Titel: | Verdampfungsversuche mit Heiser's Feuerung; von Civil-Ingenieur Bokelberg. |
Autor: | Bokelberg |
Fundstelle: | Band 242, Jahrgang 1881, S. 426 |
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Verdampfungsversuche mit Heiser's Feuerung; von
Civil-Ingenieur Bokelberg.
Bokelberg, über Verdampfversuche mit Heiser's Feuerung.
Im Anschluſs an die Mittheilungen von F. Fischer (1881
242 * 40) über die
Ausnutzung der Brennstoffe in einer Heiser'schen
Feuerung sollen in Nachstehendem Verdampfungsresultate mitgetheilt werden, welche
mit demselben Kessel und derselben Feuerung gleichzeitig mit den genannten
Untersuchungen vorgenommen wurden. Das zugeführte Speisewasser wurde mittels eines
Siemens'schen Wassermessers gemessen, welcher unmittelbar vor dem Hauptversuche in
der Fabrik von Siemens und Halske einer genauen
Untersuchung unterzogen und dessen Fehlergrenze zu 2 Proc. ermittelt wurde. Es
geschah dies auf meine Veranlassung, weil bei einigen zu verschiedenen Zeiten (vom
März 1881 bis Juli 1881) von mir vorgenommenen Verdampfungsversuchen eine so hohe
Verdampfung sich herausgestellt, daſs ich gegen die Zuverlässigkeit des
Wassermessers miſstrauisch geworden war.
Die zu den Dampfungsversuchen verwendete Kohle war Shamrock-Nuſskohle, welche Form
der Kohle sich am besten zur Beschickung der Heiser'schen Feuerung eignet. Das Speisewasser (Condensationswasser) hatte
eine Temperatur von 47,5°. Die Dampfspannung betrug fast gleichmäſsig 1at,5. Der Wasserstand war zu Anfang und zu Ende
des Versuches gerade derselbe. Um etwaige Unregelmäſsigkeiten des Wassermessers
sofort zu erkennen, wurde der Stand desselben nach jeder Speisung verglichen, wobei
sich eine sehr regelmäſsige Verdampfung ergab. Besondere Anstrengungen beim Heizen
wurden nicht gemacht, sondern es wurde die Feuerung so beschickt, wie es der
Construction und Natur derselben im regelmäſsigen Gange entspricht
Der Hauptversuch ergab nun, daſs von Morgens 9 Uhr bis Nachmittags 3 Uhr 12 Min.
500k Kohlen verbrannt waren; da der Stand des
Wassermessers zu Anfang 19,4 und zu Ende 24,3 betrug, waren 4cbm,9 oder 4900k
Wasser verdampft. Es entspricht dies einer 9,8 fachen Verdampfung, was mit den schon
erwähnten Vorversuchen, welche ebenfalls je etwa 5 Stunden dauerten und eine
durchschnittliche Verdampfung von 10 : 1 ergaben, fast genau übereinstimmt. Da die
Gröſse der Rostfläche 1qm,8 betrug und die Gröſse
der Heizfläche 76qm,63, so wurden für 1qm Rostfläche stündlich 55k,5 Kohlen verbrannt und für 1qm Heizfläche 12k,8 Wasser verdampft.