Titel: | Luftcompressionsapparat von Chr. Mann in Tiefenstein. |
Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, S. 414 |
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Luftcompressionsapparat von Chr. Mann in
Tiefenstein.
Mit einer Abbildung auf Tafel 41.
Chr. Mann's Luftcompressionsapparat.
In dem vorliegenden Apparat (* D. R. P. Nr. 6639 vom 1. October 1878) wird mit Hilfe
von gespanntem Wasser Luft bis auf eine dem Wasserdruck gleichkommende Pressung zusammengedrückt. Das
Druckwasser wird durch eine Leitung f (Fig. 1 Taf.
41) bei einer entsprechenden Stellung des Dreiweghahnes e in einen allseitig geschlossenen Kessel geleitet, wobei es die Luft in
diesem zusammendrückt und durch ein Ventil q in die
Windleitung treibt. Ein Theil des Wassers tritt gleichzeitig in das beiderseits
durch Schläuche mit dem Kessel verbundene Rohr n über,
in welches die beiden Gefäſse n1 und n2 eingeschaltet sind. Wenn das Wasser den Kessel,
also auch das Rohr n, mit seinen Gefäſsen vollständig
ausfüllt, so ist die Gewichtszunahme des letzteren hinreichend, um das mit dem Rohr
verbundene Ende des Gewichtshebels m nieder zu drücken.
Da dieser Hebel aber auf dem Stift l1 an dem Kreuzstück eines zweiten Gewichtshebels l aufliegt, so ward auch dieser und zwar bis über seine
lothrechte Lage mitgenommen, worauf er von selbst nach der anderen Seite fällt, bis
der Stift l2 an den
gehobenen Hebel m stöſst. Gleichzeitig wird mittels der
Zahnsegmente i und h,
wovon das erstere am Hebel l, das letztere am Küken des
Hahnes e befestigt ist, dieser so umgesteuert, daſs die
Zuleitung f geschlossen wird und das Wasser durch das
Rohr g aus dem Kessel ablaufen kann. Das Ventil q schlieſst sich durch den Rückdruck von selbst,
während ein sich öffnendes Ventil r die äuſsere Luft
mit dem Kessel verbindet. Ist die Entleerung des Kessels, also auch des Rohres n eine vollständige, so gestattet das letztere, da es
vom Wassergewicht wieder entlastet ist, das Sinken des Gewichtes am Hebel m. Indem dieser hierbei auch den Hebel l in seine ursprüngliche Lage zurückbringt, wird der
Hahn e abermals umgesteuert, also der Ablauf g abgesperrt und dem Wasser wieder der Eintritt in den
Kessel gestattet.
Auf diese Weise wiederholt sich das Spiel bis zum Absperren der Wasserleitung f. Die Anbringung des Sicherheitsventiles p ist wohl nur für solche Fälle vorgesehen, wenn der
Druck des Wassers entweder starken Schwankungen unterliegt, oder überhaupt
beträchtlicher ist als die verlangte Spannung der Luft.