Titel: Scheibler's elektrischer Wärmeregulator.
Fundstelle: Band 234, Jahrgang 1879, S. 375
Download: XML
Scheibler's elektrischer Wärmeregulator. Mit einer Abbildung auf Tafel 29. Scheibler's elektrischer Wärmeregulator. W. Horn und C. Lorenz in Berlin hatten in der diesjährigen Berliner Gewerbeausstellung u.a. den in Fig. 6 Tafel 29 in ⅓ n. Gr. abgebildeten, nach den Angaben von Dr. Scheibler angefertigten elektrischen Wärmeregulator ausgestellt, welcher überall da anwendbar ist, wo ein Raum oder eine Flüssigkeit durch brennbares Gas erwärmt wird. Das Gas strömt durch das Rohr A in einen vorn durch eine Glasplatte geschlossenen Kasten K und wird durch das Rohr B dem Brenner zugeführt. Das an das Rohr B sich anschlieſsende Rohr b tritt mit seiner Mündung so weit in den Kasten K hinein, daſs es durch den Anker a vollständig verschlossen wird, wenn derselbe von seinem Elektromagnete MM angezogen ist. Der Strom wird dem Elektromagnete durch zwei Klemmschrauben k1 und k2 zugeführt. Ist der Stromkreis offen, sind also die Elektromagnetkerne unmagnetisch und ist der Anker nicht angezogen, so legt die Befestigungsfeder f den Anker a so weit nach rechts zurück, daſs das Gas frei in b eintreten kann; eine Schraube s begrenzt das Zurückfallen des Ankers a. Damit nun aber selbst dann, wenn der Anker a die Röhre b verschlossen hält, immer noch so viel Gas durch B nach dem Brenner gelangen kann, als erforderlich ist, um das Verlöschen der Flamme zu verhüten, um die Flamme eben noch (blau) brennend zu erhalten, ist in dem Rohre b ein kleines Loch angebracht in welches die Stellschraube r von oben her entsprechend tief hineingeschraubt wird, so daſs sie das Loch so weit als nöthig verschlieſst und zwischen sich und der Rohrwand nur einen entsprechend schmalen Spalt übrig läſst. In dem Gefäſse oder Räume, welcher erhitzt werden soll, wird ein Thermometer angebracht, in dessen Kugel ein Platindraht eingeschmolzen ist und beständig mit dem Quecksilber in Berührung steht; oben ist in das Thermometer ein zweiter verschiebbarer Draht eingesetzt, welcher mit seiner Spitze von oben herab so tief gestellt wird, als die höchste zulässige Temperatur es verlangt; beide Drähte sind in den Stromkreis der Batterie eingeschaltet, deren Strom von k1 und k2 aus durch M geführt wird. So lange nun die vorhandene Temperatur unter der höchsten zulässigen liegt, ist der Stromkreis zwischen den beiden Drähten offen und der Anker a wird von der Feder f an die Schraube s gelegt. Wird die höchste zulässige TemperaturIn ganz ähnlicher Weise könnte man natürlich auch verhüten, daſs die Temperatur in dem zu erwärmenden Räume unter eine gewisse Grenze herabsinkt; nur müſste man dann das Loch in b groſs genug machen und die Schraube r nur so tief in dasselbe einschrauben, daſs so viel Gas durch B abflieſsen kann, als zur Erhaltung des Raumes auf der gewünschten Temperatur etwa nöthig ist. Sinkt dann die Temperatur unter die gewünschte Temperatur, so wird der Strom unterbrochen, der Anker a fällt ab und läſst nun mehr Gas zum Brenner strömen, bis die Temperatur sich wieder auf die verlangte Höhe erhoben hat.D. Ref. erreicht oder überschritten, so schlieſst das Quecksilber den Strom zwischen den beiden Drähten und der Anker a verschlieſst die Röhre b.

Tafeln

Tafel Tafel 29
Tafel 29