Titel: Ueber die Reinigung des Wassers durch Filtration.
Fundstelle: Band 246, Jahrgang 1882, S. 193
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Ueber die Reinigung des Wassers durch Filtration. Patentklasse 85. Mit Abbildungen auf Tafel 12. Ueber die Reinigung des Wassers durch Filtration. Nach C. Strangmann in Bielefeld (* D. R. P. Nr. 10218 vom 3. Januar 1880) wird in den Brunnenboden ein Cementring S (Fig. 13 Taf. 12) gut dichtend eingebaut, in welchem das Filter liegt, bestehend aus der Umfassung U, dem Boden B, Deckel D und Filtermaterial T. Der ganze Filterkasten ist in Nuthen des Ringes S eingelassen und kann mittels der Oese H herausgehoben werden. H. Büssing in Braunschweig (* D. R. P. Nr. 11688 vom 21. April 1880) verwendet ein hohles Filterstück A (Fig. 14 Taf. 12), welches in einem durch Deckel B und C geschlossenen Cylinder so eingesetzt ist, daſs das durch Hahn D eintretende Wasser durch die schrägen Bohrungen e, welche gleichzeitig zum Reinigen der inneren Filterwandung dienen, in den Raum L eintritt und die Filtermasse von innen nach auſsen durchdringt. Das filtrirte Wasser flieſst durch Hahn H ab, der Schlamm kann durch Hahn h abgelassen werden. B. Pfeifer in Braunschweig (* D. R. P. Nr. 11670 vom 13. März 1880) schraubt vor die Oeffnung des Wasserleitungshahnes ein kleines Filter, welches zwischen zwei Messingsieben Glaswolle enthält. G. W. Dawson in Indianopolis (* D. R. P. Nr. 12849 vom 25. Juni 1880) will zu gleichem Zweck ein mit Holzkohle gefülltes U-Rohr verwenden, G. H. Moore in Nowich, Connecticut (* D. R. P. Nr. 12419 vom 4. Juni 1880) in einem Hohlcylinder zusammengepreſste Thierkohle. P. A. Maignen in London und J. Rétif in Lyon (* D. R. P. Kl. 34 Nr. 12703 vom 8. Juni 1880) verbinden den Wasserbehälter A (Fig. 15 Taf. 12) mit dem Filterrahmen B, welcher mit Gewebe c bespannt und mit beliebigen Filtrirstoffen umgeben ist. Je nach der Menge des bei b abgelassenen Wassers tritt durch das oben mit Baumwollbausch e geschlossene Rohr E von auſsen Luft ein. Die Deckel des übersteigenden Wasserfilters von K Koppe in Leipzig (* D. R. P. Nr. 13524 vom 23. November 1879) sind durch Rohr B (Fig. 16 Taf. 12) mit einander verbunden. Das Wasser steigt von hier aus durch Oeffnungen c in einer Schicht Knochenkohle D, Holzkohle E und Filz F auf, um durch Rohr G auszuflieſsen, während unfiltrirtes Wasser bei H abgelassen werden kann. Als Reisefilter verwendet F. Dutois in Paris (D. R. P. Kl. 33 Nr. 17363 vom 2. September 1881) einen mehrere Filzplatten enthaltenden Kasten, durch welchen das von unten aufsteigende Wasser mittels eines Schlauches aufgesaugt wird. F. Kalle (Chemische Industrie, 1881 S. 270) empfiehlt zur Filtration von Wasser Schlackenwolle. Dieselbe ist jedoch vorher auf ihre Brauchbarkeit zu prüfen und dabei besonders auf die Abwesenheit löslicher Schwefelmetalle zu achten (vgl. 1877 223 72). Farquhar (Engineering, 1881 Bd. 31 * S. 145) verwendet als Filter einen Cylinder W (Fig. 17 Taf. 12), dessen mit grober Leinwand bespannter Siebboden U mit verschiedenen Filterstoffen bedeckt ist. Die oben mit einem Schraubengewinde versehene Hohlwelle B führt das durch Rohr A zugeleitete Wasser auf die filtrirende Schicht. In der fest mit der Welle verbundenen Platte S sind 8 Rinnen eingeschnitten, durch welche der Abfluſs der zu filtrirenden Flüssigkeit erfolgt; eine 4. Rinne ist mit einem Streichblech K versehen. Bei Drehung der Welle B bewegt sich das Streichblech auf der Oberfläche des Filterstoffes, wodurch die auf diesem abgelagerten Stoffe längs der Innenwand des Cylinders W emporgeschoben und auf die Platte S befördert werden. Bei der Drehung des Streichbleches werden auch Fasern vom Filter abgerissen, so daſs der zu filtrirenden Flüssigkeit immer eine frische Filterschicht geboten wird. Da ferner die Platte S bei ihrer Drehung durch die Schraube auf der Welle B eine der Abnahme der Filterschicht entsprechende langsam niedergehende Bewegung erhält, so vergröſsert sich dadurch der zur Aufnahme der Abfälle bestimmte Raum oberhalb der Platte. – Der Apparat wird namentlich zur Filtration von Abfluſswasser, Zuckersäften u. dgl. vorgeschlagen. H. NoreckH. Noreck: Billige und rationelle Versorgung mit reinem und klarem Wasser im großen Maßstabe (Hamburg 1882). empfiehlt die Gerson'schen Filter (vgl. 1880 236 140), welche neuerdings namentlich mit gerbsaurem Eisen behandelte Schwämme (vgl. 1878 228 421) als Filterstoffe enthalten, auch für städtische Wasserversorgungen. Daſs derartige Filter das Wasser nur klären, aber nicht reinigen können, bedarf keines neuen Beweises (vgl. 1880 236 144).

Tafeln

Tafel Tafel 12
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