Titel: | E. Kaselowski's und H. Franck's Feuerbüchsen ohne Stehbolzen. |
Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 167 |
Download: | XML |
E. Kaselowski's und H. Franck's Feuerbüchsen ohne
Stehbolzen.
Patentklasse 13. Mit Abbildungen auf Tafel 14.
Kaselowski's und Franck's Feuerbüchsen ohne Stehbolzen.
Bei den in Fig. 1 bis
7 Taf. 14 dargestellten Feuerbüchsen für Röhrenkessel von E. Kaselowski in Berlin (* D. R. P. Nr. 11379 vom 15.
Januar 1880) und von H. Franck in Landsberg a. W. (* D.
R. P. Nr. 11444 vom 28. Februar 1880) sind ebene Wände und die durch dieselben
bedingten Verankerungen durch Stehbolzen u.s.w. ganz vermieden.
Kaselowski's Feuerbüchse (Fig. 1 bis
3) ist sowohl in dem inneren, wie in dem äuſseren Mantel bis auf den
unteren fehlenden Theil cylindrisch. Beide liegen excentrisch zu einander und sind
unten, nach Zwischenlage eines Bodenringes e von
mäſsiger Stärke, mit einander vernietet. Die innere Büchse a wird entweder aus gewelltem Kupferblech hergestellt (vgl. Fig.
1), oder sie erhält Verstärkungsringe von T-förmigem Querschnitt nach Art
der Flammrohre bei Cornwallkesseln. Die innere und äuſsere Thürwand sind durch den
Thürring versteift und kugelförmig an die cylindrischen Theile angeschlossen. Die
äuſsere Thürwand ist ferner noch durch einen Träger f
verstärkt, welcher mit dem Langkessel durch zwei kräftige Anker g verbunden
ist. Da der Ueberdruck auf den äuſseren Mantel die Büchse unten aus einander zu
biegen strebt, so ist unterhalb des Rostes eine Spannstange s angebracht. Die Rohrwand ist durch die Röhren selbst genügend versteift.
Hinter der Feuerbrücke k, durch welche die unteren
Röhrenreihen geschützt werden sollen, bleibt ein freier Raum, der zur Abführung der
übergerissenen Asche o. dgl. und zur Zuführung von Luft dienen soll. (Ist die den
Luftzug regulirende Klappe wie in Fig. 1
angebracht, so wird hier jedoch beim Vorwärts fahren eher eine saugende Wirkung
auftreten.)
Die Feuerbüchse von H. Franck ist aus zwei schräg
abgeschnittenen Kegelmänteln zusammengesetzt. Die Verbindung beider Theile kann,
entweder wie in Fig. 4 oder
wie in Fig. 7 gezeigt, hergestellt werden; erstere Art ist schwieriger
auszuführen, doch ist sie fester und die Nieten sind dem Feuer entzogen. Der Rost
erhält hierbei ebenfalls eine kreisförmige Gestalt (vgl. Fig. 6).
Nach der Zeichnung ist die Feuerbüchse für eine geringere Anzahl von Röhren, also
mehr für Locomobilen als für Locomotiven bestimmt. Die Feuerröhren sind an der
Feuerbüchsrohrwand etwas zusammengezogen und zwar zu dem doppelten Zweck, möglichst
viel Röhren unterbringen zu können und die Feuergase durch den engen
Eintrittsquerschnitt zu einer innigen Mischung zu zwingen.
Die Vortheile der beschriebenen Anordnungen sind unschwer zu erkennen. Die
Feuerbüchsen sind billig, bequem zu reinigen, leicht auszuwechseln und einer
Zerstörung durch verschiedene und wechselnde Dehnungen infolge der
Temperaturunterschiede und Aenderungen nicht so ausgesetzt wie die durch Stehbolzen
verankerten gebräuchlichen Constructionen.