Titel: | P. Ducastel's rauchverzehrende Feuerungsanlage. |
Fundstelle: | Band 223, Jahrgang 1877, S. 349 |
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P. Ducastel's rauchverzehrende Feuerungsanlage.
Mit Abbildungen auf Taf.
X [h/3].
Ducastel's rauchverzehrende Feuerungsanlage.
Im Princip stimmt die vorliegende Feuerungsanlage mit jener von Tailfer und Juckes (* 1856 142 413. * 1842 85 134)
überein, bei welcher die Roststäbe in einer endlosen Kette angeordnet sind und die beiden
Kettentrommeln in einem verschiebbaren Wagen lagern. Bei Ducastel sind einfach zusammengestellte fahrbare Planroste (Rostwagen)
angewendet, welche mit Kohle beschickt durch den Feuerraum sich bewegen, am Ende von
Asche gesäubert und zurück an den Beschickungsplatz zur Wiederverwendung gebracht
werden. Die continuirliche Kohlenzuführung hat den bekannten günstigen Einfluß auf
die Entwicklung der Heizkraft und die vollkommene Verbrennung; doch setzt die ganze
Einrichtung die Benutzung guter Steinkohle voraus und schließt die Verwerthung von
Abfällen und Kohlengrus aus. – Da die Rostwagen selbstverständlich mit
genügendem Spielraum in die Feuerung eintreten müssen, so kann wohl erst nach der
praktischen Ausführung festgestellt werden, in wieweit die Vortheile der neuen
Feuerungsanlage durch die constant eintretende kalte Luft wieder beeinträchtigt
werden.
Die nähere Einrichtung der Ducastel'schen Feuerung ist nach der Revue industrielle, October 1876 S. 118 in Fig. 3 und 4 skizzirt. Die
Rostwagen bestehen aus einfachen, mit Roststäben besetzten Rahmen k, welche auf vier Rädern längs eines durch den
Feuerraum gelegten Schienengleises rollen. Die beiden Langseiten der Rostwagen sind
zur Begrenzung des Herdes mit leicht auswechselbaren feuerfesten Ziegelreihen h besetzt. Unter den Roststäben ruht auf den beiden
Radachsen ein Aschentasten, welcher beim Betriebe mit Wasser gefüllt ist, um eine
Erwärmung der zutretenden Luft durch die Asche und dadurch ein vorzeitiges
Verbrennen der Roststäbe zu verhüten.
Die mit Kohle beschickten Rostwagen (den vordersten entzündet gedacht) werden dicht
hinter einander und durch leicht lösbare Haken unter einander verbunden in und durch
den Feuerungsraum mittels einer mechanischen Vorrichtung (Kette, Schraube o. dgl.)
geschoben; unter der Feuerbrücke F angelangt, ist die
Kohle ganz abgebrannt, worauf der vorderste Wagen über der Aschengrube m entleert und nach etwa nothwendiger Reinigung des
Rostes auf einem Seitengleise wieder zurück nach vorn gebracht wird. Die Anlage der
Aschengrube und des Rücklaufgleises richtet sich ganz nach örtlichen Verhältnissen,
wie denn auch zur Entzündung der einfahrenden Kohle eine Vorfeuerungskammer o. dgl.
eingerichtet werden kann.
Die zur Verbrennung erforderliche Luft tritt durch in den Querwänden der Aschenkästen
ausgesparte Oeffnungen, deren Größe sich nach Qualität und Menge der zu verfeuernden
Kohle richtet, unter den Rost.