Titel: | Selbstthätige Regulirvorrichtungen für Dampfpumpen. |
Autor: | Whg. |
Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 422 |
Download: | XML |
Selbstthätige Regulirvorrichtungen für
Dampfpumpen.
Mit Abbildungen auf Tafel 30.
A. Brown's selbstthätige Regulirvorrichtungen für
Dampfpumpen.
Zweck der nachstehend beschriebenen Einrichtungen von Andrew B.
Brown in Edinburg (* D. R. P. Nr. 14421 vom 16. Januar 1881) ist, Dampfpumpen, welche mit einem
Arbeitsspeicher (Accumulator) verbunden sind, bei einem bestimmten Stande des
Accumulatorkolbens selbstthätig in Gang zu setzen und bei einem anderen Stande
desselben selbstthätig abzustellen. Es ist eine Compoundmaschine mit in rechtem
Winkel stehenden Kurbeln vorausgesetzt und Vorsorge getroffen, daſs beim Anlassen
beide Cylinder frischen Dampf erhalten, damit, wenn
der Kolben im Hochdruckcylinder auf dem todten Punkte steht, der Dampf im
Niederdruckcylinder zur Wirkung kommt. Auch der Einspritzhahn des Condensators wird
selbstthätig geöffnet und geschlossen.
An dem Kolben des Accumulators w (Fig. 24
Taf. 30) ist eine Stange v befestigt und an dieser ein
Ring mit einem Daumen x, der im Bereiche zweier
beliebig einzustellenden Hebel y, y1 liegt. Angenommen, die Dampfpumpe stehe still und
der Accumulatorkolben bewege sich abwärts. Der Daumen x
wird nach einiger Zeit an den unteren Hebel y stoſsen,
welcher durch eine Stange z mit dem Hebel y1 und durch diesen und
noch einen anderen Hebel mit einem Schieber verbunden ist, welcher sich in dem
kleinen Gehäuse a befindet (vgl. Fig. 23 und
24). Das letztere steht mit dem hydraulischen Cylinder f in Verbindung und von ihm führt ein Röhrchen nach dem
kleinen Cylinder o, dessen Kolben an die Kurbel des
Dampfabsperrhahnes p gehängt ist. Durch das
Niederdrücken des Hebels y wird nun der Schieber in a so bewegt, daſs das Druckwasser aus f unter den Kolben des kleinen Cylinders o treten kann; der Kolben steigt dann auf und öffnet
den Hahn p, welcher im Dampfzuleitungsrohre l eingeschaltet ist. Der Dampf tritt durch l in den Schieberkasten des Hochdruckcylinders,
zugleich aber auch durch das Nebenrohr k in einen
besonderen kleinen Schieberkasten c (Fig. 22)
und aus diesem durch einen Kanal d, welcher während des
Stillstandes der Maschine immer geöffnet ist, und das Gehäuse e in den groſsen Cylinder. Der Dampf vor dem Kolben des
kleinen Cylinders, welcher dann nach dem groſsen nicht überströmen kann, gelangt
durch das Gehäuse h und die Höhlung des in c befindlichen Schiebers ins Freie. Zwischen h und e ist ein
Rückschlagventil eingeschaltet. Sobald die Maschine in Thätigkeit getreten ist, wird
durch ein bei n in das Druckrohr der Pumpe
eingeschaltetes Ventil der Schieber in c gehoben und
hierdurch der Dampfzutritt nach dem groſsen Cylinder durch d und der Austritt aus dem kleinen Cylinder ins Freie abgeschnitten, so
daſs die Maschine dann wie gewöhnlich arbeitet. Durch die nach unten verlängerte
Spindel t des Ventiles n
wird zugleich, sobald dies sich hebt, mittels Winkel und Stange s der Einspritzhahn q des
Condensators r geöffnet.
Statt dieser Anordnung kann auch die für einen zweiten Hahn q1 angedeutete Einrichtung benutzt werden.
Derselbe ist durch Gestänge u mit dem Handhebel u1 verbunden, welcher
sich an den Kolben des kleinen Cylinders o anschlieſst.
Im letzten Falle wird der Einspritzhahn zugleich mit dem Dampfhahn p
geöffnet, während er im ersten Falle geschlossen bleibt, bis das Ventil n durch das nach dem Accumulator strömende Wasser
gehoben wird. Die Maschine bleibt nun so lange in regelmäſsigem Gange, bis beim
Aufgang des Accumulatorkolbens der Daumen x an den
oberen Hebel y1 stöſst,
diesen hebt und dadurch den Schieber in a umstellt. Das
Druckwasser kann dann aus o entweichen, der Kolben im
Cylinder o wird durch eine Feder niedergedrückt und
hierdurch der Hahn p geschlossen. Die Maschine kommt
zum Stillstand; mit dem Ventil in n senkt sich auch der
Schieber in c und der Einspritzhahn wird gleichfalls
geschlossen. Das Spiel wiederholt sich dann in gleicher Weise. Den Hub des
Accumulatorkolbens kann man durch Einstellen der Abzughebel y und y1
beliebig verändern.
Whg.