Titel: | Die quantitative Bestimmung des Theobromins im Cacao und in der Chocolade; von G. Wolfram. |
Fundstelle: | Band 230, Jahrgang 1878, S. 240 |
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Die quantitative Bestimmung des Theobromins im
Cacao und in der Chocolade; von G. Wolfram.
Wolfram, über Bestimmung des Theobromins.
Nach vielfachen Versuchen über die Zuverlässigkeit der von Hager und von Mitscherlich vorgeschlagenen
Bestimmungsmethoden glaubt der VerfasserVom Verfasser gef. eingesendeter Sonderabdruck aus dem 6. und 7. Jahresbericht der chemischen Centralstelle für
öffentliche Gesundheitspflege in Dresden. folgendes
Verfahren als das beste empfehlen zu sollen.
Liegen geschälte Cacaobohnen zur Untersuchung vor, so werden dieselben vor allem im
heiſsen Mörser zum dickflüssigen Brei zerrieben. 10g dieser Masse, oder 20 bis 30g
Chocolade, werden längere Zeit mit kochendem Wasser behandelt, mit ammoniakalischem
Bleiessig oder Bleizucker bis zum geringen Ueberschuſs versetzt, heiſs filtrirt und
mit heiſsem Wasser so lange ausgewaschen, bis das angesäuerte Filtrat mit
phosphorwolframsaurem Natron beim Erkalten keine Spur eines Niederschlages gibt. Es
werden zum Auswaschen, welches sehr schnell von statten geht, ungefähr 700 bis
800cc Wasser gebraucht. Das Filtrat, welches
bei Ueberschuſs an ammoniakalischem Bleizucker wasserhell erscheint, wird mit
Natronlauge versetzt und bis auf etwa 50cc
Flüssigkeit eingedampft, mit Schwefelsäure stark angesäuert und das gefällte
schwefelsaure Blei abfiltrirt. Das Filtrat wird mit einem groſsen Ueberschusse von
phosphorwolframsaurem Natron gefällt. Die Abscheidung des schleimigen, gelbweiſsen
Niederschlages in Flocken wird durch gelindes Erwärmen und Umrühren beschleunigt.
Nach einigen Stunden wird die erkaltete Flüssigkeit filtrirt und mit Hilfe von 6 bis
8proc. Schwefelsäure auf ein Filter gebracht und damit ausgewaschen. Darauf wird das
Filter mit dem Niederschlage in einem Becherglase mit Aetzbarytlösung bis zur stark
alkalischen Reaction versetzt, die Zersetzung durch Wärme erleichtert, das
überschüssige Barythydrat durch Schwefelsäure neutralisirt und ein möglicher Ueberschuſs
derselben durch kohlensauren Baryt gebunden. Die Flüssigkeit, welche das Theobromin
gelöst enthält, wird heiſs filtrirt und der Niederschlag heiſs ausgewaschen. Das
Filtrat wird in einer Platinschale eingedampft, getrocknet und gewogen. Da neben
Theobromin stets noch eine geringe Menge Barytsalze, hauptsächlich
doppeltkohlensaurer Baryt, gelöst ist, so wird das Alkaloid durch Glühen verjagt,
der Rückstand mit kohlensaurem Ammoniak befeuchtet, eingedampft, erhitzt,
zurückgewogen und die Differenz der beiden Wägungen als Theobromin in Rechnung
gebracht.
Bei 100° getrocknete geschälte Bohnen zeigten folgenden Procentgehalt an Asche und
darin kohlensaures Kali, an Fett und Theobromin; angefügt ist der Gehalt der Schalen
an Theobromin (vgl. 1878 229 486):
Bohnen
Schalen
Asche
Kohlens. Kali
Fett
Theobromin
Caracas-Cacao
3,68
0,51
53,8
1,63
1,11
Guayaquil-Cacao
3,81
0,61
50,6
1,63
0,97
Domingo-Cacao
3,02
0,74
51,5
1,66
0,56
Bahia-Cacao
3,35
0,41
51,7
1,64
0,71
Puerto-Cabello-Cacao
3,59
0,54
49,9
1,46
0,81
Tabasco-Cacao
4,33
1,22
52,6
1,34
0,42.