Titel: | Sammann und Weber's Indicator für die Geschwindigkeit der Eisenbahnzüge. |
Fundstelle: | Band 223, Jahrgang 1877, S. 264 |
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Sammann und Weber's Indicator für die Geschwindigkeit der Eisenbahnzüge.
Mit einer Abbildung auf Taf. VII [b/2].
Indicator für die Geschwindigkeit der Eisenbahnzüge.
Sammann und Weber benutzen die
übrigens lästige schwingende Bewegung der Eisenbahnwagen zur Angabe der
Zuggeschwindigkeit.Einen auf ganz demselben Gedanken beruhenden Zugcontrolapparat hatten Siemens und
Halske bereits 1873 in Wien ausgestellt. Vgl.
Zeitschrift für Mathematik und Physik, 1874 S. 443.D. Ref. Die Abbildung Figur 8 zeigt den
betreffenden Apparat in 1/6 natürlicher Größe im Schnitt. In dem Gehäuse A befindet sich ein kräftiges Uhrwerk U, welches die kreisrunde Platte a in 12 Stunden eine ganze Umdrehung machen läßt. Auf die Platte a kommt eine Papierscheibe zu liegen und wird durch
Federn festgehalten; die Scheibe ist, wie das Zifferblatt einer Uhr, am Rande in
Stunden und Minuten eingetheilt.
Ein Stift x ist an zwei Uhrfedern und einem Pendel R befestigt; seine Spitze spielt auf der Papierscheibe
und bildet gewissermaßen den Stundenzeiger der Uhr. Kautschukbuffer s, s₁, am Boden des Gehäuses übertragen die
Schwingungen des Wagens auf den Apparat.
So lange der Zug im Gange ist, schreibt der Stift x durch
die Wagenschwingungen eine Zickzacklinie am Rande der Scheibe, während der Zug still
steht, dagegen einen glatten concentrischen Bogen. So läßt sich nach dem Abnehmen
der Scheibe auf dieser ein Bild der ganzen Fahrt erkennen. Da die Scheibe 200mm Durchmesser hält, so sind die Theile
groß genug, um ein genaues Ablesen zu gestatten.
Mittels des Handgriffes H läßt sich der Indicator leicht
herausnehmen; auf den drei Füßen r bis r₂ aber ruht der Indicator, während der Stift x nicht auf der Scheibe zu schreiben hat.
E–e.