Titel: | Collier's Shapingmaschine. |
Fundstelle: | Band 225, Jahrgang 1877, S. 541 |
Download: | XML |
Collier's Shapingmaschine.
Mit Abbildungen auf Taf.
VII [b/3].
Collier's Shapingmaschine.
Anschließend an die S. 246 d. Bd. gebrachte Beschreibung der Shapingmaschine von Ferris und Miles berichten wir
im folgenden über die Maschine von W. Collier und Comp. in Manchester, welche in Figur 22 nach Engineering, April 1877 S. 314 dargestellt ist. Wie
schon früher angeführt, besitzt die Shapingmaschine die Organe für die Bewegung des
Schlittens ebenfalls an diesem selbst, während jene für die Bewegung des
Rundhobelapparates außer aller Verbindung mit ersterm stehen. Die Bewegung des
Rundhobelapparates wird in der sonst gebräuchlichen Art durch Steuerhebel, Sperrrad
und Sperrkegel, welche sich am rechtsseitigen Ende der Maschine befinden, sowie
ferner durch Schnecke und Schneckenrad zur Achse des Rundhobelapparates geleitet.
Wir wollen auf diese nicht weiter eingehen und bemerken nur, daß es bei langem
Maschinenbette angezeigt ist, die Achse des Rundhobelapparates möglichst nahe an dem
rechtsseitigen Ende der Maschine anzubringen, um dem Arbeiter die Steuerungsorgane
hierfür möglichst nahe zur Hand zu legen.
Für die Schlittenbewegung ist bei dieser Maschine eine feststehende Leitspindel im
Bette vorhanden, welche ihr Muttergewinde in einem Stirnradgetriebe findet, das
seitlich unverschiebbar im Schlitten gelagert ist und mit dem Getriebe A oben am Schlitten in Eingriff steht; letzteres sitzt
mit dem Sperrrade B auf gemeinschaftlicher Achse
festgekeilt. Vor der Schlitzkurbel, welche auf der Welle des Antriebsrades sitzt,
wird die rotirende Bewegung mittels Leitstange als oscillirende Bewegung auf den
Steuerhebel, der hier als Winkelhebel ausgebildet ist, und von diesem durch den
Sperrkegel als intermittirende Bewegung auf das Sperrrad B übertragen; letzteres leitet diese Bewegung durch die schon erwähnten
Zwischenglieder auf das mit dem Muttergewinde versehene, im Schlitten gegen
seitliche Verschiebung sicher gelagerte Getriebe, welches sich auf der feststehenden
Leitspindel drehend die Fortschiebung des Schlittens besorgt. Je nachdem der
Sperrkegel nach vorn oder nach rückwärts eingelegt ist, wird auch der Schlitten nach
rechts oder nach links verschoben. Für den schnellen Handtransport ist oberhalb des
Getriebes A noch ein solches angebracht, welches mit
diesem in Eingriff steht und mit dem Handrade C auf
gemeinschaftlicher Achse festgekeilt ist. Ist der Sperrkegel ausgelöst, so kann
mittels des Handrades und der genannten zwei Uebertragungsräder das im Schlitten
gelagerte, mit dem Muttergewinde versehene Getriebe in rasche Umdrehung versetzt
werden, wodurch eine schnelle Verschiebung des Schlittens erfolgt. Natürlich kann
der Handtransport hier nicht leicht so rasch stattfinden, als dies das direct in die
Zugstange eingreifende Getriebe bei der Construction von Ferris und Miles gestattet. Als besonderer
Vorzug der Anwendung einer feststehenden Leitspindel kann der gelten, daß es möglich
ist, bei einer Shapingmaschine mit mehreren Werkzeugschlitten jeden derselben
unabhängig vom andern, also auch mit größerm oder geringerm Vorschube steuern zu
können. W. Collier und Comp.
geben an, daß sie diese Construction schon vor 20 Jahren ausgeführt und seither an
einigen Hunderten
solcher Maschinen (einige davon mit 9m
Bettlänge und drei bis vier Werkzeugschlitten) angebracht haben, und daß dieselbe
stets befriedigend functionirte.