Titel: | Ueberhitzung des Dampfes zwischen Hoch- und Niederdruckcylinder von Dampfmaschinen. |
Autor: | Whg. |
Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 263 |
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Ueberhitzung des Dampfes zwischen Hoch- und
Niederdruckcylinder von Dampfmaschinen.
Mit Abbildungen auf Tafel 19.
Ueberhitzung des Dampfes zwischen Hoch- und
Niederdruckcylindern.
Während man sich in der Regel damit begnügt, dem Receiver bei Compoundmaschinen einen
Dampfmantel zu geben, sind neuerdings von einigen Constructeuren Anordnungen
getroffen, durch welche eine bessere Ueberhitzung des theilweise expandirten Dampfes
erreicht werden kann.
C. N.
Carvalho in New-York (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 14114 vom 12. September 1880) verwendet
hierzu eine Wasserheizung in der aus Fig.
11 bis 13 Taf. 19
ersichtlichen Weise. Zwischen Hoch- und Niederdruckcylinder C und C1 ist
ein von vielen engen Röhren A durchzogener Cylinder B eingeschaltet. Derselbe ist durch zwei Rohrstränge
mit einem zweiten Röhrenbündel oder, wie in der Zeichnung angegeben, mit einer
Gruppe Schlangenröhren D verbunden, welche in einem
besonderen Ofen O oder in den Feuerzügen des
Dampfkessels untergebracht sind. In diesem geschlossenen und vollständig mit Wasser
gefüllten System wird durch die Wärmezuführung bei D
und Wärmeabgabe an den durch die Röhren A strömenden
Dampf ein beständiger Kreislauf unterhalten. Auf B ist
eine Expansionskammer F mit Sicherheitsventil
aufgesetzt. Wird ein besonderer Heizofen O benutzt, so
kann die Luftzuführung und damit die Verbrennung in demselben nach der Pressung des
Heizwassers durch eine Vorrichtung E geregelt werden.
Es kann im Cylinder B auch das Wasser durch die Röhren
und der Dampf zwischen denselben hindurch geführt werden.
Bei einer groſsen Fördermaschine, welche von der J. P. Morris
Company in Philadelphia für die Calumet and Hecla
Mine gebaut wurde, ist, wie in Fig. 14 und
15 Taf. 19 nach der Revue industrielle, 1881
S. 374 dargestellt, sowohl oben, wie unten zwischen den beiden vertical stehenden
Cylindern je ein Zwischenbehälter, eine Erweiterung des Ueberströmrohres bildend,
angeordnet. Durch Zwischenwände wird der Dampf gezwungen, sie in einer
Schlangenwindung zu durchziehen. Jeder dieser Kasten enthält 941 Messingröhren von
1m,45 Länge und 16mm Durchmesser, welche von frischem Kesseldampfe durchströmt werden. Die
Cylinder haben beiläufig 1m bezieh. 1m,75 Durchmesser und 1m,80 Hub. Die beiden Kolben bewegen sich immer in entgegengesetztem Sinne.
Die Maschine macht 60 Umdrehungen in der Minute und ist zu 4700e indicirt berechnet.
Ob die Vortheile, welche durch eine derartige Ueberhitzung des Dampfes zwischen Hoch-
und Niederdruckcylinder erreicht werden, die beschriebenen Mittel werth sind, läſst
sich nicht ohne Weiteres entscheiden. Es dürfte dies nur auf Grund specieller
Versuche festzustellen sein.
Whg.