Titel: Heizvorrichtung mit Luftumlauf für Eisenbahnwagen.
Autor: H. R.
Fundstelle: Band 242, Jahrgang 1881, S. 39
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Heizvorrichtung mit Luftumlauf für Eisenbahnwagen. Mit einer Abbildung auf Tafel 5. Ranafier's Heizvorrichtung mit Luftumlauf für Eisenbahnwagen. Das Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens, 1881 S. 136 berichtet über die in Fig. 8 Taf. 5 dargestellte Heizvorrichtung für Eisenbahnwagen, welche vom Eisenbahn-Maschinenmeister Ranafier in Oldenburg construirt ist. Unter der Scherwand zweier benachbarter Coupés befindet sich der über die ganze Wagenbreite sich erstreckende Heizkasten. Die Scherwand ist doppelt und bildet im Innern einen 30mm weiten Hohlraum; unten schlieſsen sich an dieselbe die den Heizkasten zum Theil umgebenden Mantelbleche d an. Die Luft tritt zwischen den Mantelblechen und dem Heizkasten bei a ein, erwärmt sich an letzterem, steigt innerhalb des Hohlraumes auf und tritt durch Oeffnungen b, welche über Kopfhöhe angebracht und mit Drahtgitter versehen sind, in die beiden Coupés zurück. Durch Klappen oder Schieber können die Oeffnungen behufs Regulirung des Luftumlaufes bezieh. der Wärme ganz oder theilweise geschlossen werden. Zur Verhinderung der Communication zwischen den beiden Coupés durch die Oeffnungen b sind zwischen den letzteren die Bleche c angebracht. Das Holzwerk, soweit es mit der aufsteigenden warmen Luft in Berührung kommt, soll mit einer aus Kalk und Wasserglas bestehenden Anstreichmasse dick überzogen werden. Es ist einleuchtend, daſs durch die vorbeschriebene einfache Anordnung ein Luftumlauf in den Coupés hervorgerufen wird; doch dürfte die Anordnung in so fern einige Bedenken haben, als die beständige Strömung der kalten Luft vom Fuſsboden des Coupé aus nach dem Heizkasten die Füſse der Reisenden zumal bei feuchtem Schuhzeug empfindlich abkühlen wird. Nicht günstig will es ferner dem Referenten erscheinen, daſs zwei getrennte Coupés einen gemeinschaftlichen Luftkanal für die warme Luft haben, da dadurch leicht Störungen in der Erwärmung der Coupés eintreten können. Ist z.B. in Bezug auf die Bewegungsrichtung des Zuges im ersten der beiden Coupés das Fenster nach der Windseite, im zweiten hingegen das der Windseite abgekehrte Fenster geöffnet, so wird voraussichtlich das erste Coupé kalt bleiben, indem sich die Luft desselben am Heizkasten zwar erwärmen, alsdann aber in das zweite Coupé strömen wird. Das zweite Coupé kann hierdurch nicht nur zu stark erwärmt werden, sondern erhält auch noch den Tabaksrauch und die verdorbene Luft des ersten Coupé. Es würde sich daher empfehlen, das Blech c bis auf den Heizkasten herab zu verlängern und so die beiden Coupés von einander zu trennen; die gemeinschaftliche Heiz Vorrichtung kann dabei bestehen bleiben. H. R.

Tafeln

Tafel Tafel 5
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