Titel: | Kelly's Doppelplunger-Pumpe. |
Fundstelle: | Band 225, Jahrgang 1877, S. 536 |
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Kelly's Doppelplunger-Pumpe.
Mit einer Abbildung auf Taf. VII [c. d/1].
Kelly's Doppelplungerpumpe.
Im Anschlusse an die in diesem Journal, *1876 222 110
beschriebene Kelly'sche Pumpe mit Loretz's Patent-Steuerung möge eine interessante Modification
dieser Pumpe erwähnt werden, deren Skizze wir der Polytechnic Review, März 1877 S. 97 entnehmen. Der Dampfcylinder hat die bereits
bekannte Loretz'sche Steuerung, welche durch eine Anschlagstange in Thätigkeit
gesetzt wird; statt des Pumpenkolbens sind aber hier zwei rohrförmige Plungerkolben
angewendet, welche in der aus Figur 13 ersichtlichen
Weise mit der Kolbenstange verbunden sind. Von den beiden Plungerkolben findet der
linke seine Führung in dem Einströmgehäuse, der rechtseitige taucht in einen
cylindrischen Ansatz des Windkessels, durch welchen auch die Kolbenstange, mittels
Stopfbüchse abgedichtet, hindurchgeht. Die Plungerkolben communiciren im Innern
durch ein Druckventil, welches an der ausgebauchten Verbindungsstelle beider Kolben
angebracht und in der Zeichnung gehoben dargestellt ist, während das Saugventil
geschlossen erscheint. Dies ist beim Beginn des Linksganges; beim eben beendeten
Rechtsgange war das Druckventil geschlossen gewesen, und hatte das im rechten
Plungerkolben eingeschlossene Wasser durch den Windkessel in die Druckleitung
gepreßt, während gleichzeitig frisches Wasser durch das geöffnete Saugventil in den
linken Kolben eingeströmt war; wenn jetzt die Kolben nach links gehen, schließt sich
das Saugventil sofort und das zwischen beiden Plungern befindliche Druckventil wird
geöffnet. Wenn nun beide Plungerrohre gleichen Durchmesser hätten, so würde während
des Linksganges das Wasser einfach vom einen zum andern Cylinder überströmen, ohne
gefördert zu werden; nachdem aber der rechte Kolben nur 7/10 vom Durchmesser des
linken, also dessen halbe Querschnittsfläche hat, so findet das von links nach
rechts strömende Wasser nicht Platz und muß schon beim Linksgange zur Hälfte in die
Druckleitung strömen, während die andere Hälfte beim Rechtsgange von dem
geschlossenen Druckventile vorgeschoben wird.
Man sieht, daß die Pumpe constanten Auslauf gibt, aber nur beim Rechtsgange saugt; in
Folge dessen erfährt sie eine ungleiche Beanspruchung, welche, wenn nicht das Wasser
frei zufließt, eine ungleiche Dampfvertheilung auf beiden Kolbenseiten bedingt.