Titel: | Klemmen mit paralleler Führung für chemische Laboratorien und Gebläselampen für Fettgas; von Rob. Muencke. |
Autor: | Robert Muencke |
Fundstelle: | Band 230, Jahrgang 1878, S. 36 |
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Klemmen mit paralleler Führung für chemische
Laboratorien und Gebläselampen für Fettgas; von Rob. Muencke.
Mit Abbildungen.
Muencke's Klemmen und Gebläselampen.
Abweichend von den gewöhnlichen Klemmen, wie dergleichen in chemischen Laboratorien
zum Halten von Retorten, Kolben, Röhren u.a. Anwendung finden, deren beweglicher
Backen sich mittels Gelenk öffnet, besitzen diese Klemmen eine einfache Vorrichtung,
um den beweglichen Backen dem feststehenden gegenüber in allen seinen Theilen
gleichmäſsig zu entfernen oder zu nähern.
Fig. 1., Bd. 230, S. 36
Der feste, zweigabelige Backen (Fig. 1) trägt auf dem
Rücken des Verbindungsstückes oder in geringer Entfernung von demselben einen
cylindrischen Ansatz, der zur Führung des einfachen beweglichen Backens dient; sein
vierkantiger Stab ist an seinem vorderen
Fig. 2., Bd. 230, S. 36Theile, um beschleunigtere Bewegung zu bewirken, mit dreigängigem Gewinde
versehen. Die Schraubenmutter wird auf bekannte Weise durch eine kleine Schraube in
dem cylindrischen Ansatz festgehalten. Der bewegliche Backen ist entweder gestreckt
(Fig. 2) oder ebenfalls wie der feste winklig
geformt (Fig. 1); bei den gröſseren Klemmen ist
derselbe um sich selbst beweglich, damit conische Gegenstände sich fester
anschlieſsen können. Die Construction der Doppelklemme ist aus Fig. 2 ersichtlich; sie ist mit der Vorrichtung für
horizontale und verticale Stellung versehen.
Die auſserordentlich bequeme Handhabung, die groſse Haltbarkeit und die vielfache
Verwendung sichern diesen Klemmen gewiſs eine ausgedehnte Verbreitung in den
chemischen Laboratorien.
Bezugnehmend auf die Mittheilung von Lohse in den Annalen der Physik und Chemie, 1877 Bd. 2 S. 479 über
die Verwendbarkeit des Fettgases zu Gasgebläsen, habe ich versucht, eine
Gebläselampe herzustellen, deren Construction (vgl. *1877 225 83) sich bereits vielfach bewährt hat.
Fig. 3., Bd. 230, S. 37
An einem messingenen Stabe (Fig. 3), der sich in einer
Hülse auf eisernem Fuſs in verschiedener Höhe feststellen läſst, ist mittels Gelenk
ein Messingrohr befestigt, in welchem das Luftzuführungsrohr mit Hahn central
verstellbar ist. Das seitlich an dem Hauptrohr angebrachte winklig gebogene Rohr mit
Hahn dient zur Gaszuleitung. In dem oberen Theile dieses Rohres ist ein enges
Messingröhrchen angebracht, das am vorderen Ende des weiteren Messingrohres mündet,
um hier das Entzündungsflämmchen zu bilden. Ist die Lampe in Thätigkeit, so
verhindert die kleine Gasflamme das Verlöschen der Gebläseflamme.
Fig. 4., Bd. 230, S. 37
Fig. 4 zeigt eine Gebläselampe für Fettgas und
erwärmte Luft. Dieselbe unterscheidet sich von den früher (*1876 222 565)
beschriebenen Gebläselampen nur dadurch, daſs vor der Mündung des Gasrohres sich ein
kleines Messingröhrchen für das Entzündungsflämmchen abzweigt, und daſs an Stelle
der Luftöffnungen sich ein kurzes Ansatzrohr befindet, durch welches comprimirte Luft in die
zum Erhitzen der Spiralröhre dienende Flamme geleitet wird. Man verbindet das
Gebläse mit einem Dreiwegstück, dessen zwei mit Hahn versehene Röhren derartig mit
der Lampe verbunden sind, daſs die eine die Verbindung mit dem kurzen Ansatzrohr,
die andere mit der Spiralröhre vermittelt. Durch Regulirung des Luftzutrittes in das
untere Ansatzrohr gelingt es bald der Flamme die entsprechende Menge Luft zuzuführen
und das Spiralrohr in kürzester Zeit rothglühend zu machen.Diese Klemmen und Lampen sind zu beziehen durch das technischchemische
Institut für Anfertigung chemischer und physikalischer Apparate and
Geräthschaften der Gebrüder Muencke in Berlin,
NW. Louisenstraſse 58.
Berlin, September 1878.