Titel: Pappenmaschine von Adolf Kaufmann in Hohleborn.
Fundstelle: Band 237, Jahrgang 1880, S. 447
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Pappenmaschine von Adolf Kaufmann in Hohleborn. Mit einer Abbildung auf Tafel 35. A. Kaufmann's Pappenmaschine. Die Maschine (* D. R. P. Kl. 55 Nr. 4144 vom 23. Juli 1878) ist eine Kombination mehrerer Cylindermaschinen, deren Anzahl sich nach der Stärke der Pappen richtet. Jede Cylindermaschine besitzt 1 oder 2 Siebcylinder und erhält einen besonderen Naſsfilz. Die auf den einzelnen dicht neben einander stehenden Maschinen gebildeten Papierblätter werden noch feucht auf einander gedeckt und unter Cylinderpressen vereinigt. Die Bildung der Pappe geschieht somit in der Maschine ununterbrochen. Fig. 26 Taf. 35 stellt eine mit 4 Siebcylindern versehene Pappenmaschine dar, deren Cylinder in 3 Gruppen getheilt sind. Der Cylinder Z1 bildet die erste Gruppe; das durch die Gautschwalze a1 und den Naſsfilz f1 abgelöste Papierblatt wird unter der Naſspresse P1 etwas entwässert, um es bei b1 vom Filz lösen und dem zweiten Naſsfilz f2 übergeben zu können. Dieser trägt bereits ein Papierblatt von doppelter Dicke, gebildet durch Vereinigung der beiden von den Cylindern Z2 und Z3 abgelösten. Beide Cylinder bilden die zweite Gruppe der Maschine. Zur Vereinigung der drei Lagen dient die dicht hinter a2 angeordnete Presse q1 und weiter die Naſspresse P2. Der so entstandenen Pappe wird durch den Naſsfilz f3 das von Z4 losgelöste Blatt zugeführt und deren Vereinigung durch q2, die Entwässerung durch die nachfolgenden drei Naſspressen P3 bis P5 bewirkt. Man bemerkt, daſs die Pappe zwischen P4 und P5 gewendet wird, so daſs unter P5 die Unterseite mit der Oberwalze in Berührung kommt. Es erhalten dadurch beide Seiten der Pappe gleichmäſsigere Glätte. Diese Einrichtung der Maschine macht diese vorzüglich verwendbar zur Herstellung von Cartons mit Einlage geringerer Güte oder mit farbigen Auſsenseiten. Man hat zu diesem Zwecke nur die Stoffkästen der Cylinder Z1 und Z4 mit besserem oder mit farbigem Stoff zu füllen, während der Kasten der zweiten Gruppe Zeug geringer Güte von Naturfarbe erhält. Die Patentbeschreibung sucht den Hauptvortheil dieser Maschine gegenüber den bekannten Pappenmaschinen mit Siebtuch oder mit Cylinder und Siebtuch (vgl. 1876 222 * 30) in dem gänzlichen Fehlen des letzteren und in dem Auftreten lauter kurzer Filze. Die Anschaffung und Unterhaltung soll sich dadurch bedeutend billiger gestalten. Tritt dies trotz der bei der neuen Maschine nothwendigen gröſseren Zahl von Einzeltheilen wirklich ein, so muſs die Anordnung als äuſserst gelungen bezeichnet werden.

Tafeln

Tafel Tafel 35
Tafel 35