Titel: | Chameroy's controlirende Schnellwage. |
Fundstelle: | Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 160 |
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Chameroy's controlirende Schnellwage.
Mit Abbildungen auf Taf
V. [b. c/4]
Chameroy's controlirende Schnellwage.
Das Princip der vom Mechaniker Chameroy Sohn in Paris (rue d'Allemagne, 147) erfundenen Schnellwage wurde
bereits in diesem Journal, 1876 221 332 mitgetheilt. Tresca bringt im Bulletin de la
Société d'Encouragement, Januar 1877 S. 18 einen ausführlichen Bericht,
nach welchem Referent die erste Notiz wesentlich zu ergänzen im Stande ist. Figur 14
stellt den Wagebalken einer Brückenwage, an welchem Chameroy's Erfindung in Anwendung gebracht ist, nebst Läufer und Zugehör
in der Seitenansicht dar; Figur 15 zeigt die untere
Ansicht eines Theiles des Wagebalkens und Läufers mit der eingetheilten Hilfsschiene
b, Fig. 16 und 17
Längendurchschnitt und Querschnitt des Läufers. In Figur 18 ist das Kärtchen
in etwa ½ n. Gr. ersichtlich, in welches die Ziffern des Gewichtsbetrages
eingepreßt werden.
Der Wagebalken a ist von 1000 zu 1000k eingetheilt, da es
sich im vorliegenden Beispiele um eine zur Aufnahme schwerer Frachtfuhrwerke
eingerichtete Brückenwage handelt. An der untern Fläche dieses Wagebalkens sind
stählerne Typen in Form vierseitiger Prismen eingegesetzt, deren Ziffern mit
denjenigen der verticalen Seitenfläche correspondiren. Der Läufer c wird mit Hilfe des Griffes d auf gewöhnliche Weise längs des Wagebalkens verschoben und durch eine in
den Einschnitt der Balkentheilung beim Loslassen des Griffes einschnappende federnde
Klinke e gegen unbeabsichtigte Verrückung gesichert. In
dem Läufer ist eine mit Theilung versehene Metallschiene b geführt, welche gegen die senkrechte Seitenfläche des Wagebalkens a sich anlegt, und längs derselben nach Belieben
hin- und hergeschoben werden kann. Auf die Vorderfläche von b ist die von rechts nach links zunehmende Ziffernscale
100, 200 bis 1000 in solchen Abständen gravirt, daß eine Verschiebung der Schiene
b von links nach rechts, um den Abstand zweier auf
einander folgenden Ziffern, einer Gewichtsvermehrung von 100k entspricht. Die gleiche
Ziffernscale wiederholt sich an der untern Fläche von b
in Form erhabener Stahltypen. Ein wenig tiefer als die untere Fläche des Wagebalkens und der
Hilfsschiene b
Die Graduirung der Schiene b in Figur 16 von 10
zu 10k bezieht
sich auf eine kleinere Wage, deren Balken von 100 zu 100k eingetheilt
ist. Von der gleichen Wage ist das Kärtchen in Figur 18
abgenommen gedacht. enthält der Läufer eine horizontale Spalte
f (Fig. 14 und 17); durch
dieselbe schiebt man die in Figur 18 abgebildete
Karte, auf welche der Gewichtsbetrag direct vom Apparate abgestempelt werden soll.
Die beiden äußern Abtheilungen der Karte dienen zur Aufnahme dieses Betrages,
während in die mittlere das Nettogewicht, nach Abzug der Tara vom Bruttogewichte,
aus freier Hand eingetragen wird. Eine kleine bewegliche Platte g, auf welche die Karte zu liegen kommt, bringt die
letztere mit den Stahlziffern des Wagehebels a und der
Schieberschiene b in Berührung. Die Hebung dieser Platte
g geschieht mit Hilfe eines unter derselben
angebrachten, mit einer Handhabe i versehenen Excenters
h, wozu eine Drehung um 90° hinreicht. Soll
nun eine Last gewogen werden, so führt man den Läufer bis zu derjenigen
Tausenderziffer, welche dem Gleichgewichtspunkte am nächsten liegt und stellt dann
das Gleichgewicht dadurch vollends her, daß man die Schiene b von links nach rechts gleiten läßt. Hierauf schiebt man die Karte in die
Spalte f und dreht den Griff i aufwärts, wodurch sofort die das Gewicht der Last repräsentirenden
Ziffern in die Karte sich einpressen. Bei der Ablesung des Betrages beginnt man mit
der linksstehenden Ziffer. Der auf die letzte Ziffer rechts folgende
Horizontalstrich zeigt auf eine die Gewichtseinheiten darstellende Ziffer der
Theilung 0 bis 9, welche im Voraus auf das Kärtchen gedruckt ist.
A. P.