Titel: Ueber Neuerungen in der Zuckerfabrikation.
Fundstelle: Band 239, Jahrgang 1881, S. 370
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Ueber Neuerungen in der Zuckerfabrikation. Mit Abbildungen auf Tafel 33. (Patentklasse 89. Fortsetzung des Berichtes S. 312 dieses Bandes.) Ueber Neuerungen in der Zuckerfabrikation. Rübenbau. H. BriemOrgan des Centralvereines für Rübenzuckerindustrie in der ö.-u. Monarchie, 1880 S. 1 und 529. hat verschiedene Rübensamen untersucht und zu diesem Zweck die Keimfähigkeit im Nobbe'schen Apparat bei 20 bis 21° und das Gewicht von je 1000 Stück Fruchtknäuel bestimmt: Name und Bezugsort des Rubensamenmusters 1000 Stk.wiegen Keim-fahig-keit 1k enthalt Fruchtknauel KeimfähigeFrucht-knauel Eigenbau Imperial, Nachzucht 25g 95% 40000 38000 Vilmorin Nachbau, Swoboda und Jodl 26 91 38461 34999 Imperial rosa Anflug, Waldeck, Wagner u. Benda 27 90 37034 33330 Kleinwanzleben, Wohanka und Comp. 25 89 40000 35600 Muster von Mette, Quedlinburg 24 88 41667 36667 Imperial, Swoboda und Jodl 27 86 37034 31849 Französischer, Swoboda und Jodl 24 80 41667 33333 Simon Legrand I 21 75 47619 35714 betteraves riches, Wohanka und Comp. 31 70 32258 22581 Simon Legrand II 23 59 43478 25652 Durchschnittszahlen 25,3 82,3 39525 32529 Diese Ergebnisse beweisen aufs Neue die Nothwendigkeit von Keimversuchen bei groſsen Lieferungen und sollte hierüber stets ein Minimalprocentsatz für keimfähige Samen festgestellt werden. Anbauversuche mit verschiedenen Rübensamen gaben im Mittel folgende Resultate (Ernte für 1a in 100k): Nr. derRuben-samen Polarisation des Rübensaftes Stammer'-scheWerthzahl Ernte CombinirterWerth derRube Balling Zucker Nichtzucker Quotient 1 13,9 11,83 2,07 85,1 10,0 5,1 51,0 2 12,9 10,65 2,25 82,5 8,8 5,7 50,2 3 12,8 10,28 2,52 80,3 8,2 5,6 45,9 4 14,8 12,14 2,36 84,0 10,4 4,4 45,8 5 14,3 11,96 2,34 82,2 9,8 4,5 44,1 6 14,4 12,01 2,39 83,4 10,0 4,2 42,0 7 15,5 12,93 2,57 83,4 10,7 3,9 41,7 8 13,2 10,47 2,73 79,3 8,3 5,0 41,5 9 14,5 11,92 2,68 82,2 9,8 4,0 39,2 10 14,1 11,24 2,86 79,7 8,9 4,4 39,2 11 13,7 10,76 2,94 77,7 8,4 4,4 37,0 12 14,6 12,11 2,49 82,9 10,0 3,7 37,0 1 Echt französisch rosa. 2 Simon Legrand améliore Race I. 3 Französischer von Swoboda und Jodl. 4 Echt Vilmorin-Nachbau mit weiſsem Kopf. 5 Echt französisch weiſs. 6. Dippel's verbesserte Imperial. 7 Weiſse verbesserte Vilmorin. 8 Imperial, Nachzucht, Eigenbau. 9 Echt Vilmorin-Nachbau mit rosa Kopf. 10 Quedlinburger Imperial mit rosa Anflug. 11 Dippel's verbesserte rein weiſse schlesische Imperial. 12 Klein-Wanzleben. Als Beispiel, welche Schwankungen bei den einzelnen Versuchen vorkommen können, möge die auf 4 einzelnen Versuchsfeldern mit der Nr. 6 erhaltenen Resultate noch angegeben werden, welche zur Aufstellung obiger Durchschnittsziffer dienen: Versuchs-feld Polarisation des Rübensaftes Stammer'-scheWerthzahl Ernte CombinirterWerth derRube Balling Zucker Nichtzucker Quotient 1 14,4 11,91 2,49 82,7 3,8 2 14,7 12,41 2,29 84,4 1,5 3 15,2 13,49 1,71 88,1 3,8 4 13,1 10,25 2,85 78,2 7,8 Mittel 14,4 12,01 2,39 83,4 10,0 4,2 42,0 Knauer meint sehr richtig, der Zuckerreichthum allein entscheide den Werth einer Rübe nicht, sondern der Reinheitsquotient, und deshalb werde man immer nur Rüben bauen dürfen, welche eine hohe Werthzahl ergeben, wenn man die gewonnene Menge nach Centner (zu 100k) mit dem Reinheitsquotient multiplicirt. Briem ist aber der Ansicht, daſs wir in der Stammer'schen Werthzahl (Polarisationszucker mal Quotient, dividirt durch 100) eine viel bessere Zahl besitzen zur Multiplication mit der gewonnenen Menge nach Centner, als dies der einfache Reinheitsquotient ist. In dieser Stammer'schen Zahl findet der Zucker- und Nichtzuckergehalt und die Reinheit des Saftes ihren Ausdruck; sie schlieſst Alles in sich, was eine Zuckerrübe als Fabrikationsmaterial charakterisirt, und mit dieser Zahl die Centnermenge für 1a oder 1ha multiplicirt, gibt ein noch sicheres Bild zur Beurtheilung einer Samenart oder einer Ernte von einem bestimmten Felde. Aus beiden Zahlen, der Stammer'schen Werthzahl, welche den ziffermäſsigen Ausdruck für den Fabrikanten bildet, und der Centnermenge, welche den Landwirth interessirt, erhält man eine Ziffer, welche im Vergleiche mit anderen Zahlen einen einheitlichen Ausdruck bietet, zur Beurtheilung, in wie weit eine Rübe den Fabrikanten und den Landwirth befriedigt, in so weit nur bei der Stammer'schen Zahl eine bestimmte Grenze (etwa 7,5) als Minimum angenommen wird. Einen hydraulischen Rübentransporteur hat Riedinger1 Organ des Centralvereines für Rübenzuckerind. der ö.-u. Monarchie, 1880 S. 350. angegeben. Die Ueberfallwässer der Luftpumpe werden in zwei längs der Mauer des Rübenmagazins verlaufenden 34cm breiten und tiefen Rinnen geleitet, welche mit einem Falle von 5mm auf 1m zur Waschmaschine führen. Wirft man nun Rüben an jeder beliebigen Stelle in diese Rinne, so werden dieselben durch das flieſsende Wasser mit einer Geschwindigkeit von 1m in der Secunde der Waschmaschine zugeführt und dadurch vorgewaschen. Bei dieser Operation bleibt ein Theil der Steine wie Sand in der Rinne liegen. Die äuſserst wichtige Aufgabe der vorzüglichen Wäsche der Rüben, insbesonders wenn dieselbe erdig sind, wird dadurch sehr erleichtert, wie auch die Instandhaltung der Reibe oder Schneidemaschine. Auſserdem wird die Rübe geschont und ist das Abbrechen der Rübenschwänze, was bei den Becherhebezeugen häufig vorkommt, vermieden. Der Betrieb erfordert keine Dampfkraft und gefrorene Rüben werden leichter zum Aufthauen gebracht, da man die Temperatur der Condensationswässer erhöhen kann. Eine Neuerung an Rübentransporteuren von E. Behrens in Harsum (* D. R. P. Nr. 10899 vom 24. December 1879) besteht in der Verschiebbarkeit der die Gurte seitlich begrenzenden Wangen, um die Fugen, welche sich in Folge der Abnutzung der Gurtenkanten bildet, jederzeit wieder beseitigen zu können. Die in Fig. 1 und 2 Taf. 33 dargestellte Rübencaroussel mit feststehender Auſsenwand construirten Langen und Hundhausen in Grevenbroich (* D. R. P. Nr. 12303 vom 19. Juni 1880). Die bei C durch eine Antriebschnecke in Umdrehung versetzte Welle A trägt auf eisernen doppel-T-förmigen Armen F den aus gelochtem Blech hergestellten Transportkranz G. Den inneren Abschluſs desselben bildet eine gleichfalls mit den Trägern F verschraubte Blechwand H, während die äuſsere Wand J nicht mit dem Caroussel verbunden ist, sondern für sich allein fest auf der Arbeitsbühne befestigt wurde. Da sich nun das Caroussel in der durch die Pfeile an gezeigten Richtung dreht, so werden die bei M auffallenden Rüben nach der Aussparung KL des äuſseren feststehenden Mantels J hingeführt, um von dem ebenfalls feststehenden, bis auf den gelochten Kranz herabreichenden Abstreichblech LQ dem Sammelkasten P zugeschoben zu werden. Die Rübenschneidemaschine von C. Herbst in Kuttenberg (* D. R. P. Nr. 10287 vom 3. Januar 1880) unterscheidet sich von anderen wesentlich dadurch, daſs auf einer Messerscheibe zweierlei Messer angebracht sind, von denen die einen beim Rechtsdrehen der Scheibe, die anderen beim Linksdrehen der Scheibe schneidend wirken. Man läſst nun diese Messer abwechselnd wirken, wobei die nicht schneidenden Messer jedes Mal von den an. ihnen vorbei schleifenden Rüben gereinigt und geschärft werden. F. Wannieck in Brunn (* D. R. P. Nr. 8393 und Zusatz Nr. 8958 vom 25. bezieh. 28. Januar 1879) will mit seiner in Fig. 3 und 4 Taf. 33 dargestellten Maschine sämmtlichen Theilen der Messer annähernd die gleiche Geschwindigkeit geben. Zu diesem Zweck setzt sich auf den Conus der Welle A eine kegelförmige Messertrommel B, welche in ihrem Mantel rechteckige Oeffnungen C zum Einsetzen der Messer hat. Der auf dem Stellrahmen D befestigte Einwurfskorb hat die Form eines Kreisausschnittes und setzt sich aus den beiden Stücken E und F zusammen. Das Stück F ist nach unten verjüngt geformt und trägt mittels der Rippen a den Kegel G, an welchem innen das Halslager H für die Welle A angebracht ist. Soweit der Einwurfskorb E die Messertrommel umschlieſst, wird diese von G überdeckt. Dort, wo der Mantel offen ist, ist der Kegel G kürzer gehalten, so daſs man hier unbehindert die Messer auf der Trommel auslösen und einsetzen kann. Während der Arbeit verschlieſst ein sich gegen zwei Rippen a lehnender Deckel J diesen Zugang zur Messertrommel. Der Raum zwischen dem unteren Rande des conischen Ringstückes F und der Trommel B ist durch einen mit vielen kleinen Löchern versehenen Boden b geschlossen. An den Rippen a sind die bis dicht an die Trommel B heranreichenden Gegenmesser befestigt. A. Diedrich in Hessen, Braunschweig (* D. R. P. Nr. 10456 vom 9. Januar 1880) beschreibt einen Halter, um die Schnitzelmesser während des Schärfens bequem und sicher festzuklemmen. F. Goller und F. Wasgedstichan in Königsfeld bei Brünn (* D. R. P. Nr. 9316 vom 29. October 1878 und Zusatz Nr. 9366 vom 17. September 1878) stellten Schnitzelmesser her aus in Zickzack gebogenem Stahlblech oder aus einer Stahlplatte A, welche, wie Aufriſs und Grundriſs (Fig. 5 und 6 Taf. 33) zeigen, zu beiden Seiten mit parallelen Rinnen b von dreieckförmigem Querschnitt versehen ist. Diese Rinnen, welche von der Schnittlinie c an einen groſsen Theil des ganzen Messers durchlaufen, sind nahezu so tief, wie das Messer dick ist, und es wechseln die Rinnen der oberen Messerseite mit denjenigen der unteren Seite in solcher Weise ab, daſs das Material, welches zwischen ihnen noch stehen bleibt, die Form einer dünnen, wellenartigen Platte besitzt. Zwei beim Schneiden auf einander folgende Messer sind um das Maſs e gegen einander versetzt. Die Querschnitte der Schnitzel sind von der Form rechter Winkel und das Schneiden der Rübe geschieht in folgender Weise: Das in Fig. 7 seiner Schnittlinie nach vergröſsert dargestellte Messer fg schneidet von der Rübe, deren Felder h bereits weggeschnitten sind, erst die Schnitzel i ab; dann folgt das versetzte Messer, um die Schnittlinge k zu erzeugen; hierauf schneidet wieder ein Messer, das die Anfangslage besitzt, die Schnitzel l u.s.w. Auf diese Weise entstehen immer wieder Schnitzel von gleichem Querschnitt. Das Rübenschnitzelmesser mit ankerförmiger Schneide von H. Putsch und Comp. in Hagen, Westfalen (* D. R. P. Nr. 11916 vom 20. Februar 1880) zeigt Fig. 8 Taf. 33 gegen die Schneide, Fig. 9 von unten und Fig. 10 von der Seite gesehen. Der vordere Theil oder Arbeitstheil des Schnitzelmessers bildet eine Reihe neben einander stehender bogenförmiger Rinnen; in der Mitte jeder Rinne steht eine Rippe und die einer jeden die Rippe aufnehmende Rinne entsprechende Schneide zeigt die Form eines Ankers. Die Messer brauchen nicht versetzt zu werden, sondern schneiden mit voller Schnittfläche. Nach E. RaſsmusZeitschrift des Vereines für Rubenzuckerind. im Deutschen Reiche, 1880 S. 607. gehört das Königsfelder Messer zu denen mit halbem Schnitt. Das erste Messer erzeugt Schnitzel vom Querschnitte a (Fig. 11 Taf. 33), das zweite solche von b, das dritte (wie das erste sitzend) c, das vierte (wie das zweite sitzend) d. Die charakteristische Rinnenform der Schnitzel c und d, sowie aller darauf folgenden war die für schnellen Wechsel in der Batterie und gute Auslaugung denkbar günstigste. Zudem gestatten diese Messer eine gröſsere Entfernung und Ueberhöhung der Vorlage. Doch bietet die Schneide zufolge ihrer eigentümlichen Form geringen Widerstand, so daſs bei Schmutz und Steinchen starker Verschleiſs der Messer eintritt. Die gewalzten Königsfelder Messer haben nur wenig Eingang gefunden. Für hochgebogene Messer sind sie gar nicht zu verwenden und auch bei schräger Messereinlage ist man von ihrer Verwendung wieder zurückgekommen, weil sie zu stark federn. Als Messer mit halbem Schnitt ergaben die Königsfelder für gröſsere Verarbeitungen indeſs nicht genügend Schnitzel. Diesem Uebelstand suchte man in Oesterreich, durch die Pauschalirung dazu gezwungen, durch Aenderung der Schnitzelmaschine und des Rumpfes zu begegnen, bis, namentlich für Deutschland, durch die Combination der Zickzackschneiden mit den alt bekannten senkrechten Rippen (DachrippenmesserVgl. Egerle, Zeitschrift für Rubenzuckerindustrie in Böhmen, 1880 Bd. 4 S. 190.) allen Ansprüchen genügt wurde. Zu bemerken ist jedoch, daſs sämmtliche Messer gleichmäſsig in den Kasten und die Kasten centrisch in der Maschine sitzen müssen, damit alle Spitzen der Messer in gleichen concentrischen Ringen laufen und damit der Rumpf der Schnitzelmaschine stets voll gehalten werden muſs, ferner auch so hoch ist, um auſser der für die Vertheilung der Rüben nöthigen Höhe noch eine genügende Druckhöhe von 0,6 bis 1m zu haben, in welcher Höhe die Scheibe in der ganzen Rumpföffnung mit Rüben bedeckt sein muſs. Die Nichterfüllung einer dieser Bedingungen macht ein regelmäſsiges Arbeiten dieser Messer unmöglich und gibt neben Rinnenschnitzeln mit ungleichmäſsig starken Schenkeln solche von rechteckigem und anderem Querschnitte. Die Wirkungsweise der Dachrippenmesser ist folgende: Beim Anschnitt der Rübe erhält man auf der ganzen Breite des Messers Schnitzel a (Fig. 12 Taf. 33), dann beim zweiten und allen folgenden Schnitten solche b. Dasselbe gehört daher zu den Messern mit vollem Schnitt, gibt somit im Gegensatz zum Königsfelder Messer die doppelte Menge Rinnenschnitzel. Auſser dieser gröſseren Leistung liefert jedoch das Messer auch vergleichsweise mehr Rinnenschnitzel als das Königsfelder, da die Rübe in der ganzen Messerbreite von jedem Messer geschnitten wird und daher weniger Gelegenheit hat, ihre Lage zu verändern, als dies beim Königsfelder Messer der Fall, wo der Anschnitt an verschiedenen Stellen erfolgt. Diese beiden Vorzüge lieſsen in dem vergangenen Betriebsjahre das Dachrippenmesser sich schnell Eingang verschaffen, zumal da die immerhin etwas schwierige Schärfung durch Herstellung besonderer Feilen vereinfacht wurde. Das Doppeldachrippenmesser hat zwischen zwei senkrechten Rippen je zwei Dreikantschneiden. Es ist ein Messer mit vollem Schnitt, gibt also genügend Schnitzel, zuerst die Form a (Fig. 13 Taf. 33), dann fortwährend b, vorausgesetzt, daſs die Rübe festliegt. Das erwähnte Ankermesser (Fig. 14 Taf. 33) gehört ebenfalls zu den Messern mit ganzem Schnitt und erzeugt zunächst Schnitzel des Querschnittes a, darauf in seiner ganzen Breite solche b. Abgesehen davon, daſs dieses Messer beim Schärfen mehr Schwierigkeit darbietet als das Dachrippenmesser, fällt auch dessen groſser Vorzug, den kleinen Steinen einen möglichst groſsen Durchgang zu gewähren, in Folge der nach unten gebogenen Schneiden weg. Die Form der Schnitzel b dürfte auch nicht genügen, da ihre geringe Stärke in der Mitte leicht zu einem Zusammenklappen oder Abbrechen der beiden Schmetterlingsflügel führt. Das cannelirte Messer (Fig. 15 Taf. 33) gehört gleichfalls zu denen mit vollem Schnitt. Nach Schnitzeln a erhält man solche b, die vermöge ihrer geringen Stabilität sich im Diffuseur glatt drücken und zur Nesterbildung Veranlassung geben. Das sogen. M-Messer (Fig. 16 Taf. 33) gehört zu den Messern mit halbem Schnitt. Abgesehen von der geringen Leistungsfähigkeit, dürfte jedoch die theoretische Aufeinanderfolge der Schnitzel a bis d nie erreicht und neben einigen normalen Schnitzeln nur Häckerling erhalten werden. Raſsmus empfiehlt dem entsprechend für kleinere Verarbeitungen das Königsfelder Messer, für gröſsere das Dachrippenmesser, bei gefrorenen Rüben das Fingermesser (vgl. 1879 234 * 300). Der Apparat zur unterbrochenen Diffusion in einem Gefäſsraum von der Prinz-Karlshütte, Grauet, Hensel und Comp. und E. F. Hamann in Rothenburg a. S. (* D. R. P. Nr. 10098 vom 2. December 1879) besteht in einem von vier Säulen getragenen, aufrecht stehenden Cylinder C (Fig. 17 und 18 Taf. 33), in welchem sich eine eingängige Schraube D um ihre Achse drehen kann. Senkrechte Bleche T, kammartig an prismatischen, in nach auſsen hervortretenden Rinnen der Cylinderwand geführten Stangen G befestigt, reichen bis an den cylindrischen Kern der Schraube. Die an dem unteren Ende des Cylinders bei B hervortretenden Stangen G sind mit dem Ring S fest verbunden, so daſs sämmtliche Bleche T gewissermaſsen eine mit Hohlräumen versehene Mutter bilden, welche die Schraube umschlieſst und während der Drehung derselben in ihren Führungen, ohne sich drehen zu können, empor oder herunter gleitet. Den Blechen T entsprechend sind die Gewinde der Schraube, mit Ausnahme des untersten Ganges, mit senkrechten, bis an den Kern reichenden Ausschnitten a versehen, so daſs in geeigneter Stellung diese Zellwände hindurchgleiten können. Zwei der Führungsstangen G sind unterhalb des Ringes S verlängert und schlieſsen sich den durch den Ring i fest verbundenen Führungsstücken H an, deren Zapfen von den Hebeln K aufgenommen werden. Die Hebel sind auf der Achse aufgekeilt, welche mit ihren Zapfen in den Pendellagern O ruht und das Gegengewicht P trägt. Diese Einrichtung bewirkt, daſs ein Auf- und Niedergehen des Gewichtes P einem Nieder- und Aufwärtsgehen der ganzen besprochenen Zellenmutter entspricht. Die an den Stäben V senkrecht geführten Gleitstücke H tragen Klauen, welche bis unter das Gewinde des auf der Schraubenwelle aufgekeilten Schraubenstückes F reichen. Das Gewinde dieser Schraube, welche dieselbe Steigung wie Schraube D hat, läſst sich als eine Fortsetzung derselben ansehen. Der Druck des Gewichtes P wird nun so geregelt, daſs das System der Blechzellen innerhalb der Windungen der Schraube D fast frei getragen wird, während ein gewisser Ueberdruck des Gewichtes P die erwähnten Klauen von unten gegen den Gewindegang des Stückes F drückt. Eine volle Drehung der Schraube hat die Zellenmutter auf den tiefsten Gang der Schraube D heruntergezogen, die Klauen in F auf die tiefste Stellung gebracht und das Gewicht P gehoben. In dieser Stellung (Fig. 17) decken sich die Schlitze a in der Schraube D mit den Zellenwänden T; gleichzeitig begegnen die Klauen H Aussparungen in dem Gewindegang der Schraube F, durch welche sie nach oben hindurchgleiten können. Durch das Uebergewicht P wird nun die ganze Zellenmutter, d.h. die Bleche T, um die Höhe eines Ganges nach oben verschoben, indem die Klauen alsdann an dem vollen oberen Gewindegang des Schraubenstückes F aufgehalten werden. Mit jeder vollen Umdrehung der Schrauben wird sich dieses Spiel erneuern. Da das Hinaufsteigen der Bleche immer nur nach einer ganzen Umdrehung geschehen soll, so ist die untere Klaue breiter als die obere, wodurch sie nach einer halben Umdrehung über die Gewindelücke fortgleitet, welche die obere schmälere Klaue durchgleiten lassen würde. Beim Herausschieben gleiten die Zellenwände T an den über A an der inneren Wand des Cylinders befestigten Blechen b in die Höhe. Diese Bleche zerlegen den oberen Cylinderraum in acht Fächer und reichen bis nahe zur obersten Schraubenkante hinunter. Die Schnitzel werden oben in den Cylinder eingefüllt und in die Fächer vertheilt, gelangen beim Aufsteigen der Bleche T in die von diesen gebildeten Zellen, um durch weitere Umdrehung der Schraube in den entsprechenden Zellenreihen nach unten geführt zu werden. Die oberste Gewindekante der Schraube D trägt ein gezahntes Messer, über dem von der Riemenscheibe x aus ein Messer hin- und hergeschoben wird und dadurch ein regelmäſsiges Eintreten der Schnitzel in die Schraubengänge ermöglicht. Mit jeder Umdrehung der Schraube, die in etwa 15 Minuten erfolgt, rücken die Schnitzel zwischen denselben Blechen T um die Höhe eines Schraubenganges nach unten, bis sie in die untersten Zellen gelangen, aus der die ganze Masse, nachdem die Bleche T emporgestiegen sind, herausgeschoben wird, um unter die untere Seite der vollen, mit einer erhöhten Steigung versehenen Gewindefläche zu gelangen. Die ausgelaugten Schnitzel werden hierbei in dem ringförmigen, mit gelochten Blechwänden versehenen, verengten Mundstück L zusammengepreſst, um entwässert aus dem Apparat ausgetrieben zu werden. Das Mundstück L ist aus zwei halbringförmigen Hohlkörpern von Eisenblech gebildet, welche durch zwei hohle dachartige Stege zu einem Ganzen verbunden sind. Das durch die gelochten Wände in die durch die Stege verbundenen Hohlräume des Mundstückes eintretende Preſswasser wird durch den Stutzen N abgeführt. Das unten zugeführte Wasser steigt langsam in der Masse der Schnitzel aufwärts und flieſst oben wieder ab. Die Erwärmung des oberen Theiles des Apparates geschieht in erforderlicher Weise durch direct eintretenden Dampf oder durch Mantelheizung. – Aehnlich ist der continuirliche Diffusionsapparat von Alfonso und Chenot, welcher in der Revue industrielle, 1880 S. 353 beschrieben wird. Der continuirlich wirkende Diffusionsapparat von E. Charles und A. Perret zu Roye, Departement Somme in Frankreich (* D. R. P. Nr. 11812 vom 31. December 1879), besteht aus einer archimedischen Schraube E (Fig. 19 bis 21 Taf. 33) aus gelochtem Blech, von etwa 8m Länge und 1m,2 Durchmesser, in einem Mantel F aus gelochtem Blech, der in einen liegenden Blechcylinder G eingeschlossen ist. Die Welle C geht durch beide Cylinder und ist in den Kopfwänden des äuſseren Cylinders durch Stopfbüchsen gedichtet. Der Cylinder F ist mit Ringen H versehen, mittels welcher er auf den Rollen i ruht, die in den Böcken n gelagert sind. Auf der Seite des Einfüllrumpfes A ist in geringem Abstande von dem Deckel des Cylinders G ein falscher Boden D aus gelochtem Blech angebracht, in dessen Nähe die Gänge der Schraube E beginnen, welche das auszulaugende Material von links nach rechts befördern, während unten die Reinigungsöffnungen P angebracht sind. Das reine Wasser wird dem Apparat durch den Hahn R zugeführt, der Saft durch den Hahn L abgelassen. Die Hähne l und h dienen dazu, den Diffusionsapparat zu entleeren. Beim Gebrauch wird der Apparat langsam bewegt und zunächst mit Wasser, welches auf mindestens 25° erwärmt ist, gefüllt. Alsdann bringt man die Schnitzel durch den Rumpf A ein. Nach etwa ¾ Stunden öffnet man den Hahn L und läſst frisches Wasser durch Hahn R ein, entsprechend der Menge des abgelassenen Saftes. Um die für die Diffusion günstige Temperatur in dem Apparat erzeugen zu können, ist der Cylinder G mit zwei Heizmänteln T umgeben, in welche Dampf mittels des Hahnes r eingeleitet, durch die an der tiefsten Stelle der Heizmäntel befindlichen Hähne v aber wieder abgelassen werden kann. Ebenso kann durch die hohle und mit vielen Löchern versehene Welle C Dampf in den Apparat gelassen werden.

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Tafel Tafel 33
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