Titel: | Neuerburg's Austrageregulator für Wasserstrom-Apparate. |
Autor: | S–l. |
Fundstelle: | Band 234, Jahrgang 1879, S. 101 |
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Neuerburg's Austrageregulator für Wasserstrom-Apparate.
Mit Abbildungen auf Tafel 9.
Neuerburg's Austrageregulator für Wasserstrom-Apparate.
Für alle Aufbereitungsapparate, welche nach dem System construirt sind, daſs die in
ein cylindrisches, unten mit Siebboden versehenes Gefäſs eintretende Trübe durch
einen ihr durch das Sieb entgegentretenden, aufsteigenden Strom heller Wasser
veranlaſst wird, nur ihre schwereren Theile auszuscheiden, die leichteren aber mit
sich fortzuführen, hat M. Neuerburg in
Köln (* D. R. P. Nr. 4819 vom 22 September 1878) eine
Vorrichtung zusammengestellt, welche bezweckt, nach Erfüllung einer gewissen
regulirbaren Niederschlagsmenge auf dem Siebe letzteres selbstthätig zu öffnen und
die ausgeschiedenen Massen abzuführen; der Erfinder ging hierbei von der Erfahrung
aus, daſs die Auflagerung von Massen auf dem Siebboden dessen Oeffnungen verengen,
in Folge davon der Durchgang der hellen Wasser erschweren muſs und daher ein
Absetzen feinerer Theile aus der Trübe, als solche von Anfang an ausgeschieden
wurden, bewirkt.
Der in Fig. 1 und 2 Taf. 9
dargestellte Apparat ist auf nachstehend beschriebene Weise zu arbeiten bestimmt: In
dem Gerinne AB tritt an der Seite A die Trübe in das Gefäſs d ein, welches unten das durch ein Ventil h
geschlossene Sieb e trägt. Durch letzteres treten die
in dem Einlauf a in die Abtheilung b eingeführten hellen Wasser dem niederwärts strebenden
Trübestrome entgegen und veranlassen das Absetzen der gröberen Gesteinsstückchen
allein. Hat sich nun von diesen ein Theil niedergeschlagen, groſs genug, um den
aufsteigenden hellen Wasserstrom zu verlangsamen, so wird beim Gleichbleiben des
letzteren und anfänglich richtiger Einstellung das Wasser im Gefäſs C allmälig so weit steigen, daſs es bei dem durch
Schieber regulirbaren Ueberfall f seinen Abzug nimmt;
über f aber tritt es in die an einem Hebel hängende,
durch das Gewicht r ausgeglichene Wageschale g, veranlaſst deren Sinken und den gleichzeitigen
Niederstoſs des mit ihr verbundenen Ventiles h, so daſs
nunmehr die auf dem Siebe lagernden Massen in das Rohr i abrollen können. Durch das Sinken der Wageschale aber wird gleichzeitig
diese unter das ihren Boden schlieſsende, festliegende Ventil o hinabgedrückt und entleert sich, wodurch sie ihre
Ueberlast über das Gewicht r verliert, daher sich
wiederum hebt und gleichzeitig das Ventil h schlieſst,
also den anfänglichen Zustand wieder herstellt.
Durch eine etwas veränderte Anordnung, feste Verbindung der beiden Ventile h und o mit einander,
sowie andererseits der Wageschale mit dem Siebboden e
kann auch, bei fest stehenden Ventilen, das Sieb selbst niedergedrückt, dadurch aber
das gleiche Resultat erzielt werden.
Das Abtragen der in dem Rohre i befindlichen Massen
erfolgt durch das Knierohr k, welches in dem Muff m drehbar ist, so daſs der Ausfluſs durch die Drehung
höher oder tiefer gelegt und eine Regulirung der Arbeit auch hierdurch bewirkt
werden kann.
Bei der Empfindlichkeit, die das Ausscheiden von Massen aus einer Trübe durch
entgegentretenden, hellen Wasserstrom in jedem Falle wahrnehmen läſst, in welchem
eine nur geringe Aenderung im Zustande der Trübe stattfindet, möchten wir
vorschlagen, die Wageschale auſserhalb des Gefäſses d
anzubringen, um bei deren Oeffnung die hierdurch frei werdenden, hellen Wasser für
sich abzuführen, statt, wie es bei der Neuerburg'schen
Construction geschieht, eine Verdünnung der Trübe durch dieselben zu bewirken; auch
so würde ohne Schwierigkeit das Oeffnen der beiden Ventile erfolgen.
S–l.