Titel: Mahlgangsventilation von Georg Kiefer in Stuttgart.
Autor: Z.
Fundstelle: Band 227, Jahrgang 1878, S. 241
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Mahlgangsventilation von Georg Kiefer in Stuttgart. Mit Abbildungen auf Tafel 17. Kiefer's Mahlgangsventilation. Ueber Wesen und Bedingungen einer guten Mahlgangsventilation wurde in D. p. J. *1877 225 427 ausführlich Bericht erstattet. Als ein im Betrieb praktisch erprobter, zweckmässiger Apparat kann auch nachstehend beschriebene Anordnung (Fig. 1 bis 3 Taf. 17) von Georg Kiefer, Maschinenfabrikant in Stuttgart, empfohlen werden. Das Filter, welches die durch den Mahlgang im Sinne der Pfeile Fig. 1 durchstreichende Luft vor Abzug in das Saugrohr T passiren muss, ist aus Flanell hergestellt, der über ein eigenthümliches Eisengerippe im Zickzack gespannt ist. Letzteres besteht aus zwei concentrischen, durch radiale Eisenstäbe verbundenen Ringen c und f oben, c' und f' unten; der passend zusammengesetzte Flanellstreifen geht abwechselnd und der Reihe nach über die radialen Eisenstäbe oben und unten, wobei die an dem äussern und innern Rahmenumfang entstehenden dreieckförmigen Oeffnungen ebenfalls mit Flanell verwahrt werden, welcher aussen an den Holzring p des hohlen Zargendeckels, innen an das zur Einbringung des Mahlgutes dienende Lederrohr sich anschliesst. Es wird dadurch eine möglichst ausgedehnte Filterfläche (etwa 4qm,5) erzielt. Zum Abschütteln des Filters dient unterhalb desselben ein Ring a, welcher beim Heben die unteren Spitzen des Filters zusammendrückt, wie in Fig. 1 links zu sehen, während rechts das abgeschüttelte Filter, also bei tiefster Stellung des Ringes a, angedeutet ist. Der Mechanismus für den Abklopfer ist im Hohldeckel der Zarge in einem gusseisernen Kästchen A eingeschlossen. Derselbe setzt den Abklopfer in Pausen von 10 bis 15 Minuten je 6 bis 7 Mal in Thätigkeit und schliesst jedesmal während der Abschüttlung des Filters die im Saugrohr T befindliche Klappe r. Der Antrieb des Abklopfmechanismus geht von der Mühlspindel aus, welche durch Riemen, stehende Welle u und Schneckengetriebe die horizontale Spindel m im Abklopfkästchen A umdreht. Durch einen auf m verschiebbar sitzenden Daumen n wird mittels des um zwei Zapfen x (Fig. 3) schwingenden Rahmens qq1q2 der Ring a unter dem Filter gelüftet und letzteres beim Fallenlassen geschüttelt. Während der Ruhe des Filters gleitet ein Ansatz am Hebel l, welcher durch eine Schnurverbindung die Klappe v geöffnet hält, am Umfang des von m aus in Drehung gesetzten Rades t, bei welcher Stellung der Daumen n ausgerückt ist und wirkungslos neben dem Rahmenarm q rotirt. Sowie aber der Hebelansatz in einen Einschnitt im Rad t einfallen kann, geschieht dies in Folge des Zuges des Gewichtes w an der Klappe v, die sich sofort schliesst, unter gleichzeitiger Einrückung des Daumens n, dessen verlängerte Nabe vom Hebel l mitgezogen wird, in die Abklopflage; letztere dauert so lange an, als der Hebelansatz l im Radeinschnitt t liegt. Das Abschütteln erfolgt aber während dieser Zeit nur absatzweise, indem das von der Spindel m aus durch Schneckentrieb gedrehte Excenter o den Hebel l mehrmals zurückdrängt und dadurch den Daumen n ebenso oft – wie oben bemerkt 6 bis 7 Mal – ausrückt, wobei jedesmal die Klappe im Saugrohr sich öffnet. Der Preis des Kiefer'schen Ventilationsapparates (ohne Exhaustor) beträgt 275 M. Z.

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