deren
Verbindungen durch eiserne Glocken abgeschlossen werden können, wodurch es möglich
wird, beliebige Kammern des Ofens, bei Absperrung der zwischenliegenden mittels der
Glocken bei x, vorzuwärmen. In der vorzuwärmenden
Kammer werden die Glocken x gezogen und durch den
Essenzug die aus der Wärme abgebenden Kammer am Boden entweichenden Gase genöthigt,
die folgenden Kammern zu durchziehen und vorzuwärmen, bevor sie durch den
Rauchsammler e zum Schornstein gehen. Zur
gleichmäſsigen Schmauch- und Rauchabführung sind einzelne rostartig abgeschlossene
Schmauchkanäle s unter der Ofensohle, statt der bisher
verwendeten gröſseren Sauglöcher, angebracht. Die Abdeckung der Kanäle geschieht
mittels Rollschicht, wobei je 2 nachbarliche Ziegel einen Zwischenraum von 5mm lassen. Erweist sich der Zug als zu bedeutend,
so kann durch Verstopfung einzelner Zwischenräume leicht eine Regulirung
herbeigeführt werden. Die weitere Construction des Ofens, die Art der Feuerung und
der Betrieb gleichen den bei Ringöfen sonst angewendeten.
Bei dem Brennofen mit Gasfeuerung der Thonwaarenfabrik Schwandorf in
Schwandorf (* D. R. P. Nr. 13263 vom
28. April 1880) werden die Steine abwechselnd mit von unten nach oben und
von oben nach unten schlagender Flamme gebrannt. Je nach der Stellung des
Doppelsitzventiles e (Fig. 9 bis
12 Taf. 40) gelangt das Gas aus dem Kanal a
entweder in den oberen oder unteren, in der Stirnwand des Ofens ausgesparten Kanal
n und von da in die oberen o oder unteren
Zweigkanäle u. Jeder dieser Zweigkanäle ist zur
Regulirung des Gases mit einem Schieber s versehen. Von
diesen Zweigkanälen gelangt das Gas in die horizontal liegenden Gaspfeifen p, von welchen 3 unter der Ofensohle, 2 am oberen Ende
der beiden Feuerbrücken M und eine über dem Scheitel
des Gewölbes angebracht sind. Diese 6 Pfeifen sind in der ganzen Länge des Ofens mit
zahlreichen Oeffnungen versehen, aus welchen das Gas strahlenförmig, fast senkrecht
zur Richtung der Verbrennungsluft in den Ofenraum eintritt. Bei der angegebenen Stellung des
Ventiles e tritt das Gas in den oberen Kanal n, gelangt durch die Zweigkanäle o in die 3 oberen Pfeifen und tritt, wie dies die
Pfeile andeuten, theils senkrecht nach aufwärts, theils horizontal, theils senkrecht
nach abwärts in den Ofenraum ein. Die Verbrennungsluft steigt hinter den beiden
Feuerbrücken M zum Ofengewölbe empor, trifft am Kopfe
der beiden Feuerbrücken, sowie am Scheitel des Gewölbes auf das in feinen Strahlen
oder auch aus Schlitzen eintretende Gas, wobei die Verbrennung desselben erfolgt.
Die Verbrennungsproducte werden durch den Zug des Kammes von oben nach abwärts durch
die zu brennenden Waaren gezogen, gelangen durch im Boden ausgesparte Schlitze in
die Kammern w, von da durch entsprechend vertheilte
Schlitze in den mittleren Bodenkanal m, theilen sich
sodann nach rechts und links, gelangen in die beiden Regeneratoren R, an welche sie den gröſsten Theil ihrer Wärme abgeben
und ziehen durch die Glocken g in den Rauchkanal r und den Kamin.
Sobald die Regeneratoren R genügend erhitzt sind, werden
die Rauchventile g geschlossen, dagegen die 4 Ventile
z geöffnet. Gleichzeitig wird das Ventil e gehoben, so daſs die Verbindung des Gaskanales mit
dem oberen Kanäle n unterbrochen ist und das Gas nun
durch den unteren Kanal n und die Zweigkanäle u zu den 3 unteren Pfeifen geht, um in die beiden
Verbrennungskammern w einzutreten. Die Luft geht nun
durch die über den Glocken g geöffneten Register durch
die beiden Regeneratoren R und die im Gewölbe des
Bodenkanales m ausgesparten Schlitze in die Verbrennungskammern w und trifft daselbst hoch erhitzt mit dem Gas
zusammen, wodurch eine rasche Verbrennung und sehr hohe Hitze erzielt wird. Die
Feuergase gelangen durch die in der Ofensohle ausgesparten Schlitze in den
Brennraum, durchziehen die Waaren von unten nach oben, theilen sich nahe am Gewölbe
nach rechts und links, ziehen hinter den Feuerbrücken M
nach den beiden äuſseren Bodenkanälen a und gelangen
von da durch die 4 Regeneratoren G und die geöffneten
Rauchglocken z in den Schornstein.
Sind die beiden Regeneratoren R abgekühlt und die 4
Regeneratoren G genügend erwärmt, so werden
Rauchglocken und Ventil e wieder umgestellt. Sofort
erlöschen die 3 unteren Pfeifen, während die 3 oberen zu brennen beginnen und die
Feuergase dann wieder von oben nach unten durch den Brennraum ziehen u.s.f. Da man
auf diese Weise wesentlich höhere Temperaturen als mit direkter Feuerung erzielen
kann, so soll sich dieser Brennofen namentlich für die Herstellung basischer Ziegel eignen.
Die Inbetriebsetzung des Ofens geschieht in folgender Weise: Sobald der Ofen voll
gesetzt und die Eintragthür zugemauert ist, werden die Stirnwände der beiden
Verbrennungskammern w weggenommen, sodann die Glocken
z etwas geöffnet und nun wird mittels Holz oder
Kohle erst ein kleines
Schmauchfeuer unterhalten; dasselbe wird sodann allmählich verstärkt., bis die
Kammern w rothglühend sind. Sobald dies erreicht ist,
werden die unteren Pfeifen in Betrieb gesetzt, die Stirnwände wieder zugemauert und
nun wird die Flamme so lange von unten nach oben gezogen, bis auch die Feuerbrücken
M und das Ofengewölbe rothglühend sind. Hierauf
wird mit wechselnder Flamme gearbeitet, bis der Garbrand erzielt ist.
In entsprechender Weise können auch 2 Oefen mit gemeinschaftlichen Regeneratoren so
angeordnet werden, daſs die in den fertig gebrannten Oefen angesammelte Wärme zur
Vorwärmung des frisch eingesetzten Ofens verwerthet werden kann.
Beim Brennen in Ringöfen genügt für schwer zu brennende
Waaren die in den abkühlenden Massen aufgespeicherte Wärme nicht, um die
entsprechend dem Brennstoffverbrauch zunehmende Menge der Verbrennungsluft genügend
zu erwärmen. Dies läſst sich aber nach Angabe der Thonwaarenfabrik Schwandorf (* D. R. P. Nr. 17825 vom 14. Juni 1881)
erreichen, wenn man mit abwechselnder Zugrichtung brennt. Ist in gewöhnlicher Weise
zuerst nach vorwärts gebrannt, also die Verbrennungsluft durch die abkühlende Waare
dem Vollfeuer zugeführt und sind die Feuergase durch die vorzuwärmende Waare nach
dem Schornstein abgeführt worden, so wird, wenn die abkühlende Waare stark abgekühlt
ist, die Zugrichtung gewechselt. Es wird nun nach rückwärts gebrannt, indem man die
Verbrennungsluft durch die vorzuwärmende Waare zuströmen und die Feuerluft durch die
abkühlende Waare abziehen läſst, so daſs letztere von neuem erwärmt wird. Wenn man
so abwechselnd längere Zeit nach vorwärts und nur kurze Zeit nach rückwärts brennt,
so rückt das Feuer ebenso wie beim gewöhnlichen Ringofenbetrieb allmählich
vorwärts.
Der Gasringofen von A. Dannenberg in
Görlitz (* D. R. P. Nr. 17654 vom 11.
Januar 1881 und Zusatz * Nr. 19017 vom 7. Oktober 1881) besteht aus 2
Brennkanälen X (Fig. 13 bis
20 Taf. 40), welche an beiden Enden durch schmälere Kanäle x verbunden sind. Die Brennkanäle werden bei
horizontalem Feuer durch doppelte Gitterwände B, bei
niedergehendem Feuer durch massive Wände A in
Abtheilungen oder Kammern getheilt, welche durch Thüren C zugänglich sind. Der Gassammler D ist bei
y mit dem Gaserzeuger Z verbunden und hat im Gewölbe zwischen je zwei gegenüber liegenden
Kammern eine verschlieſsbare Oeffnung e. In den
Rauchsammler E münden oben die Schmauchabzüge h, unten die Sohlkanäle F.
Von jedem Sohlkanal zweigen sich nach jeder Seite kleine Kanäle a und d ab; erstere münden
bei b in die Kammersohle, letztere bei m in die benachbarte Kammer. Der rings um den Ofen
laufende Hitzeleiter J steht mit jeder Kammer durch die
Kanäle H und F mit der
Sohle, durch den Querkanal K, die kleinen Kanäle g und die Mischkammer L
mit der Decke des Ofenkanales in Verbindung.
Zum Ueberleiten der Heizgase aus dem Gassammelkanal D
nach den Mischkammern L werden transportable Gasleiter
M angewendet, welche aus einzelnen Theilen
zusammengeschraubt und mit schlechten Wärmeleitern umhüllt werden. Das
Glockenkegelventil derselben kommt beim Betriebe jedesmal über die
Ausströmungslöcher e (Fig. 16) zu
stehen. In den Mischkammern L treffen Gas und Luft
zusammen, wobei die in den Verbindungsrohren befindlichen Absperrventile den
Gaszufluſs und die in den nach den Mischkammern L
führenden Kanälen g befindlichen Ventile i die Speiseluftzuführung schnell und sicher für jeden
einzelnen Brenner zu reguliren gestatten.
Um die Feuergase gut vertheilt in die Kammern leiten zu können, werden bei
niedergehendem Feuer die cylindrischen, aus Chamotte hergestellten Brenner N angewendet, deren durch das Gewölbe ragender Theil
zahlreiche wagrechte Schlitze hat, durch welche die Gase strahlenförmig in den Ofen
treten.
Bei horizontalem Feuer werden die Brenner O angewendet,
welche aus zwei in einander geschobenen, mit Schlitzen versehenen Chamotterohren
bestehen. Das innere Rohr ruht auf einem konischen Ansätze des äuſseren und hat an
dieser Stelle 2 Verstärkungen n (Fig. 19)
mit je einem kleinen Falz, in welchen man mit einem geeigneten Schlüssel von oben
hineingreifen kann, um das innere Rohr so zu drehen, daſs sich nach jeder Seite hin
1, 2 oder 3 Schlitze decken, aus denen dann die brennenden Gase in den Ofenraum
strömen.
Beim Betriebe mit niedergehendem Feuer werden die besetzten Kammern durch eine
geeignete direkte Befeuerung vorgewärmt. Inzwischen werden die Gaserzeuger Z in Thätigkeit gesetzt und mittels Dampfgebläse
Heizgas in den Gassammelkanal D getrieben. Bei der zu
befeuernden Kammer stellt man den Gasleiter M über die
Oeffnung e und öffnet das darin befindliche Ventil. Die
in einer Abkühlkammer erhitzte Luft ward durch die Kanäle L,
g, K, J bis zu der im Feuer befindlichen Kammer und durch Kanäle K, g und L in diese
eingeleitet, wobei Ventil i im Kanal g und die Klappe im Gasleiter M entsprechend geöffnet sind.
Luft und Gas treffen in der Kammer L zusammen, entzünden
sich und strömen durch die feinen Schlitze der Brenner N als Flammen in die Kammern. Die hinter dem Feuer gelegenen Zwischenwände
A werden durch Chamotteschieber bei d und d1 abgeschlossen, um Luftzutritt zu
verhindern; dagegen werden in der Zugrichtung des Feuers nur die Oeffnungen d1 geschlossen, damit
das Feuer gezwungen wird, senkrecht nach der Sohle und von hier durch Kanäle b, a, d nach der nächsten Kammer zu gehen, wo es bei
m eintritt und dieselbe in Vorglut bringt. Aus
dieser Kammer werden die Feuer- bezieh. Rauchgase, sich mehr und mehr abkühlend,
noch in 2 bis 3 Kammern durch die Oeffnungen d1 geführt; aus der letzten Kammer werden
sie durch die Sohllöcher
b, Kanäle a und F nach dem Rauchsammler E
und von diesem durch den Schornstein Y abgezogen. Um
die frisch eingesetzte Brennwaare gut abschmauchen und vorwärmen zu können, wird
jede frisch vollgesetzte Kammer an beiden Enden durch die Wand A oder B abgesperrt und
werden die Ventile so gestellt, daſs aus den Auskarrkammern heiſse Luft durch die
Kanäle g, K nach dem Hitzeleiter J und diesen entlang bis zur Schmauchkammer und durch
deren Kanäle H, F, a und b
von unten in die Kammer eingeführt werden. Die sich entwickelnden Wasserdämpfe
steigen ihrer Leichtigkeit halber nach oben und werden hier wiederum durch Brenner
N und Kanäle g, K und
h in den Rauchsammler E geführt.
Bei horizontaler Feuerung wird die hinter dem Feuer liegende Wand B mit Sand abgesperrt. Die mit Luft gemischten Heizgase
werden von L aus in die Brenner O eingeführt.
Da sich die zum Brennen von feuerfesten Steinen, Kalk und Portlandcement
erforderliche hohe Temperatur mittels der Gasbrenner N
und O nicht erzielen läſst, so will Dannenberg für diesen Zweck eine Regenerativgasfeuerung anwenden, wobei die Vorwärmung
der Speiseluft direkt in den Brennern vor sich gehen soll. Diese Brenner bestehen
aus ovalen oder eckigen Röhren, welche der Länge nach 1, 3 oder 5 Scheidewände c (Fig. 18 und
20 Taf. 40) haben, hierdurch in 2 bis 6 breite, aber niedrige senkrechte
Kanäle getheilt werden und in den äuſseren Wandungen kleine Löcher oder Schlitze e zur Ausströmung der Gase haben. Die Zwischenwände und
die Löcher bezieh. Schlitze sind derart angeordnet, daſs, sobald die Speiseluft und
die Regeneratorgase in die äuſseren Kanäle des Brenners B eingeführt werden, beide nach unten strömen, sich an den glühenden
Wänden des Brenners hoch erhitzen und von dort in den zwei inneren Kanälen wieder
nach oben steigen, wobei sie durch die senkrecht über einander liegenden Löcher nach
dem Brennerraum entweichen und sich entzünden. Die Generatorgase werden zu diesem
Zweck durch eiserne Gasleiter M nach den im Feuer
stehenden Brennern übergeführt; die Speiseluft wird zuerst durch die kühlenden
Abtheilungen nach den Kanälen J (vgl. Fig. 13)
und mittels eiserner Ueberführungsröhren m nach den im
Feuer stehenden Kammern geleitet, wo sie in die Brenner A und B eintreten. Im Uebrigen soll der
Betrieb eines solchen Gasringofens ebenso sein wie bei allen continuirlich
geleiteten Brennöfen.
Die Bezeichnung „Regenerativgasfeuerung“ hält Referent hier nicht für
zutreffend, da die höhere Temperatur, welche die Heizgase in den Brennern erhalten,
doch diesen selbst, somit der Stelle entnommen ist. an welcher die Hitze erzeugt
wird, so daſs nicht einzusehen ist, wie auf diese Weise eine höhere Temperatur des
Ofens erzielt werden soll.
F.