Titel: | Kohlenbrecher von Louis Wolf in Görlitz. |
Autor: | S–l. |
Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, S. 424 |
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Kohlenbrecher von Louis Wolf in
Görlitz.
Mit Abbildungen auf Tafel 42.
[Kohlenbrecher von Louis Wolf in Görlitz.]
Wie schon die Brown'sche Brechmaschine (vgl. * S. 260 d.
Bd.) von der meist üblichen alleinigen Anwendung des Druckes für die Zerkleinerung
von Massen abweicht, so soll auch die vorliegende Maschine (* D. R. P. Nr. 7483 vom
1. April 1879), mindestens für Kohlen, Salz und sonstige mürbere Substanzen, ein
Zerreiſsen der Stücke bewirken.
Von den zwei Brechbacken a und b (Fig. 15 und
16 Taf. 42) schwingt der erstere, durch die an einer Kurbelachse hängende
Druckstange h bewegt, um zwei Zapfen c und d und erhält damit
eine auf- und niedergehende Bewegung, so daſs die divergirende Stellung der
Schwingen k und in dem Backen im tiefsten Punkte die
Stellung a1
a2 gibt; es erfolgt
also die Bewegung nicht ganz in der mittleren Schubrichtung der Druckstange,
vielmehr beschreibt der obere Plattentheil einen kleinen Bogen, so daſs die Platte
beim Heben sich etwas zurücklegt und die Maulweite etwas vergröſsert.
Der Backen b ist um den Zapfen e drehbar und wird unten durch den Buffer p
gestützt, welcher letztere so gespannt ist, daſs er eben dem zu verarbeitenden
Material widersteht, härtere Körper dagegen durchgehen läſst; auſserdem kann durch
verschiedene Stellung des Buffers eine verschiedene Spaltweite, durch Verstellung
des Zapfens e eine andere Maulweite hergestellt werden.
– Die Backen selbst sind einfach, aber so verzahnt, daſs die Verzahnungen sich
kreuzen, oder es kommt bei schiefrigem Material die in Fig. 16 im
Querschnitt dargestellte Form in Anwendung, oder endlich verwendet man zu ganz
groben Brechen Stachelplatten.
Die Absicht bei der Zusammenstellung dieses Brechers ging dahin, je nach Bedürfniſs
ein grobes oder feines, daneben gleichförmiges Korn mit nur wenig Staubbeimengung zu
erzielen. Ob dieser Zweck wirklich erreicht werden wird, muſs, bis eine Anzahl von
Versuchen vorliegt (vgl. S. 465 d. Bd.), dahin gestellt bleiben; wir möchten aber
glauben, daſs wie bei anderen Brechmaschinen so auch hier die Sprödigkeit des zu
zerkleinernden Materials eine weit wichtigere Rolle spielen wird als die Frage, ob
das Brechen lediglich durch Druck oder durch Druck in Verbindung mit Reibung zu
bewirken ist.
S–l.