Titel: | Danziger und Ziel's Kettenschweissmaschine. |
Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 113 |
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Danziger und Ziel's
Kettenschweiſsmaschine.
Mit Abbildungen auf Tafel 9.
Danziger und Ziel's Kettenschweiſsmaschine.
L.
Danziger und H.
Ziel in Gleiwitz (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 15975 vom 1. Mai 1881) schlagen die in
Fig. 12 bis 14 Taf. 9
dargestellte Maschine vor, welche die Schweiſsung von Kettengliedern mechanisch
bewirken soll. Die passend zugeschnittenen und schweiſswarm gemachten Eisen- oder
Stahlstäbe werden mit ihren Enden zusammengebogen und geschweiſst, wobei jedes
nächste Glied an das vorhergehende angeschlossen, also eine fortlaufende Kette
gebildet wird.
Der Arbeitsvorgang ist folgender: Der an seinen beiden Enden schweiſswarm gemachte,
in der Mitte aber kältere Eisenstab w wird zwischen den
in seiner höchsten Stellung befindlichen Dorn a und die
klammerartigen Vorsprünge des Schiebers b gebracht, auf
dessen Enden er ruht. Wird nun die Antriebwelle der Maschine, welche drei
Curvenscheiben zur Führung der Theile b, c und d trägt, eingerückt, so wird sich der Schieber b in der Pfeilrichtung vorwärts bewegen und die Enden
des Stabes um den Dorn a herumbiegen. Es wird so eine
Klammer gebildet, wie Fig. 13
zeigt. Nun werden die seitlichen Schieber c, d mittels
ihrer Nuthenscheiben herangeführt und pressen mittels der Ansätze x, x1 welche der
auſseren Form des Kettengliedes entsprechend ausgekehlt sind, die schweiſswarmen
Enden zu einem ovalen Kettenglied zusammen. Der Druck der Schieber auf das
Arbeitstück muſs stark genug sein, um eine innige Schweiſsung herbeizuführen,
während auch die Form der Kehlung einer Gratbildung vorbeugen soll. Die
Curvenscheiben führen nun die Schieber b, c und d, sowie den von einer derselben gleichfalls
betriebenen Dornhalter a wieder zurück; letzterer geht
mit seiner Nase a1 bis
dicht auf das Kettenglied herunter, so daſs ein Herüberschieben desselben über die
Abschrägung nach rechts mittels eines horizontal wirkenden Fingers vor sich gehen
kann. Zugleich mit dem Finger verschiebt sich auch durch dieselbe Curvenscheibe ein
Schieber, der mittels eines Gelenkhebels die Kupplung der Antriebwelle auslöst und
die Maschine abstellt. Nun wird ein anderer vorgewärmter Stab wie oben zwischen den
Dorn a und Schieber b
gelegt, aber gleichzeitig durch das erste Kettenglied hindurchgesteckt, so daſs beim
Wiedereinrücken der Maschine ein zweites Kettenglied geformt wird, welches mit dem
ersten zusammenhängt. Das letzte fertige Glied legt sich dabei stets in eine
Aussparung z des Domes a,
so daſs es beim Vorgang des Schiebers c nicht im Wege
steht, vielmehr den Querschnitt des Dornes durch Ausfüllung dieser Kehle z ergänzt und so zur richtigen Formung beiträgt.
Wesentlich an der Maschine ist der Umstand, daſs die Ausrückung derselben nach
Fertigstellung eines Kettengliedes selbstthätig geschieht und eine neue Arbeit nur durch
Einrückung von Hand vor sich gehen kann, da der Arbeiter dann gefahrlos das neue
Arbeitstück einzuführen vermag.
In kleinem Maſsstabe wird die Maschine auch zur Erzeugung von kleinen Ketten aus
Messing u. dgl. empfohlen, deren Glieder stumpf zusammenstoſsen.