Titel: | Aufspannapparat für Schüphaus' Radreifen-Befestigungsringe; von Adolf Nuss in Wasseralfingen. |
Autor: | Adolf Nuſs , G. Cloſs |
Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 367 |
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Aufspannapparat für Schüphaus'
Radreifen-Befestigungsringe; von Adolf
Nuſs in Wasseralfingen.
Mit Abbildungen auf Tafel 31.
Nuſs' Aufspannapparat für Schüphaus'
Radreifen-Befestigungsringe.
Unter den neueren Radreifensicherungen für Eisenbahnfahrzeuge hat rasch weitere
Verbreitung gewonnen die von G. Schüphaus in Dortmund
(* D. R. P. Kl. 20 Nr. 12155 vom 9. März 1880 und Zusatz Nr. 15700 vom 26. April
1881) angegebene Befestigung der Radreifen mittels eines Sprengringes r (Fig. 7 Taf.
31), welcher derart excentrisch im Reifen R und
Radsternkranz K eingelegt wird, daſs die mittlere ebene
Anlegfläche x auf der einen Seite des Rades ganz in dem
Reifen, auf der anderen Seite ganz am Radstern sich befindet.Entweder ist diese Anlegfläche x excentrisch
angedreht, oder aber der Sitz des Sprengringes im Rad excentrisch
ausgedreht. Der Einfachheit wegen ist auch nicht selten der Sprengring
centrisch abgedreht und ebenso eingelegt.Die Red. Dem Bedürfniſs nach einem
Apparat, welcher die Herstellung solcher Sprengringe auf möglichst einfache und
billige Weise gestattet, hat der Werkmeister Ad. Nuſs in
Wasseralfingen durch die in Fig. 1 bis
6 Taf. 31 veranschaulichte Einspannvorrichtung für eine Drehbank
entsprochen, welche wegen ihrer zweckmäſsigen Construction Eingang in verschiedene
Werkstätten gefunden hat.
Der Haupttheil des Nuſs'schen Aufspannapparates besteht
aus einer Planscheibe P, auf deren äuſserem Umfange 8
radial verschiebbare Gleitbacken B gleichmäſsig
vertheilt sind. Die radiale Verschiebung dieser Backen, welche mittels schräg gegen
den Radius gestellter Gelenkarme h mit der centrisch
auf der Spindel W befestigten Scheibe S verbunden sind, erfolgt durch Drehung einer Schraube
s; dieselbe ist in Ansätzen o der Planscheibe P gelagert und trägt eine
bewegliche Mutter mit zwei Seitenzapfen z, welche von
dem Verbindungsarm H erfaſst werden, so daſs letzterer
bei Drehung der Schraube s bezieh. Verschiebung der
Mutter z die Spindel W und
hiermit die Scheibe S verdreht, wodurch mittels der
Gelenkarme h die Gleitbacken B nach innen oder nach auſsen verschoben werden. Zur Drehung der Schraube
s dient ein auf deren oberes Ende aufzusetzender
Schlüssel.
Zum Einspannen des rohen geschmiedeten Ringes r –
zunächst in der Stellung der Fig. 4, d.
i. an der inneren Ringfläche d – dient eine zweite
Reihe von Backen B1,
welche je an einem der Gleitbacken B durch zwei
Schrauben befestigt sind. Der Sprengring r wird auf die
betreffende Ansetzfläche der Backen B1 umgelegt und nun durch Drehung der Schraube s bezieh. Hinaustreiben der Gleitbacken B centrisch festgespannt, so daſs seine Bearbeitung bei
Rotation der Planscheibe durch passende Drehstähle auf den Flächen a und b vollständig, auf
der Seite c zur Hälfte ausgeführt werden kann. Um
während des Abdrehens der hinteren Ringfläche c ein
Abwerfen des eingespannten Sprengringes sicher zu vermeiden, wird in der Mitte jedes
Backenstückes B1 eine
Klemmplatte B2
aufgeschraubt, welche, wie aus Fig. 5
ersichtlich ist, so weit übergreift, daſs der Ring auch von vorn genügenden
Widerhalt findet.
Um das ganze Arbeitsverfahren möglichst einfach zu gestalten, wird ein ganzer Posten
roher Ringe in vorbeschriebener Weise behandelt und dann erst die übrige Fläche
jedes Ringes abgedreht; zu diesem Behufe werden die Sprengringe r, indem man die Backen B1 und die Klemmplatten B2 entfernt, so
eingespannt, wie aus der Lage Fig. 6
erkenntlich ist, wobei die äuſsere cylindrische Ringfläche b von den Gleitbacken B mit entsprechender
Ansetzfläche umfaſst und der Ring beim Anziehen dieser Backen – Verschiebung nach
innen – centrisch fest umklammert wird. In dieser Stellung kann der Sprengring r fertig abgedreht werden.
G.
Cloſs.