Titel: | Witham's Spindelbetrieb am Selfactor. |
Autor: | A. L. |
Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 452 |
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Witham's Spindelbetrieb am Selfactor.
Mit einer Abbildung auf Tafel 41.
Witham's Spindelbetrieb am Selfactor.
Die Spindeltrommeln bewegt Witham nicht mehr durch
Seile, sondern von einer im Triebstock gelagerten Welle aus, welche durch einen
Riemen von der Hauptwelle der Spinnmaschine Bewegung erhält.
Fig.
1 Taf. 41 zeigt die Anordnung. Es bleibt nur hinzuzufügen übrig, daſs mit
A die Spindeltrommelwelle bezeichnet ist, die von
der Welle D aus durch die Räder B und C Drehung erhält. Zur Führung der Welle
D sind im Wagen zwei Lager c und e angebracht; das Rad C ist durch Nuth und Feder mit D verbunden, und die Spiralfeder n erhält C in der für den Eingriff erforderlichen Lage.
Es läſst sich nicht leugnen, daſs durch diese Anordnung manche Uebelstände, die sich
namentlich durch das starke Längen und die groſse Abnutzung der Schnuren einstellen,
vermieden sind. Verschiedene Nachtheile haften aber auch dieser Construction an. Der
sehr kurze Riemen H zum Betrieb der Welle D ist ungünstig; er wird häufiger Nachspannung
bedürfen, was allerdings durch eine Spannrolle vermieden werden kann. Zu Anfang und
zu Ende der Spindelbewegungen tritt voraussichtlich ein starkes Gleiten des Riemens
ein, da dieser das einzige und zwar sehr kurze elastische Glied zwischen
Antriebswelle und Spindeltrommel ist. Das lange elastische Seil dient sonst
gleichsam als Regulator bei dem Beginn und am Ende der Bewegungen; es läſst die
Arbeitsgeschwindigkeit ohne heftigen Stoſs erreichen und fängt die in rascher
Drehung befindlichen Massen ebenso auf. Diese Eigenschaft des Seiles hat sicher
einen günstigen Einfluſs auf die Zahl der Fadenbrüche und erscheint es dem
Referenten sehr fraglich, ob mit der Witham'schen
Anordnung wirklich, wie unsere Quelle – Textile Manufacturer
– angibt, 10 Procent weniger Fadenbrüche eintreten als früher.
A. L.