Titel: | Heizkessel für Fusswärmer der Eisenbahnwagen. |
Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 196 |
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Heizkessel für Fuſswärmer der
Eisenbahnwagen.
Mit Abbildungen auf Tafel 15.
Verloop's Heizkessel für Eisenbahn-Wärmflaschen.
Die neulich (1879 234 * 371) beschriebene französische Einrichtung, welche den
vorliegenden Zweck durch Einblasen von Dampf in das Wasser der Wärmflaschen
erreicht, bedingt gleiche Längen der letzteren. Die Rheinische Eisenbahnverwaltung
ist in der Lage, Wärmflaschen verschiedener Bahnen von abwechselnder Gröſse erwärmen
lassen zu müssen, zu welchem Zweck C. W. Verloop,
Ingenieur dieser Gesellschaft, folgenden nach Engineering, 1880 Bd. 30 S. 210 beschriebenen, in Fig. 17 bis
20 Taf. 15 abgebildeten Apparat construirt hat.
Die abgekühlten Wärmflaschen werden mit Hilfe eines Korbwagens (Fig. 19 und
20), welcher zunächst auf einem Wagen mit gröſseren Rädern A steht, zu dem in Rede stehenden Apparat B gefahren und, nachdem der Deckel d desselben in die punktirte Lage gebracht worden ist,
in den Eisenblechkessel B gerollt. Auf den Schienen des
Kessels B haben zu gleicher Zeit zwei Wagen Platz. Der
Deckel d wird hierauf wieder aufgesetzt und
geschlossen. Man läſst nunmehr Dampf in den Kessel B
einströmen, welcher – bei höchstens 0at,67
Ueberdruck – die Erwärmung der Wärmflaschen innerhalb 10 Minuten bewirkt.
Bemerkenswerth sind die Einrichtungen, welche gestatten, daſs ein Mann den Apparat zu
bedienen vermag. Das Andrücken des Deckels d findet
durch die Schraube a statt, deren Muttergewinde in dem
Querstück b sich befindet, b ist mit den beiden Armen c verbunden, an
denen der Deckel d Führung findet und die sich um zwei
an B befestigte Zapfen drehen. Wegen des groſsen
Gewichtes des Deckels d und der Theile a und b sind die Arme c mit Gegengewichten f
belastet. Gleichzeitig stecken auf den Armen c
verschiebbare Gegengewichte g. An diese fassen die
Enden der Ketten h, welche einerseits über die
Leitrollen i gelegt, andererseits an dem Deckel d befestigt sind, so daſs mit dem Zurückgehen des Deckels
vermöge Umdrehung der Schraube a auch die Gewichte g sich von der Drehachse der Arme c entfernen und umgekehrt, also eine regelmäſsige
Gewichtsausgleichung stattfindet. Die Einstellung des Dampfeintritt- bezieh.
Wasseraustrittventiles k erfolgt durch das Armkreuz l und den Kettenrollen m.