Titel: | Die elektrischen Feuerwehrtelegraphen und Wächtercontroluhren; von C. Fein und E. Fein in Stuttgart. |
Fundstelle: | Band 226, Jahrgang 1877, S. 427 |
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Die elektrischen
Feuerwehrtelegraphen und Wächtercontroluhren; von C. Fein
und E.
Fein in Stuttgart.
Fein's Feuerwehrtelegraphen.
Aus Anlaß des zehnten deutschen Feuerwehrtages hatte die
Telegraphenbauanstalt von C. und E. Fein in Stuttgart eine Ausstellung der von ihr gebauten
Feuerwehrtelegraphen u.s.w. veranstaltet. Einem von Prof. K. Teichmann in Stuttgart über diese
Ausstellung erstatteten Berichte entnehmen wir die folgenden
Mittheilungen.
1) Bei der einen Art automatischer
Feuermelder wird ein elektrischer Contact durch ein
Stückchen Paraffin offen gehalten und schließt sich, wenn das
Paraffin schmilzt; bei dem andern schließt das steigende
Quecksilber eines Thermometers den Stromkreis. Diese letztern
Apparate lassen sich für besondere Zwecke, z.B. Gewächshäuser u.
dgl., auch so einrichten, daß sie einen Wecker in Thätigkeit
letzen, wenn die Temperatur unter eine gewisse Grenze sinkt.
2) Von Wasserstandzeigern waren
einfachere und vollkommenere ausgestellt, welche entweder nur
die Signale „voll“ oder
„leer“ geben, oder aber jeden Wechsel des
Wasserstandes von 5 zu 5cm signalisiren.
3) Die elektrische Wächtercontroluhr.
Auf jeder Station, die vom Wächter zu begehen ist, befindet sich
ein einfacher Taster, wie bei den elektrischen Klingeln in
Gasthöfen, nach Umständen unter geeignetem Verschluß; auf dem
Polizeiamt der zu bewachenden Stadt oder im Geschäftszimmer der
betreffenden Fabrik ist eine Uhr, bei welcher sich statt des
Zeigers das mit Papier bespannte Zifferblatt im Kreise dreht.
Dieses Papierblatt wird täglich erneuert und trägt außer den
radialen Linien, welche die Zeit angeben, eine Reihe
concentrischer Kreise, entsprechend den einzelnen
Wachtstationen. Jedes vom Wächter abgegebene Signal erzeugt
einen Punkt auf dem Zifferblatt, dessen Lage zwischen der
radialen Stundentheilung die Zeit der Abgabe auf die Minute
angibt, während die Lage des Punktes auf den verschiedenen
Kreisen die Station anzeigt, woher das Signal kommt. Die
Aufeinanderfolge der einzelnen Punkte stellt den Weg dar,
welchen den Wächter gemacht hat, ihre größere und kleinere
Entfernung die Zeit, die er von Station zu Station gebraucht;
ein fehlender Punkt verräth, daß eine Station versäumt wurde.
Die einzelnen Blätter, mit dem Datum und dem Namen des Wächters
versehen und zu einem Bande geordnet, geben mit photographischer
Treue und Sicherheit ein Protokoll darüber, wie die Stadt das
Jahr hindurch bewacht wurde.
Uebrigens verhindert eine besondere Vorrichtung, daß der Uhrgang
beeinflußt wird, falls eine der die Punkte eindrückenden Spitzen
nicht sogleich wieder aus der Papierscheibe heraus- und
zurücktritt, weil der Knopf des Signalgebers zu lange gedrückt
wird.
E–e.