Titel: | Walzwerk zur Herstellung von Wellblech. |
Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 262 |
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Walzwerk zur Herstellung von
Wellblech.
Mit Abbildungen auf Tafel 21.
Walzwerk zur Herstellung von Wellblech.
Bei den bisherigen Walzwerken zur Herstellung gewellter Bleche (vgl. 1880 238 * 25)
wendet man auſser den beiden Hauptwalzen zwei Nebenwalzen an, welche sich in
horizontaler Richtung verstellen lassen. Liegen die letzteren Walzen so, daſs ihre
obere gemeinschaftliche Tangente gleichzeitig die obere unverrückbare Hauptwalze unten berührt, so ist die
Maschine nur geeignet, gerade Bleche zu wellen, nicht aber dieselben gleichzeitig zu
biegen, weil die Nebenwalzen in keiner Stellung auf das Blech zu drücken vermögen,
sondern dasselbe nur führen. Liegen die Walzen dagegen höher, so kann die Maschine
niemals zum Wellen gerader Bleche dienen, sondern nur zum Einpressen von
Wellenrippen in solche Bleche, welche mittels anderweitiger Vorrichtungen vorgebogen
sind, oder aber zum gleichzeitigen Wellen und Biegen gerader Bleche.
Die vorliegende Neuerung von Schultz, Knaudt und Comp.
in Essen (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 9820 vom 19. November 1879 und Zusatz * Nr. 11358
vom 4. Mai 1880) hat nun den Zweck, die Maschine sowohl für den einen, wie für den
anderen Gebrauch tauglich zu machen.
Wie in Fig. 12 und 13 Taf. 21
dargestellt ist, liegen die Lager der beiden Nebenwalzen F in Schlitten G, welche in den schrägen
Führungen H gleiten. Diese Anordnung bedingt, daſs,
wenn die Walzen F der Walze D genähert werden, sie sich zugleich heben. Stehen erstere so, wie in Fig.
12 in vollen Linien angegeben ist, so kann man die gerade Platte O einer Pressung zwischen den Walzen D und P unterwerfen, ohne
daſs dabei die Walzen F anders denn als Führungen
dienen. Sobald man aber die Nebenwalzen der Walze D
nähert, heben sie sich und bewirken, daſs die Platte, während sie von den Walzen D und P gewellt wird,
gleichzeitig eine Biegung empfängt, wie durch die punktirten Linien O1 angegeben ist.
Zur übereinstimmenden Verstellung der Walzen F kann der
in der Zeichnung angegebene Mechanismus dienen. Derselbe besteht für jede Walze aus
einer Achse K, auf welcher zwei Kurbeln Q stecken, die mittels Lenkstangen R mit den Schlitten G
verbunden sind. Die Achsen K sind auſserdem mit den
Zahnbogen L versehen, in welche die Schnecken M eingreifen, von denen die eine rechtes, die andere
linkes Gewinde trägt. Diese Schnecken sind auf der Welle N befestigt, die in geeigneter Weise in Umdrehung gesetzt wird. Es ist
ersichtlich, daſs je nach der Drehungsrichtung der Welle N die Nebenwalzen der Walze D genähert
werden, oder sich von letzterer entfernen.