Titel: | Apparat zum Heben von Wasser mittels gepresster Luft von A. L. G. Dehne in Halle a. S. |
Autor: | S. |
Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 268 |
Download: | XML |
Apparat zum Heben von Wasser mittels gepreſster
Luft von A. L. G. Dehne in
Halle a. S.
Mit Abbildung auf Tafel 20.
Dehne's Apparat zum Heben von Wasser.
Wie schon früher (vgl. 1882 243 277) angedeutet worden,
bedarf man, wenn man sich der Schiebersteuerung bei den bekannteren Apparaten zum
Heben von Wasser mittels gepreſster Luft bedienen will, entweder groſser Schwimmer,
oder kleiner Schieber. In ersterem Falle wird das Fassungsvermögen der einzelnen
Kammern wenig ausgenutzt, während kleine Schieber wegen der langsamen Luftzufuhr und
Abfuhr auch nur eine langsame Gangart gestatten.
Dehne wendet deshalb bei seinem in Fig. 7 Taf.
20 skizzirten Apparat (* D. R. P. Kl. 59 Nr. 17524 vom 21. Juni 1881) zur
Umsteuerung des Luftzufuhrventiles einen Zwischenmechanismus an, welcher durch
gepreſste Luft oder durch dem Steigrohr entnommenes Druckwasser in Thätigkeit
gesetzt wird. Die beiden Druckgefäſse A und A1 liegen unter dem
Wasserspiegel und sind mit Klappen a versehen, welche
dem Wasser den Eintritt gestatten, sobald kein Druck im Gefäſs vorhanden ist.
Angenommen, es seien beide Gefäſse mit Wasser gefüllt und es stehe der
Vertheilungsschieber im Schiebergehäuse C, wie in der
Figur gezeichnet, so wird die Druckluft, welche durch Rohr c0 in C
eintritt, durch das Rohr c2 nach dem Gefäſse A gehen und das in
demselben befindliche Wasser durch Steigventil und Steigrohr S verdrängen. Der Schwimmer b wird, sobald
das Wasser bis auf einen bestimmten Punkt gesunken ist, ebenfalls sinken und die
Stange c, indem er auf eine unten an c angebrachte Knagge stöſst, herabziehen. Der Schwimmer
wirkt also nur durch die Differenz seines specifischen und absoluten Gewichtes.
Durch die Hebel e bis f
wird nun der
Vertheilungsschieber des wie ein Dampfcylinder construirten Steuercylinders B umgestellt und der Kolben des letzteren von der
Druckluft oder dem Steigrohrwasser nach links geschoben. Diese Bewegung des Kolbens
wird durch den Hebel h auf den Muschelschieber
übertragen, so daſs Luft nach A1 geleitet wird, während die Luft in A durch c1 entweichen kann und sich A durch a von neuem mit Wasser füllt. Der
Schwimmer b steigt nun wieder, kann aber vermöge der an
g angebrachten Schleife den Vertheilungsschieber am
Steuercylinder B nicht beeinflussen. Erst durch Sinken
des anderen Schwimmers b1 wird der Winkelhebel f mitgenommen. Auf
diese Weise wird die gepreſste Luft erst dann in ein volles Gefäſs geleitet, wenn
das andere gänzlich entleert ist. Durch den Handhebel i
kann auch eine directe Steuerung vorgenommen werden.
Bei einfach wirkenden Apparaten bleibt ein Druckgefäſs weg und wird der Schwimmer wie
gewöhnlich auf der Schwimmerstange verschiebbar angeordnet, so daſs er einmal durch
seinen Auftrieb den Lufteintritt, das andere Mal durch sein Gewicht die
Luftabsperrung und den Wassereintritt veranlaſst.
S.