Titel: Selbstthätige Abklopfvorrichtungen für Filter der Mahlgangsventilation; von Hermann Fischer.
Autor: Hermann Fischer
Fundstelle: Band 225, Jahrgang 1877, S. 427
Download: XML
Selbstthätige Abklopfvorrichtungen für Filter der Mahlgangsventilation; von Hermann Fischer. Mit Abbildungen auf Tafel V. Fischer, über Mahlgangsventilation. Seit meiner Beschreibung der Mahlgangsventilatation von Jaacks und Behrns 1) hat dieselbe, trotz ihrer fast allgemein gewordenen Einführung, nur wenige Verbesserungen erfahren. Diese wenigen Verbesserungen bezwecken, die Arbeit des Abklopfens dem Müller abzunehmen und selbstständigen Mechanismen zu übertragen. So viel mir bekannt, gelang es zunächst (1874) der Maschinenfabrik von G. Luther in Braunschweig, eine in jeder Beziehung befriedigende Einrichtung zu schaffen. Aber auch die Firma, welcher wir die gegenwärtige Form der Mahlgangsventilationen verdanken, ist nicht müssig gewesen; die Hrn. Jaacks und Behrns in Lübeck haben ebenfalls eine sehr wirksame, handliche Abklopfvorrichtung eingeführt. Bevor die Erschütterung des Filters stattfinden darf, muß der Luftstrom unterbrochen werden, weil andernfalls die abgerüttelten Staubtheile sofort dem Filter wieder zugeführt, also die beabsichtigte Wirkung vereitelt werden würde. Der in Rede stehende Mechanismus hat daher zunächst die Drosselklappe des Saugrohres zu sperren, darauf die Erschütterung des Filters zu bewirken und endlich die Drosselklappe wieder zu öffnen. Um die Wirkung der Ventilation nicht unangemessen zu beeinträchtigen, dürfen die genannten drei Operationen trotz ihrer Aufeinanderfolge nur eine geringe Zeit beanspruchen; der bei weitem größte Theil der Zeit soll für die Ventilation übrig bleiben. Der nach außen wirksame Theil der Vorrichtung muß sich daher meistens in Ruhe befinden, oder doch sehr langsam bewegen. G. Luther hat die hierdurch präcisirte Aufgabe, wie folgt, gelöst. 1) Die ältere Construction ist durch die Figuren 1 und 2 [a.b/3] in 1/20 n. Gr. dargestellt, wie sie angewendet wird in Mühlen, deren Mahlgänge um eine Königswelle o gruppirt sind, in Figur 3 [b/1] dagegen in der Form, welche bei Reihenaufstellung der Mahlgänge passender ist. In letzterer Figur bezeichnet H einen an der Decke des Mühlenraumes befestigten Mechanismus, von dem die gesammten Bewegungen ausgehen; Fig. 4 und 5 [b/3] stellen diesen Mechanismus in größerm Maßstabe (1/10 n. Gr.) dar. Die Riemenrolle c wird von irgend einer passend gelegenen Betriebsrolle gedreht; sie setzt unter Benutzung mehrerer in einem eisernen Kasten, deren Wände die Lager der einzelnen Wellen tragen, angebrachten Stirnräder die Welle f in eine genügend langsame Umdrehung. Jede Umdrehung von f bewirkt ein einmaliges Abklopfen, wodurch die Geschwindigkeit von c bestimmt wird. Die Welle f faßt mittels Zapfen in die Wellen e (vgl. Figur 5, in der nur eine Welle e angegeben ist) und bietet denselben so einen Stützpunkt, während die übrigen Lager der Wellen e gewöhnliche Hängelager sein können. Mit den Wellen e sind Hebel i fest verbunden, welche entsprechend schwere Gewichte h tragen. Hierdurch wird bewirkt, daß die Hebel i lothrecht nach unten hängen, sobald keine äußere Kraft sie aus dieser Lage verdrängt. Die Nasen der Kurbeln g ragen so weit hervor, daß sie bei Umdrehung der Welle f mit den Hebeln i in Berührung kommen. Sie werden daher, da f sich fortwährend dreht, die Hebel i veranlassen, ihre natürliche Lage aufzugeben. i dreht sich daher um die Achse von f, bezieh. e, mit derselben Geschwindigkeit wie f. Sobald indessen das Gewicht h seine höchste Stellung überschritten hat, tritt dieses in selbstständige Action, indem es mit verhältnißmäßig großer Geschwindigkeit nach unten sinkt, also die betreffende Welle e zwingt, die zweite Hälfte ihrer Drehbewegung in entsprechend kurzer Zeit zu vollziehen. Nunmehr bleibt h, i und mit ihnen e in Ruhe, bis die Kurbeln g ebenfalls die zweite Hälfte ihrer Drehbewegung vollendet haben, worauf dann der soeben beschriebene Vorgang sich wiederholt. Die Wellen e sind in Folge dieser eigenthümlichen, absetzenden Bewegung geeignet zur Hervorbingung der beabsichtigten Vorgänge. Sie dehnen sich längs der Reihe vorhandener Mahlgänge aus, um gleichzeitig eine größere Zahl derselben zu bedienen. Um den Mechanismus H nicht zu ungleichförmig zu belasten, hat man die Zahl der Mahlgänge in zwei Theile zerlegt und die zugehörigen beiden Kurbeln g auf der Welle f um 180° gegen einander geneigt (vgl. Figur 4), so daß das Gewicht h der einen Hälfte gehoben wird, während das Gewicht h der andern Hälfte nach unten fällt, oder sich in Ruhe befindet. In der Nähe eines jeden Mahlganges befinden sich auf e zwei Daumen b und a (Fig. 3), welche so aufgekeilt sind, daß ihre größten Halbmesser um etwa 60° hinter dem betreffenden Hebel i zurückbleiben, und zwar derjenige von b mehr als derjenige von a. Der Daumen b erhält daher den Hebel k, dessen Drehpunkt sich an der Decke befindet, fast fortwährend in hoher Lage und damit unter Vermittlung des Drahtes l die Drosselklappe D geöffnet. Nachdem das Gewicht h um mehr als einen Viertelkreis gehoben ist, läßt b den Hebel k fallen, wodurch die Drosselklappe D augenblicklich geschlossen wird. Der Daumen a wirkt auf die nahezu horizontale Zunge der sich in festen Lagern drehenden Welle F (Fig. 3), an welcher der schwere Hammer E sich befindet. Wie aus der Figur zu ersehen ist, gleitet die bezeichnete Zunge sehr bald nach dem Schließen der Drosselklappe von dem Daumen a, so daß der vorher gehobene Hammer E den Stift η des Filters trifft und damit letztern erschüttert. Bald darauf wird durch das nunmehr niederfallende Gewicht h die Welle e rasch gedreht, also die Drosselklappe wieder geöffnet. Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Anordnung benutzt ebenfalls den oben beschriebenen Mechanismus H. Die zugehörige Welle e trägt aber nur einen Daumen a, durch welchen ein Hebel k und mit Hilfe der Stangen b ein hölzerner Stern L gehoben wird, der so viele Arme enthält, wie Mahlgänge um die Königswelle o gruppirt sind. An den Enden der Arme befinden sich Drähte l, welche die Drosselklappen D in der Regel geöffnet erhalten, aber deren Schließung, die durch ein entsprechendes Gewicht angestrebt wird, gestatten, sobald sich L senkt. Mit dem Stern L sind ferner Drähte m verbunden, welche die Zungen p tragen; dieselben sind in den Köpfen der um verticale feste Zapfen drehbaren gußeisernen Körper s scharnierartig bewegbar. Der Hebel q ist mittels des Drahtes r mit dem um F schwingenden Helm des Hammers E verbunden. Anderseits steckt q fest auf s. Sobald sich also s entsprechend dreht, wird der Hammer E gehoben; wird darauf s gestattet, sich zurückzubewegen, so wird E mit entspechender Wucht gegen den Stift η des Filters schlagen. Mit dem Muff der Königswelle o ist nun ein kleiner Daumen n verbunden. Solange L und damit m und p in der in Figur 1 dargestellten höchsten Lage sich befinden, bewegt sich n in einiger Entfernung von p, kann daher die Zunge p nicht berühren. Sobald sich indessen L senkt – in Folge des Abgleitens des Hebels k von dem Daumen a – so gelangt p in gleiche Höhe mit n, wird daher durch n zur Seite geschoben, dreht dadurch s und veranlaßt so das oben angegebene Schlagen des Hammers E gegen den Stift η. Wenn bei dem Senken von p sich n unter p befindet, so wird n unter p hinweggleiten, um erst nach einer Umdrehung der Königswelle gegen p zu stoßen. Der andere äußerste Fall, in welchem p unmittelbar vor n sich senkt, das Anstoßen also dem Niedersenken sofort folgt, könnte zu Bedenken gegen die Anordnung Veranlassung geben, indem man versucht werden könnte, anzunehmen, daß das Abklopfen gleichzeitig mit dem Schließen, also vielleicht zu früh stattfände. Eine genauere Betrachtung des betreffenden Vorganges ergibt indessen sofort das Irrthümliche einer solchen Annahme. Der Daumen n kann möglicherweise das Heben des Hammers zu derselben Zeit beginnen, in welcher die Drosselklappe geschlossen wird; der Schlag des Hammers folgt aber dem Heben desselben, muß daher immer nach dem Schließen der Drosselklappe eintreten. Ebenso wie die beiden Grenzpunkte keinen Grund zu Bedenken geben gegen die Benutzung nur eines Daumens a (Fig. 1) zum Absperren der Ventilation und zur Einleitung des Abklopfens der Filter, ebenso wenig ist dies der Fall bei allen Möglichkeiten zwischen diesen Grenzpunkten. Dagegen ist zu beachten, daß das Abklopfen so lange und nur so lange stattfindet, als der Stern L sich in genügend tiefer Lage befindet. Es ist daher darauf zu sehen, daß die Lage des Daumens a der Geschwindigkeit der Königswelle o angemessen ist, damit weder ein zu frühes, noch ein zu spätes Ausheben der Zunge p eintritt. Die beiden hier beschriebenen Einrichtungen arbeiten in verschiedenen Mühlen zur Zufriedenheit der Müller. Nur ein Uebelstand macht sich in nennenswerthem Grade fühlbar. Derselbe erfolgt aus dem schon früher hervorgehobenem Vortheil der Mahlgangsventilation, daß durch dieselbe an Kraft gespart wird. Unmittelbar nach dem Abklopfen wird die Ventilation voll zur Wirkung gelangen; nachdem der Filter mit Staubtheilen theilweise verstopft worden ist, wird die Wirkung der Ventilation entsprechend beeinträchtigt werden. Jeder Mahlgang wird somit unmittelbar nach dem Abklopfen eine geringere Kraft beanspruchen, als unmittelbar vor demselben. Hieraus folgt aber ohne weiteres, daß das Mühlwerk nach dem Abklopfen sich in rascherm Tempo bewegen wird als vorher, wenn sämmtliche Filter gleichzeitig, oder doch nahezu gleichzeitig abgeklopft werden. Eine solche ungleichförmige Geschwindigkeit ist in mehr als einer Hinsicht für die Mühle störend, weshalb Luther sich veranlaßt sah, eine verbesserte Anordnung zu entwerfen. 2) Die neuere Construction von G. Luther ist in den Figuren 6 bis 8 [c/3] dargestellt. Der Hammer E, welcher hier auf den Stift η zu schlagen hat, schwingt mit der in festen Lagern drehbaren Welle h, die noch den Hebel l trägt. Eine Stange c ist an ihrem obern Ende umgebogen und wird so bewegt, daß sie während des Aufsteigens den Hebel l nach oben hebt, dann denselben abgleiten läßt, während des Niederganges aber mit dem Hebel l gar nicht in Berührung kommt, so daß bei dem abermaligem Steigen der Stange c dasselbe Spiel stattfindet. Diese Bewegung wird dadurch veranlaßt, daß das untere Ende der Stange c den Bolzen b einer Scheibe a umfaßt, während die Mitte der Stange sich in einer Hülse e schiebt, welch letztere um einen in der Warze f befestigten Zapfen drehbar ist. Das Heben und Fallenlassen des Hammers ist damit genügend erklärt. Der Hebel D der Drosselklappe wird durch ein Gewicht fortwährend nach unten gedrückt, und zwar gegen einen – in der Figur weggelassenen – festen Stift. In diesem Zustande ist die Windleitung frei. Bevor der Schlag des Hammers erfolgt, soll die Drosselklappe geschlossen werden. Es geschieht dies hier durch die mit c fest verbundene Nase d, welche gegen den im Hebel D steckenden Stift g stößt und hierdurch Hebel mit Drosselklappe in entsprechender Weise dreht. Die Drosselklappe kann so construirt werden, daß sie behufs eines genügenden Schlusses nicht um volle 90° gedreht zu werden braucht. Immerhin ist der verticale Weg des Stiftes g ein ziemlich bedeutender, obgleich g dem Drehpunkte sehr nahe gerückt ist. Da nun naturgemäß das Schließen der Klappe, also das Heben von g dann stattzufinden hat, wenn der Zapfen b sich in der Nähe seiner höchsten Lage befindet, so ist der genannte verticale Weg durch einen ziemlich großen Drehungswinkel der Scheibe a zu erkaufen, d.h. es wird der Querschnitt, welchen die Klappe für das Hindurchströmen der Windes frei läßt, längere Zeit verengt. Die Scheibe a dreht sich um den festen Bolzen der Rohrschelle F. Sie wird entweder direct durch einen Riemen betrieben, wie hier angenommen, oder mit der nach oben verlängerten Schneckenwelle als Schraube ohne Ende construirt. Letzteres Verfahren dürfte vorzuziehen sein, so bald es überhaupt anwendbar ist, indem ein Riemenbetrieb in der Regel für den Verkehr auf dem Steinboden störend sein wird. Durch die vorhin beschriebene Anordnung sind die einzelnen Gänge unabhängig von einander gemacht; es ist daher nicht anzunehmen, daß die Filter einer größern Zahl von Gängen gleichzeitig abgeklopft werden. Dasselbe wird 3) bei der Construction von Jaacks und Behrns erreicht. Die Figuren 9 bis 13 [c.d/1] werden die Beschreibung der betreffenden Mechanismen erleichtern. Ein gußeiserner, oben durch einen aufklappbaren blechernen Deckel verschlossener Kasten, welcher auf dem Zargendeckel C (Fig. 9) mit Hilfe eines Stiftes w und einer Schraube v befestigt ist, enthält – wie in dem Verticalschnitt Figur 9 und dem Grundriß des aufgedeckten Kastens Figur 10 zu ersehen ist – zwei feste Bolzen I und II. Um I dreht sich der Doppelhebel d, an dessen unteres Ende die Stange m faßt, während sein oberes Ende die beiden Sperrkegel l und m trägt. Es dreht sich ferner um I das Sperrrad g mit angegossenem Excenter h (in Figur 9 punktirt) und das Sperrrad k mit unrundem Ring i und angegossener Nase uu. Um II drehen sich die beiden Sperrkegel q und r, welche bestimmt sind, das eigenmächtige Zurückdrehen der beiden Sperrräder g und k zu verhindern; ferner der Hebel ss, der am äußern Ende den Sperrkegel t trägt und in der Mitte durch das bereits genannte Excenter h nach oben und unten bewegt wird; der Hebel oo, welcher mittels der Nase p (in Fig. 9 punktirt) auf dem unrunden Ring i ruht und an seinem äußern Ende mit der Schnur q verknüpft ist; endlich der Doppelhebel a, welcher an einem Ende den Hammer E trägt und mit dem entgegengesetzten Ende in der vorliegenden Lage sich gegen die Nase uu stützt. Es bedarf keiner Erläuterung, in welcher Weise das Sperrrad g bewegt wird, durch ein entsprechendes Hin- und Herspielen der Stange m. Nachdem die Sperrklinke n nach einander auf die 44 Zähne des Rades g wirkte, hat dasselbe und mit ihm das Excenter h eine ganze Umdrehung gemacht, d.h. das Excenter h hat den Hebel ss und die Klinke t zu einmaligem Spiel veranlaßt, oder es ist das Sperrrad k um eine Zahntheilung gedreht worden. Die Drehung von k und der mit ihm verbundenen Theile (unrunder Ring i und Nase uu) ist daher eine verhältnißmäßig sehr langsame. Wenn nun erwähnt wird, daß die Schnur q ein Schließen der mehrerwähnten Drosselklappe im Windrohr K (Fig. 11) bewirkt, wenn daran erinnert wird, daß das Schließen der Klappe etwas früher stattzufinden hat als das Niederfallen des Hammers E, daß endlich erst nach der Wirkung des Hammers E die Oeffnung der Klappe beginnen darf, so ist ohne weiteres verständlich, wie unbequem die langsame Bewegung von k, bezieh. i und uu während der hier angedeuteten Periode ist. Man muß den dringenden Wunsch hegen, von dem Beginn des Klappenabschlusses bis zur Aufhebung desselben dem Rade k mit Zubehör eine größere Geschwindigkeit zu geben. Dies ist an dem vorliegenden Mechanismus durch folgende Einrichtung möglich gemacht. Die 18 Zähne des Rades k, von α bis α (Fig. 9) sind wesentlich breiter als die übrigen 26 Zähne desselben, so daß sie von der Sperrklinke l (Fig. 10) erfaßt werden können. Die Klinke l ist aber mit dem Doppelhebel d verbunden, sie macht daher ebenso viel Spiele wie die Stange m, d.h. sie dreht das Rad k ebenso rasch, wie das Rad g durch die Klinke n bewegt wird. Sobald dagegen die in Rede stehenden 18 Zähne durch l verschoben sind, bietet sich dieser Klinke ein glatte Fläche dar, auf welcher sie gleitet; es kommt deshalb die langsamere Klinke t zur Wirkung. Man kann, um das Schleifen der Klinke l auf dem glatten Rande von k zu vermindern, die Nase von l seitwärts über eine entsprechende Auskragung der Nase von n hinwegragen lassen, so daß letztere die Klinke l trägt, sobald sie dem glatten Rande von k gegenüber steht. Die Figuren 9 und 10 stellen den Zeitpunkt nach dem Schließen der Drosselklappe, durch Freilassen der Schnur q, und unmittelbar vor dem Niederfallen von E dar. Um die Schnur q auf die mehrerwähnte Drosselklappe wirken zu lassen, wird dieselbe über die Rolle x und durch einen der Schlitze y geleitet. Da ein schräger Zug der Schnur q sehr häufig nöthig wird (vgl. Fig. 12 und 14), so ist das Böckchen, in welchem x montirt ist (Fig. 9), um seine Befestigungszapfen drehbar; es kann ihm daher jede gewünschte Richtung gegeben werden. Nachdem q aus dem Apparat, der soeben beschrieben wurde, hervorgetreten ist, wird sie über eine an der Flansche des Windrohres K befestigte Rolle geleitet (Fig. 11 bis 14) und auf einem Segment, welches an der Welle der Drosselklappe D fest ist, befestigt. Da das Gewicht d bestrebt ist, die Klappe D zu schließen, so wird dies stattfinden, sobald der Hebel o (Fig. 9 und 10) es zuläßt. Die schwingende Bewegung von m kann auf folgende Weise hervorgebracht werden. Ist eine sogen. Rüttelwelle F (Fig. 13) vorhanden, so hat man auf dieselbe ein Excenter A zu stecken; ist aber keine Rüttelwelle vorhanden, so ist ein besonderer Ring A (Fig. 11 und 12) in den Verschlußring des Steinauges excentrisch einzuklemmen, gegen dessen glatte Umfläche ein beweglicher, an einem Hebel der Welle H drehbarer Klotz sich bewegt. Ein zweiter Hebel e (Fig. 12) der Welle H, welche in B solid gelagert ist, überträgt die Bewegung auf m. Ich möchte zu diesen beiden Bewegungsmethoden noch eine dritte in Vorschlag bringen. Wie schon von G. Luther angegeben, ist es in vielen Fällen bequem möglich, die Welle der das Mahlgut aus dem Mehlloch befördernden verticalen Schnecke nach oben zu verlängern. Diese Welle würde an ihrem obern Ende ein Excenter erhalten, welches direct auf die Stange m wirken könnte. Da die Construction von Jaacks und Behrns auf der Zarge des betreffenden Mahlganges montirt ist, so ist es erforderlich, den Mechanismus leicht entfernen zu können. Daß diesem Erforderniß Rechnung getragen ist, geht aus dem Obigen zur Genüge hervor. Vorhin ist ausführlich besprochen, daß 18 Zähne des Rades k (Fig. 9 und 10) durch die Klinke l verschoben werden, während jeder der übrigen 26 Zähne 44 Schwingungen der Stange verlangt. Das Abklopfen findet daher nach 26 × 44 + 18 = 1162 Umdrehungen des Mühlsteines statt, was einer Zeit von etwa 10 Minuten entsprechen dürfte. Es sei hierbei erwähnt, daß vielfach ein selteneres Abklopfen für genügend erachtet wird. Zu den oben beschriebenen, bisher nicht veröffentlichten Abklopfvorrichtungen fügen wir im Folgenden die in der Zeitschrift. „Die Mühle“, 1876 S. 220 besprochene Construction von Schmeißer und Schulz in Bahnhof Neustadt a. d. Dosse bei. Die Vorrichtung besteht aus zwei Theilen und zwar 1) dem Triebapparat m (Fig. 15 [d/4], welcher so construirt ist, daß während die auf der einen Seite sitzende Riemenscheibe n, die durch eine beliebige Transmissionswelle zu betreiben ist, sich gleichförmig herumdreht, die Kurbelscheibe o in Ruhe ist und nur nach einer bestimmten Zeitperiode eine Umdrehung mit angemessener Geschwindigkeit verrichtet; 2) dem Schlagapparat (Fig. 16), der am einfachsten an dem Aspirationssaugrohr b anzubringen und mit diesen beim Aufnehmen des Ganges zu entfernen ist. Wo dies bei schon vorhandener Einrichtung nicht möglich, kann derselbe auch an einer Säule u.s.w. befestigt werden. Dieser Apparat nimmt die Bewegung aus der Drehung der Kurbelscheibe o mittels der über Rollen geleiteten Schnur i auf und übt unter gleichzeitigem Abschluß der Luft auf den Abklopfstift e einen Schlag, dessen Kräftigkeit beliebig zu verändern und dem Bedürfniß anzupassen ist. Zum weitern Verständniß der Figuren fügen wir noch folgendes hinzu. Es bezeichnet a den Mahlgang, b das Saugrohr, c die Drosselklappe, d den Hebel der Drosselklappe, e den Abklopfstift, f die Führung desselben, g elastische Züge, h den Schlaghammer, i die Schnur, um Hammer und Hebel in Bewegung zu setzen, k die Leitrollen, l das Gegengewicht des Hammers zum Spannen der Schnur, m den Triebapparat, n die Riemenscheibe und o die Kurbelscheibe an denselben. Es geht aus dieser knappen Beschreibung hervor, daß der Triebapparat m nach ähnlichen Principien construirt sein wird, wie der Luther'sche Triebapparat Figur 4 und 5. Das so wünschenswerthe Voreilen des Luftabschlusses gegenüber dem Schlagen des Hammers h scheint in hübscher Weise hervorgebracht zu sein durch die Wahl eines elastischen Materials zu den Schnüren g. Hierdurch ist es wenigstens möglich, die Drosselklappe c kurz vor der Wirkung des Hammers h zu schließen.

Tafeln

Tafel Tafel
									V
Tafel V