Titel: | Camacho's elektromagnetische Maschine. |
Fundstelle: | Band 223, Jahrgang 1877, S. 605 |
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Camacho's elektromagnetische Maschine.
Mit Abbildungen auf Taf.
XIII [b/2].
Camacho's elektromagnetische Maschine.
José S. Camacho in Paris verwendet bei seiner
Maschine zugleich mit den röhrenförmigen Elektromagneten (1875 217 155) *1876 219 238) verbesserte Anker und
einen Commutator, mittels dessen die Geschwindigkeit der Maschine leicht regulirt
werden kann. Die Anker bestehen aus einer Anzahl neben einander liegender, jedoch
durch Zwischenlagen von Papier, Harz u.s.w., oder selbst von nicht magnetischen
Metallen gegen einander isolirten Eisenplatten von trapezförmigem oder rechteckigem
Querschnitt. Wegen der geringern Masse kann jede Platte schneller bis zum Maximum
magnetisirt werden. Da ferner die stärkste Magnetisation eintritt, wenn der Anker
dem Magnete gegenüber liegt, und da bei Rotationsmaschinen in diesem Augenblicke der
Strom unterbrochen wird, so beendet ein größerer Anker seine Arbeit, ohne das
Maximum des Magnetismus zu erreichen; die einzelnen Platten dagegen erreichen ihr
Maximum, sobald sie in den Bereich eines Elektromagnetes kommen, und leisten ihre
Arbeit mit dem Maximum.
Der neue Commutator enthält nicht rechteckige Contactstücke, sondern trapezförmige
oder dreieckige; wenn man daher den Commutator auf seiner Drehachse verschiebt, so
schleift die Contactfeder auf einem breitern oder schmälern Contacte, und dadurch
wird die Stromdauer und zugleich die Geschwindigkeit der Maschine regulirt.
Figur 19
zeigt einen Querschnitt einer Rotationsmaschine mit beweglichen Ankern; ebenso
leicht könnten die Anker fest gelegt und die Elektromagnete beweglich gemacht
werden. Bei X ist ein Längsschnitt, in Figur 20 ein Grundriß
eines Schenkels eines Elektromagnetes zu sehen. Die vier Elektromagnete A von rechteckigem Querschnitte sind an zwei Ringen
befestigt, welche als Rahmen dienen. Auf der Achse C
sitzen hohle Scheiben D, woran die drei Anker E fest gemacht sind. Auf der Achse C sitzt auch der Commutator, auf welchem vier mit je
einem Elektromagnete durch einen Draht verbundene Rollen laufen. Der Strom wird aus B über C und den Commutator
und die Rollen nach einander den Elektromagneten zugeführt und geht von diesen an
(in Figur 19
punktirte) Schrauben an einem isolirten Ringe und zum andern Batteriepole. Die
Stellung des Commutators auf der Achse C, gegen die
Rollen, läßt sich durch Schrauben sichern und erhalten. Auch röhrenförmige
Elektromagnete mit Kreisquerschnitt, desgleichen gewöhnliche Elektromagnete mit
massivem Kern lassen sich verwenden. Mittels der Bolzen T läßt sich die Maschine an irgend einem Gestell befestigen.
E–e.