Titel: Neuerungen an Salzsiedepfannen und Reinigungsverfahren für Soole.
Fundstelle: Band 243, Jahrgang 1882, S. 131
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Neuerungen an Salzsiedepfannen und Reinigungsverfahren für Soole. Mit Abbildungen auf Tafel 14. Salzsiedepfannen und Reinigungsverfahren für Soole. J. Egestorff in Hannover (* D. R. P. Kl. 62 Nr. 14782 vom 1. Februar 1881) hat Bodenvertiefungen angenommen, deren Anzahl sich nach der Gröſse der aus Eisenblech gefertigten Pfannen richtet. In diesen Bodenvertiefungen q (Fig. 19 bis 21 Taf. 14) liegen die Dampfheizrohre g, etwa in gleicher Höhe des Hauptpfannenbodens v, und sind diese Bodenvertiefungen so anzulegen, daſs zwischen dem Dampfheizrohr g und dem Boden derselben ein Zwischenraum von 6cm bleibt. Dieser Zwischenraum hat den Zweck, der Soole die Wärme von den frei liegenden Dampfheizrohren g besser mitzutheilen und zu verhüten, daſs, wenn beim unvorsichtigen Arbeiten der Sieder Salz in die Bodenvertiefung kommen lassen sollte, sich dieses nicht an dem Dampfheizrohr g lagert, sondern tiefer auf den Boden fällt. Um die Bodenvertiefungen frei von Salz zu halten, sind über denselben Ueberdachungen d angebracht, welche seitwärts etwa 12cm über die Vertiefungen hinwegragen, um das niederfallende Salz, welches sich an der Oberfläche ausgeschieden, über den Bodenvertiefungen aufzufangen. An beiden Enden sind die Ueberdachungen d, indem dieselben schräg nach dem Hauptpfannenboden v zulaufen, mit demselben verbunden, um das Spritzen des Salzes zu verhüten, wenn dasselbe mittels eines Hakens von den Ueberdachungen d nach der Bordseite der Pfanne gezogen wird. An der Oberkante der Bodenvertiefungen sind kleine Borde c angebracht, um zu verhindern, daſs das auf dem Pfannenboden v lagernde Salz beim Entleeren der Pfanne in die Vertiefung q fällt. Um der Pfanne die nöthige Festigkeit zu geben, sind unter derselben T-Träger angebracht und ist auf die Flansche derselben ein Boden y gelegt. Der Raum zwischen Boden y und Pfannenboden ist mit Infusorienerde, Asche u. dgl. zu füllen, um zu verhüten, daſs der Pfanne durch kalte Luft Wärme entzogen werde. Unter der Pfanne liegt das Dampfspeiserohr h, welches in der Verlängerung nach dem Trockenraum führt. Aus diesem Rohr h werden bei i, bevor man Hahn r geöffnet, die Dampfheizrohre g gespeist und tritt das Condensationswasser, ehe man Hahn e geöffnet, bei m in Rohr k, durch welches das warme Wasser dem Dampfkessel wieder zugeführt wird. Diese Anlage soll den Vortheil haben, daſs die Pfanne längere Zeit im Betriebe sein kann, ohne einer Reinigung zu bedürfen, da man immer neue Soole zuführen kann. Um aber keine zu groſse Menge Soole zu erhalten, ist darauf zu achten, daſs der Flüssigkeitstand f (Fig. 21) in der Pfanne nicht überschritten werde, so daſs nur die Ueberdachungen d genügend von der Soole bedeckt sind, damit von diesen das Krystallisiren des Salzes an der Oberfläche nicht gestört werde. Das niederfallende Salz x wird sich dann auf dem Hauptpfannenboden v und den Ueberdachungen d lagern. Die Bodenvertiefungen q gestatten, nur wenig Soole zu verarbeiten; würden die Heizrohre g sich über dem Hauptpfannenboden v befinden, so würden die Ueberdachungen d höher liegen und man würde dann auch in derselben Höhe so viel Soole mehr in der Pfanne haben; ferner würde man die Pfanne leeren müssen. Man könnte dann dieselbe nur auf etwa 0m,2 leer sieden und es ginge somit die Wärme der zwischen den Dampfröhren sich lagernden Soole verloren, was durch die Vertiefungen q verhindert wird, da man, sobald die Pfanne ziemlich leer gesotten ist, die kleinen Borde c entfernt, um dem Rest der Soole die Wärme der Heizrohre g besser mitzutheilen, infolge dessen der ganze Inhalt der Pfanne versotten wird. Sobald beim Leersieden der Pfanne die Soole unter die Ueberdachungen d tritt, bringe man dieselbe in der Nähe der Heizrohre g etwas in Bewegunng, um das sich darauf lagernde Salz auf den Heizrohren g so viel wie möglich durch Bewegung der Soole zu entfernen und die Heizkraft durch Ansetzen von Pfannenstein an den Heizrohren g bis zum gänzlichen Leersieden der Pfanne nicht zu beeinträchtigen. Um ein schönes weiſses Salz zu erzielen, soll man den Bottich L (Fig. 22 Taf. 14) mit Soole füllen, dann den zur Reinigung nöthigen Kleberstoff hinzuthun, den Hahn p öffnen und von hier aus die Soole durch eine entsprechende Anzahl Siederohre a im Dampfkessel K führen. Man bringt die Flüssigkeit in diesen Siederohren zum Kochen und öffnet die Hähne a nur so weit, daſs die Soole im Kochen bleibt und siedend in einen Kasten N läuft. Am Ende dieses Kastens ist vor dem Abfluſsrohr c, durch welches die Soole der Pfanne zugeführt wird, ein Filter aus Flanell o. dgl. angebracht, welches die unreinen Theile der Soole absondert. Nach Schäffer und Budenberg in Buckau-Magdeburg (* D. R. P. Kl. 62 Nr. 13939 vom 28. September 1880) soll beim Verdampfen von Salzlösungen in geschlossenen Verdampfapparaten A (Fig. 23 Taf. 14) und unter Ueberleiten von Luft aus dem sich bildenden Gemenge von Dampf und Luft der Dampf durch im Condensator D unter niederem Druck befindliches Wasser niedergeschlagen werden. Die Luft wird darauf von neuem durch Ventilator C und Röhre K in den Verdampfapparat gedrückt, während die niedriger siedende Flüssigkeit aus D durch weitere Druckverminderung im Gefäſs E zum Verdampfen gebracht wird und die sich aus ihr entwickelnden, nunmehr gasfreien Dämpfe durch Rohr O und Pumpe G zum Erwärmen der in Kapsel H befindlichen Salzlösung benutzt werden. Das Condensationsgefäſs D enthält eine Anzahl Siebböden, durch welche die oben einströmende Flüssigkeit, in möglichst feine Tropfen zertheilt, nach unten hindurchflieſst, während das unten eintretende Gemisch von Luft und Dampf gezwungen wird, in mehreren Windungen den Flüssigkeitstropfen zu begegnen. In das Verdampfungsgefäſs E tritt die im Condensationsgefäſs D erwärmte Flüssigkeit durch die Rohrleitung M nahe dem Flüssigkeitsspiegel ein, um bei N durch Pumpe F wieder in das Condensationsgefäſs D gedrückt zu werden. Durch die Wirkung der Pumpe G siedet das Wasser in E bei 85°. Das aus E durch Pumpe F nach D übergeführte Wasser kann sich in D durch die Wärmezufuhr aus der Verdampfpfanne A in Wasser von höherer Temperatur verwandeln, da in D gegenüber E ein dem Unterschiede der Flüssigkeitshöhen entsprechender höherer Druck herrscht. Das durch Rohr M in E zurücktretende Wasser von 87° heizt demnach E und erzeugt eine entsprechende Menge Dampf von 85°. Dieser Dampf von 85° wird durch Pumpe G abgesaugt und, indem durch Zusammendrückung seine Temperatur auf 103° gebracht ist, wie beim Piccard'schen System (vgl. 1879 231 * 211), zur Erwärmung der Salzlösung wieder verwendet. Um weitere Dampfmengen aus einem Generator oder einer Dampfmaschine zur Erwärmung zu benutzen, ist eine Rohrleitung T angebracht. Das Condensationswasser flieſst bei n ab.

Tafeln

Tafel Tafel 14
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