Titel: Kleindampfmaschine von A. Musmann in Magdeburg.
Autor: Whg.
Fundstelle: Band 246, Jahrgang 1882, S. 113
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Kleindampfmaschine von A. Musmann in Magdeburg. Mit Abbildungen auf Tafel 7. Musmann's Kleindampfmaschine. Die in den Fig. 12 bis 14 Taf. 7 dargestellte kleine Dampfmaschine und der zugehörige Dampferzeuger von A. Musmann in Magdeburg (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 14737 vom 15. December 1880 und Zusatz Kr. 16 867 vom 15. Mai 1881) sollen an Stelle der gewöhnlichen Locomobilen im Kleinbetrieb Verwendung finden. (Vergl. die Kleindampfmaschinen 1882 245 * 277. * 313.) Der Dampferzeuger besteht aus einem Schlangenrohr, welches in einem ringförmigen Schachte über einem ausgemauerten Füllofen angebracht ist. Die beiden Rohrenden sind in der dargestellten neueren Construction (* D. R. P. Nr. 16867) mit einem als Wasserabscheider dienenden Guſskörper A verbunden, wodurch ein energischer Wasserumlauf hervorgerufen wird. Der untere, nach vorn gekrümmte und mit Ablaſshahn versehene Theil von A bildet einen Schlammsammler. Der Dampf strömt, nachdem er im Kopfe von A ein Sieb passirt hat, zur weiteren Trocknung noch durch eine in den Heizraum gelegte Rohrwindung, ehe er in die Maschine gelangt. Seitlich an A ist eine continuirlich wirkende, selbstthätig regulirte Speisevorrichtung S in Gestalt eines rotirenden Hahnes angebracht. Derselbe ist mit vier Mulden versehen, in welche das Wasser aus dem offenen Vorwärmer B von oben eintritt, um nach einer halben Drehung durch den Kanal m in den Behälter A abzuflieſsen; dies ist jedoch nur möglich, so lange der Wasserstand in A nicht über die Mündung von m gestiegen ist. Der obere Kanal n dient dabei zur Druckausgleichung. Damit der in die Mulden eingetretene Dampf frei entweichen könne, ist im Hahngehäuse neben der Wassereintrittsöffnung noch eine längliche Oeffnung angebracht, welche vor jener mit den Mulden in Verbindung tritt und den Dampf in ein enges Rohr r austreten läſst, welches oben in das Speiserohr s zurückführt. Die Maschine ist eine schnell laufende kleine Boxmaschine mit drei neben einander liegenden, einfach wirkenden Cylindern. Für die Steuerung ist ebenfalls ein rotirender Hahn F benutzt, welcher gleichwie der Speisehahn auf Federn ruht und nur oben anliegt. Es ist hierdurch eine bessere Abdichtung (allerdings auf Kosten der Entlastung) erzielt als bei ringsum schlieſsenden Hähnen. Bei der ersten Anordnung (D. R. P. Nr. 14 737) war in dem rotirenden Hahn noch ein von Hand einzustellender Expansionshahn angebracht. Der Steuerhahn, durch Stirnräder getrieben, macht halb so viel Umdrehungen wie die Kurbelwelle. Um auch bei eintretender Abnutzung eine gute Dichtung zu erhalten, sind sowohl Steuer- wie Speisehahn nicht fest mit den Spindeln verbunden, sondern mittels einer Scheibe mit vier Schlitzen, in welche je zwei Greifer der Spindel und des Halmes einfassen. Die ganze Construction ist recht zweckmäſsig durchgeführt. Alle Lager sind sehr lang, die Lagerschalen der Kurbelwelle sind auſsen konisch und zum Nachstellen eingerichtet. Nach Abnahme des Cylinderdeckels sind sämmtliche Kanäle freigelegt. – Es ist anzunehmen, daſs die meisten Niederschläge sich in B und in dem unteren Theile von A ablagern werden. Ob aber auch nach längerem Betriebe das nicht zu reinigende Schlangenrohr trotz der starken Wasserströmung rein bleiben wird, dürfte zu bezweifeln sein. Whg.

Tafeln

Tafel Tafel 7
Tafel 7