Titel: | C. Brockmann's Turbinen-Regulirvorrichtung. |
Autor: | H–s. |
Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 189 |
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C. Brockmann's Turbinen-Regulirvorrichtung.
Mit Abbildungen auf Tafel 18.
Brockmann's Turbinen-Regulirvorrichtung.
Zur Abschätzung der Leitkanäle von Radialdruckturbinen wendet C. Brockmann in Osnabrück (* D. R. P. Nr. 868 vom
9. October 1877) statt der meist gebräuchlichen Schieber in ganz origineller Weise
einen Theil der Leitschaufeln selbst an, welche er zu diesem Zwecke drehbar und
dadurch fähig macht, als Abschluſsklappen für je zwei benachbarte Kanäle zu
dienen.
Die in Fig. 9 und 10 Taf. 18
mit geraden Zahlen bezeichneten Leitschaufeln sind fest, während die dazwischen
liegenden, mit ungeraden Zahlen bezeichneten, um Bolzen g gedreht werden können, welche im unteren Kranz p und im Deckel o des Leitrades befestigt
sind. Die drehbaren Schaufeln tragen an den angegossenen Augen e je einen Zapfen f,
dessen oberes, mit einer aufgeschobenen Metallbüchse m
versehenes Ende in eine der concentrischen Nuthen c, d
des an seinem Umfang zum Theil gezahnten Regulirungsringes l greift.
Diese Nuthen gehen durch die zwischen den eingesetzten Keilstücken h frei bleibenden Kanäle a
und b in einander über, so daſs durch Drehung des
Regulirungsringes mittels des Getriebes i die Zapfen
f aus einer Nuth in die andere geschoben und auf
diese Weise die zugehörigen Schaufeln gedreht werden können. Die Drehung reicht
gerade hin, um die Enden der Drehschaufeln gegen die beiden benachbarten festen
Schaufeln anzulegen und dadurch gleichzeitig zwei neben einander liegende Leitkanäle
gänzlich abzusperren, oder bei umgekehrter Drehungsrichtung zwei geschlossene Kanäle
wieder vollständig zu offnen. Die beiden Nuthkanäle a
und b sind nicht diametral angeordnet, sondern um die
halbe Leitradtheilung gegen einander versetzt, so daſs zwei gegenüber liegende
Schaufeln nicht gemeinschaftlich, sondern nur nach einander geöffnet, bezieh.
geschlossen werden können.
Die für das Laufrad erforderliche Luftzuführung wird durch die Rohre k vermittelt.
Wir möchten schlieſslich bemerken, daſs der Regulirungsring l mit seinen durch zwei schräg liegende Stücke in einander übergehenden
Nuthen an die Regulirtrommel erinnert, welche von J. J.
Rieter in Winterthur zur Bewegung der Leitradklappen bei Achsialturbinen
schon vor vielen Jahren angewendet wurde.
H–s.