Titel: | Apparat zur Bestimmung der Druckfestigkeit von Materialien. |
Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 316 |
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Apparat zur Bestimmung der Druckfestigkeit von
Materialien.
Mit Abbildungen auf Tafel 23.
Schickert's Materialprüfungsapparat.
Hugo
Schicken in Dresden (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 18790 vom 22. Januar 1882) hat sich
einen Apparat zur Bestimmung der Druckfestigkeit von Materialien patentiren lassen,
welcher zu Festigkeitsbestimmungen im kleineren Maſsstabe zweckdienlich erscheint.
Bei dem in Fig. 13 und
14 Taf. 23 dargestellten Apparat, welcher für Probestücke bis zu 1000cc Inhalt und 50t Widerstand bestimmt ist, wird die Uebertragung des Druckes auf das zu
prüfende Material von einem Gewichte Q mittels einer
Anzahl von Hebeln bewirkt, welche eine 250 bezieh. 500 fache Uebersetzung gestatten.
Das zu prüfende Stück T ist zwischen dem Bügel S und der Platte W
gelagert und der Druck wird durch die Hebel G und F in das Stück derart geleitet, daſs der Bügel nach
oben und die Platte nach unten gepreſst werden. Diese Hebel G und F stützen sich an dem einen Ende in den
Schneiden C und B auf die
in dem Gestelle A geführten, durch den Keil D nachstellbaren Klötze K
und K1, während das
andere Ende des Hebels F und G nach oben gezogen bezieh. nach unten gedrückt wird. Indem nämlich das
Gewicht Q an dem Hebel L,
welcher sich um die Schneide E dreht, nach unten wirkt,
äuſsert sich in der Schiene N ein nach aufwärts
gerichteter Zug, welcher mittels der Stange O den Hebel
F nach oben und durch die Druckstange P den Hebel G nach unten
pressen wird.
Ist bei einer bestimmten Belastung in Folge der Deformation des Probestückes das
Gewicht Q bis zu seiner tiefsten Lage gesunken, so
treibt man mit Hilfe des Keiles D die Klötze K, K1 aus einander,
wobei die Hebel G und F
einander sich nähern, bezieh. das Gewicht Q in seine
Anfangslage zurückkehrt. So wird nun mit Gewichtsvermehrung und Ausgleichung der
Deformation durch Nachkeilen von D fortgefahren, bis
der Bruch des Probestückes erfolgt. Die Schneiden C1 und B1 an den Hebeln G und F werden benutzt, wenn Körper von
geringerer Festigkeit zu prüfen sind. Das Gegengewicht Y am Hebel L dient zur Ausgleichung des
unbelasteten, gleich einer Wage frei schwingenden Hebelsystemes.