Titel: | O. Stegmeyer's Sicherheitskurbel für Winden und Krahne. |
Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 298 |
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O. Stegmeyer's Sicherheitskurbel für Winden und
Krahne.
Mit Abbildungen auf Tafel 28.
Stegmeyer's Sicherheitskurbel für Winden und Krahne.
Das Herablassen der an einer Winde (Krahn) hängenden Last ohne vorheriges Ausheben
der Sperrklinke zu ermöglichen und das gefährliche Mitlaufen der Kurbel hierbei zu
vermeiden, ist Zweck der von O. Stegmeyer in
Charlottenburg (*D. R. P. Nr. 2505 vom 5. Februar 1878)
construirten Sicherheitskurbel.
Auf der Antriebsachse a der Winde (Fig. 1 und
2 Taf. 28) ist eine Bremsscheibe b
aufgekeilt, auf deren Nabe die aus zwei mit einander verschraubten Theilen
bestehende Trommel t lose drehbar ist, welche den
Zapfen z des Kurbelarmes k
aufnimmt. Um nun die zum Aufziehen der Last nothwendige feste Verbindung des
Kurbelarmes mit der Antriebsachse herzustellen, braucht nur die Trommel t mit der Bremsscheibe b
gekuppelt zu werden. Hierzu dient ein Bremsstück c,
dessen Druckplatte mit einem Zahn versehen ist, welcher in einen entsprechend
geformten Ausschnitt des Kurbelzapfens z greift; eine
kleine Drehung des letzteren reicht hin, das Bremsstück so fest gegen die
Bremsscheibe zu drücken, daſs diese in Folge der entstehenden Reibung beim Weiterdrehen der
Kurbel mitgenommen wird. Während des Aufziehens der Last dient die an ihrem Umfang
mit Zähnen versehene Trommel t gleichzeitig als
Sperrrad. Die Form der Sperrzähne sowohl, wie die der Doppelsperrklinke s läſst die Anwendung der ganzen Vorrichtung für eine
beliebige Drehungsrichtung zu, welcher dann natürlich die Lage der am Krahngestell
zu befestigenden Sperrklinke anzupassen ist. Ein zwischen dem Klinkenausschnitt
angebrachter Stift i mit aufgeschobener Gummihülse
gestattet der Sperrklinke nicht, bis auf den Zahngrund zu fallen und verhindert also
auf diese Weise das lästige Klappern.
Wird das Herablassen der Last beabsichtigt und die Kurbel in entgegengesetztem Sinne
gedreht, so wird die Klinke das Rückwärtsdrehen der Trommel t verhindern und deshalb dem Kurbelzapfen die zum Losbremsen des Stückes
c erforderliche kleine Bewegung ertheilt.
Selbstverständlich hat man dabei die Geschwindigkeit der herabgleitenden Last ganz
in der Hand.
Damit bei einem zufälligen Loslassen der Kurbel während des Ablassens der Last das
Bremsstück doch noch den zur Fallverzögerung nöthigen Druck gegen die Bremsscheibe
erfährt, ist an dem über den Zapfen z hinaus
verlängerten Kurbelarm eine Feder f angebracht, welche
sich gegen einen in die Trommel t geschraubten Stift
legt und die entsprechende Kurbellage sichert. Das der jeweiligen Abnutzung
entsprechende Nachstellen des Bremsklotzes kann mit Hilfe zweier Stellschrauben
vorgenommen werden.