Titel: | Frantz's hydraulische Schacht-Caps. |
Autor: | S–l. |
Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 174 |
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Frantz's hydraulische Schacht-Caps.
Mit Abbildung.
Frantz's hydraulische Schacht-Caps.
Beim Mellinschachte 1 der Steinkohlengrube Sulzbach-Altenwald bei Saarbrücken sind
nach Mittheilung der Zeitschrift für Berg-, Hütten- und
Salinenwesen, 1882 S. 247 die von Frantz
angegebenen hydraulischen Aufsetzladen für Schachtgestelle (* D. R. P. Kl. 5 Nr.
16971 vom 24. April 1881) in Anwendung gebracht, deren Zweck eine Schachtförderung
ohne Hängeseil ist und welche daher gestatten, das auf ihnen aufsitzende
Fördergerüst in den Schacht hinabgehen zu lassen, ohne daſs zuvor dessen Abheben,
wie dies sonst bei den Aufsetzladen erforderlich ist, stattzufinden hat.
In jedem Fördertrume stehen unter der Hängebank vier mit Stopfbüchsen und
Mönchskolben versehene Kolbenrohre, welche unter einander durch schmiedeiserne
Röhren verbunden sind.
Textabbildung Bd. 246, S. 174
Jeder Kolben trägt einen um den in ihm befestigten Bolzen
drehbaren Doppelhebel, dessen eines Ende gegen den festen Stift a sich stützt und dadurch den vorderen Arm in
wagrechter Lage erhält. Mit den Kolbenrohren steht durch ein anderes Rohr ein
kleiner Accumulator in Verbindung, welcher mittels Hahn von jenen abgesperrt werden
kann; letzterer ist geschlossen, wenn die Kolben in der höchsten Stellung sich
befinden und das Fördergerüst auf dem die Aufsetzladen bildenden Hebelarme ruht.
Wird nun der Hahn geöffnet und damit die Verbindung zwischen Kolbenrohren und
Accumulator hergestellt, so wird das Gewicht des Förderkorbes die Mönchskolben so
weit niederdrücken, bis die Hebel schräg genug stehen, um das Gerüst zwischen sich
hindurch gehen zu lassen, worauf der Accumulator die Kolben wieder in den höchsten
Stand zurückdrückt, in welchem sie durch Schlieſsen des Hahnes befestigt werden.
Die Einrichtung hat sich nach dem Zeugniſs des kgl. Bergwerksdirektors zu Sulzbach
vorzüglich bewährt und bietet durch Kraft- und Zeitersparniſs, Schonung der Maschine
und der Seile sowie Beseitigung des Hängeseiles, ferner durch Verminderung der
Cylinderdurchmesser und durch leichte und bequeme Handhabung wesentliche
Vortheile.
S–l.