Titel: | Jodbestimmung im Varech. |
Fundstelle: | Band 234, Jahrgang 1879, S. 46 |
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Jodbestimmung im Varech.
Mit einer Abbildung auf Tafel 5.
O. Schott's Jodbestimmung im Varech.
Um das Jod in den Seepflanzenaschen leicht und schnell zu bestimmen, zieht man nach
O.
Schott (Zeitschrift für analytische
Chemie, 1879 S. 443) 25 bis 50g des getrockneten und gepulverten Varech mehrere
Male mit heiſsem Wasser aus, filtrirt und füllt bis zu 1l auf. Von dieser Lösung versetzt man 100cc mit einigen Tropfen Schwefelsäure, läſst 24 Stunden zur Entfernung des
Schwefelwasserstoffes warm stehen, filtrirt die auf ½ bis ⅓ ihres Volums
eingedampfte Flüssigkeit, zur Trennung vom Schwefel, durch ein kleines Filter,
wäscht mit Aufwendung der geringsten Menge Wasser aus und benutzt unter Zusatz von
schwefelsaurem Eisenoxyd zur Destillation den in Fig. 9 Taf.
5 abgebildeten Apparat, der sich leicht aus den einfachsten, in jedem Laboratorium
vorhandenen Glasgegenständen herstellen läſst.
Man bringe in das U-Rohr nur so viel Jodkaliumlösung, daſs die untere Biegung des
Rohres eben abgeschlossen ist, da sich die Joddämpfe leicht lösen. Nachdem die in der Retorte
befindliche Flüssigkeit 10 bis 15 Minuten gekocht hat, ist gewöhnlich alles Jod
übergegangen; doch soll man die zurückbleibende Flüssigkeit stets durch Schütteln
mit Schwefelkohlenstoff auf Jod prüfen. Das übergegangene Jod wird in bekannter
Weise mit unterschwefligsaurem Natron titrirt.
Ein Varech aus Cudillero an der Nordküste Spaniens gab mit Palladiumchlorür
gewichtsanalytisch 0,376, auf eben beschriebene Weise 0,305 und 0,338 Proc. Jod,
zwei mit besonderer Sorgfalt hergestellte Varechsorten aus Obinana ergaben 1,701 und
1,426 Proc. Jod.