Titel: Mittheilungen über neue Handfeuerwaffen; von F. Hentsch, Hauptmann a. D. in Berlin.
Fundstelle: Band 223, Jahrgang 1877, S. 55
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Mittheilungen über neue Handfeuerwaffen; von F. Hentsch, Hauptmann a. D. in Berlin. Mit Abbildungen auf Taf. II [c.d/1]. (Fortsetzung von S. 447 des vorhergehenden Bandes.) Hentsch, über neue Handfeuerwaffen. Gewehr-System Gras. Das in Frankreich 1866 zur Einführung gelangte Chassepot-Gewehr wurde im Feldzuge 1870/71 zum ersten Male im ausgedehntesten Maße verwendet. Es traten hierbei die demselben anhaftenden Uebelstände so eclatant zu Tage, und zeigten besonders die Patronen und der Verschluß so erhebliche Mängel, daß man sich gezwungen sah, die Waffe einer durchgreifenden Umänderung zu unterziehen und besonders die bis dahin verwendete Patrone durch eine solche mit Metallhülse zu ersetzen. Zur Lösung der Gewehrfrage wurde 1872 eine Commission niedergesetzt, welche anfangs ihr Bestreben darauf richtete, eine Verbesserung der bisher verwendeten verbrennlichen Patrone herbeizuführen; allein die in dieser Richtung angestellten Versuche waren von keinem Erfolge gekrönt. Man nahm daher von der Fortführung dieser Versuche Abstand und gelangte zu der Ueberzeugung, daß die vortheilhafteste Lösung der Frage in der Annahme einer Patrone mit Metallhülse bestände. Zu diesem Ende mußte eine Aenderung des Chassepot-Gewehres, Modell 1866 selbst erfolgen, doch zeigte sich dies nicht so leicht, als es anfangs geschienen hatte. Die Hauptschwierigkeit lag darin, daß das Lager der Patrone bei diesem Modell sich sehr tief im Laufe befand, nämlich 38mm von dem Beginne der Kammer ab, und in Folge dessen die Anbringung eines gut functionirenden Extractors kaum möglich war. Hätte man es mit einem noch nicht ganz fertigen Gewehre zu thun gehabt, bei dem also das Patronenlager noch nicht hergestellt war, oder hätte man die alten Läufe durch neue ersetzen wollen, so würde dieser Umstand keine Schwierigkeiten bereitet haben; allein dadurch wäre die Umänderung der schon vorhandenen, über 1 1/2 Millionen an Zahl betragenden Gewehre sehr vertheuert worden. Man suchte deshalb auf anderm Wege zu seinem Ziele zu gelangen und glaubte dies am leichtesten durch Ausbohren des hintern Theiles des Laufes und Einsetzen eines das Patronenlager enthaltenden Cylinders erreichen zu können. In dieser Richtung wurden nunmehr die Versuche fortgesetzt, und gelangte man zu befriedigenden Resultaten. Einmal zu diesem Entschlusse gekommen, wurde bald eine große Menge mehr oder weniger vollkommener Transformationsmodelle präsentirt. Nach Feststellung der Grundprincipien studirte die Kommission die Form des Geschosses, die Ladeweise der Patrone und gelangte zu dem Entschlusse, eine Patrone von 13mm,8 Kaliber und 5g,25 Pulverladung definitiv anzunehmen. Von den zur Prüfung vorgelegten Waffen schienen nur zwei den gestellten Bedingungen zu genügen, nämlich 1) das in Holland adoptirte System Beaumont und 2) das von dem Chef d'escadron d'artillerie Gras vorgelegte Modell. Nach dem Muster beider wurde eine größere Anzahl Gewehre gefertigt und den Truppen zur Anstellung ausgedehnterer Versuche übergeben. Gestützt auf das von diesen eingereichte und einer Prüfung durch eine besondere Commission unterworfene Gutachten wurde durch eine Ordre vom 7. Juli 1874 die Einführung 1) des Systemes Gras für das Gewehr, den Karabiner und die Büchse, 2) des Degenbajonnets für die Infanterie angeordnet. Die neue Waffe ist in Fig. 29 bis 38 in verschiedenen Ansichten und Details abgebildet und zwar Fig. 29 Seitenansicht des Gewehres in geöffnetem Zustande; Fig. 30 Verticallängenschnitt des Gewehres im Momente des Schließens; Fig. 31 und 32 Seitenansicht der Schloßtheile in Stellung bei geöffnetem, bezieh. abgeschossenem Gewehre; Fig. 33 Ansichten der Schlagbolzeumuffe; Fig. 34 Seitenansicht des Degenbajonnets; Fig. 35 Ansichten der Patrone; Fig. 36 bis 38 verschiedene Theile. Was die Construction des Gewehres betrifft, so ist der Lauf A aus Gußstahl gefertigt und hat dieselbe Form und gleiche Abmessungen wie derjenige des Modelles 1866. Derselbe besitzt äußerlich runde, nach vorn sich conisch verjüngende Gestalt, geht nach hinten in ein kurzes Achtkant über, an das sich ein allseitig verstärkter Theil und an diesen wiederum ein 22mm langes Schraubengewinde geringern Durchmessers anschließt, so daß durch den Uebergang zu letzterm ein senkrecht zur Seelenachse stehender, das Aufschrauben der Hülse B begrenzender Absatz geschaffen wird. Auf den Lauf, und zwar 28mm von der Mündung mit seiner hintern Fläche entfernt, ist das Korn eingeschoben und festgelöthet. Dasselbe besteht aus einem viereckigen, breiten Fuße und einem darauf gesetzten, dachförmigen Theile, dessen Grundfläche schmäler als die obere Fläche des Fußes ist, und dessen obere Kante sich nach vorn etwas senkt. – Auf der rechten Seite des Laufes ist in Höhe der Seelenachse und fast bis zur Laufmündung reichend ein Ansatz der Länge nach auf dem Laufe angebracht, welcher den Zweck hat, das Degenbajonnet auf letzterem festzuhalten. Dieser Ansatz hat im Querschnitte die Form eines T und zu beiden Seiten der Länge nach rinnenförmige Auslassungen, in welche Ansätze des Bajonnetgriffes eingreifen. Diesem Ansatze gegenüber befindet sich in gleicher Höhe auf der entgegengesetzten Seite des Laufes ein kleiner Ansatz unweit der Mündung, welcher demselben Zwecke dient wie ersterer. – Auf der obern Fläche des hintern Laufendes, dort wo der runde in den achtkantigen Theil übergeht, ist der Visirsattel C auf den Lauf gelöthet. Das Kaliber des Laufes beträgt 11mm, seine ganze Länge 820mm, die Länge seines gezogenen Theiles 760mm,5. Derselbe besitzt 4 Züge von gleichmäßiger, 0mm,25 betragender Tiefe und gleicher Breite wie die zwischen ihnen stehengebliebenen Balken. Die Züge winden sich von rechts nach links und machen eine ganze Drehung auf 0m,55 oder 50 Kaliber, besitzen somit einen Drallwinkel von 86° 24'. Das Patronenlager hat eine den Abmessungen der Patrone entsprechende Form und besteht aus fünf Haupttheilen, welche sämmtlich conische Gestalt besitzen. Der vorderste dieser conischen Theile dient dem Geschosse als Lager und bildet den Uebergang aus dem Patronenlager in den gezogenen Theil. In dem hintern, äußerlich mit Schraubengewinden zum Aufschrauben der Hülse dienenden Lauftheile ist senkrecht über der Seelenachse ein Ausschnitt a mit abgeschrägter, nach hinten ansteigender, oberer Fläche angebracht, welche zur Aufnahme des Extractorhakens E bei geschlossenem Gewehre dient und letzterm gestattet, den an dieser Stelle liegenden Patronenrand zu ergreifen. Die Visirvorrichtung besteht aus dem oben erwähnten, auf den Lauf gelötheten Visirsattel C, in welchem eine Feder angebracht ist. Auf diesem Sattel ist mittels eines Scharniers eine Visirplatte b mit Gradeintheilung befestigt, auf welcher mit sanfter Reibung ein beweglicher, für die Entfernungen über 300m bestimmter Schieber c auf und nieder gleitet. Die erforderliche Reibung, um den mit einer Verlängerung c' versehenen Schieber auf seinem Platze zu erhalten, wird mit Hilfe einer kleinen, zwischen der Visirplatte b und dessen Schieber c liegenden Feder erzeugt. Ein Ansatz b' an dem obern Ende der Platte b begrenzt die Bewegung des Schiebers. Die Visirplatte b kann aufgerichtet und nach hinten und vorn niedergelegt werden; die Feder des Sattels C hält sie in diesen Stellungen fest. Der Fuß der Platte b dient als Visir für 200m, der Arretirungsansatz b' bei niedergelegter Platte als solches für 300m. Für die weitern Entfernungen muß man die Visirplatte b aufrichten. Diese trägt zwei Kimmen, von denen die untere für die Entfernungen von 350m ab, die obere bis 1300m bestimmt ist. Auf beiden Seiten der Platte befindet sich je eine Eintheilung für die verschiedenen Entfernungen von 25 zu 25m und zwar auf der linken Seite die Eintheilung für die Entfernungen von 400 bis 1200m, auf der rechten von 1400 bis 1800m. In dem mit der Verlängerung c' versehenen Schieber c hat man ebenfalls zwei Kimmen angebracht, von denen die untere, im eigentlichen Schieber c befindliche für die Entfernungen von 400 bis 1200m (Eintheilung auf der linken Visirplattenseite) und die andere in dem obern Theile c' für die Entfernungen von 1400 bis 1800m (Eintheilung auf der rechten Visirplattenseite) bestimmt ist. Die Waffe hat somit sechs Visirkimmen, welche bei den verschiedenen Entfernungen folgendermaßen benutzt werden: Visir für   200m Visirplatte nach vorn niedergelegt, Kimme im Fuße der Platte,   300 hinten      „           Kimme im Arretirungsansatze,   350 aufgerichtet, Schieber gehoben, untere Kimme der Visirplatte, 1300      „                 „             „         obere Kimme der Visirplatte. Unabhängig von diesen 4 Visirstellungen sind noch folgende drei zu merken, welche durch die Einstellung des Schiebers gebildet werden: Visir für   400m Visirplatte aufgerichtet, Schieber niedergeschoben, untere Kimme des Schiebers, 1400          „               obere Kimme des Schiebers, 1800 hochgeschoben. Die Visirplatte b und der Schieber c haben also eine genügende Hohe, um das Schießen bis zu 1800m zu gestatten. Die Eintheilung von 25 zu 25m mußte zwischen den Entfernungen von 1200, 1300 und 1400m aus Constructionsrücksichten unterbleiben und die Visirkimme der Platte und des Schiebers etwas nach links aus der Schußebene und zwar beide Kimmen verschieden weit herausgerückt werden, um den Einfluß der Derivation unschädlich zu machen. Wie schon erwähnt, ist auf den hintern Theil des Laufes A die außen und innen mit den Laufflächen sich vergleichenden Hülse B aufgeschraubt. Dieselbe dient zur Aufnahme der Schloß- und Verschlußtheile, soll dieselben mit dem Laufe derart in Verbindung bringen, daß sie auf die eingeladene Patrone einwirken können, und ferner im Vereine mit den zwei Ringen den Lauf im Schaft festhalten. Die Hülse B weicht nur wenig von derjenigen des Modelles 1866 ab, und hat man möglichst dieselben Abmessungen beibehalten, um die neuen und transformirten Waffen möglichst conform zu machen. Dieselbe zerfällt äußerlich in den Kopf, die Patroneneinlage, den Verschlußcylinderwarzengang und den Schweiftheil. Der Kopf dient speciell zum Aufschrauben der Hülse auf den Lauf, ist zu dem Zwecke im vordern Theile mit dem entsprechenden Muttergewinde und senkrecht über der Seelenachse mit einer die Fortsetzung der betreffenden Laufauslassung a bildenden Aussenkung versehen, welche zur Aufnahme des Extractorhakens E dient, und deren obere Fläche ebenfalls abgeschrägt ist. Etwa 10mm hinter der rückwärtigen Lauffläche hat die Hülse einen Ausschnitt, die Patroneneinlage, erhalten, welcher zum Einbringen der Patrone in den Lauf und Entfernen derselben aus dem Laufe dient. Diese Auslassung reicht auf der rechten Seite bis auf den Schaft herunter, welcher hier ebenfalls eine kleine Aussenkung besitzt, so daß seine obere Fläche etwas tiefer als die Seelenachse liegt. Letztere seitwärtige Erweiterung der Auslassung nimmt die Verschlußcylinderwarze bei geschlossenem Gewehre auf und wird nach hinten durch die senkrechte, vordere Fläche der hinter ihr stehen gebliebenen rechten Hülsenwand begrenzt. In dem obern Theile ist diese Fläche nach hinten abgerundet, und dient diese Einrichtung dazu, bei dem Schließen des Gewehres die Warze des Verschlußcylinders D und somit diesen selbst vorzuschieben und den Lauf dicht zu verschließen. Auf der obern Seite setzt sich die Auslassung nach hinten derartig fort, daß die linke Hülsenwand dieses Ganges und der Patroneneinlage eine ebene Fläche bilden. Der Gang dient dazu, der Warze des Verschlußcylinders D die Möglichkeit zu bieten, eine Vor- resp. Rückwärtsbewegung auszuführen. Nach hinten fallen die Seitenwände der Hülse unter Bildung eines Absatzes zum Schweiftheile ab. Durch die ganze Länge der Hülse geht eine cylindrische Bohrung von demselben Durchmesser, wie der hinterste Theil der Laufbohrung. In der rechten Hülsenwand hinter der Patroneneinlage befindet sich in Höhe der Seelenachse ein horizontales Gewinde zur Aufnahme einer Schraube F, deren glattes, den geringsten Durchmesser besitzendes Ende bis in die Hülsenbohrung hinein reicht, in einen Führungsgang d des Verschlußcylinders D tritt und sowohl das gänzliche Herausziehen des letztern verhindert, als auch seine Bewegung regelt. In der untern Hülsenwand, hinter der Patroneneinlage, ist ein viereckiges Loch angebracht, welches zum Durchlassen des Abzugsfederstollens dient. Vor dieser Auslassung befindet sich senkrecht unter der Seelenachse in der Hülsenwand ein verticales Schraubengewinde zur Aufnahme der Ejectorschraube G, deren Kopf nach innen hervorsteht; letzterer trifft bei dem Oeffnen des Gewehres die Hülse der abgeschossenen Patrone, und wird diese dadurch aus der Patroneneinlage herausgeworfen. Endlich befinden sich vor diesem Schraubenloche in derselben verticalen Ebene, etwa in der Mitte der Patroneneinlage, zwei senkrechte Bohrungen mit Gewinden, von denen die hintere zur Aufnahme der Abzugsfederschraube e, die vordere zur Aufnahme einer kleinern, letztere in ihrer Stellung fixirenden Schraube e' bestimmt ist. Durch den hintersten Theil der Hülse, den sogen. Schweiftheil, geht die Schwanzschraube, welche ihr Muttergewinde in dem Abzugsbleche hat und dazu bestimmt ist, die Hülse und somit auch den Lauf im Schafte festzuhalten. An der untern Seite der Hülfe ist die Abzugsfeder H mit dem Abzugsfederstollen und dem Abzuge H' mittels der durch ihr nach vorn gekehrtes Ende hindurch gehenden Schraube e befestigt. Letztere legt sich mit ihrem Kopfe gegen die untere Fläche der Feder und besitzt in dem Kopfe einen segmentförmigen Ausschnitt, in welchen der Kopf der durch die Feder hindurch gehenden kleinen Schraube e' tritt. Die Abzugsfeder H hat den Zweck, das Gewehr in gespanntem Zustande zu erhalten und das Abfeuern zu vermitteln. Zu diesem Zwecke ist auf seinem hintern Ende der Abzugsfederstollen angebracht, welcher durch den oben erwähnten Hülsenausschnitt in das Innere der Hülse B hinein reicht, so daß er auf die in letzterer sich bewegenden Theile einwirken kann. Die obere Fläche des senkrechte Seitenwände besitzenden Stollens ist nach vorn abgeschrägt, damit bei dem Zurückziehen des Verschlußbolzens D die schiefe Fläche des Spannstückes J leicht über ihn hinweggleiten kann. Hinter dem Stollen besitzt die Abzugsfeder eine verticale Auslassung, so daß sie hier die Form einer Gabel annimmt. In diesem Ausschnitte ist mittels eines quer durch die Seitenwände hindurch gehenden, horizontalen Stiftes der Abzug H' befestigt. Wird die unten aus dem Schafte hervorragende Abzugsstange zurückgezogen, so legt sich der obere Theil des Abzugsblattes gegen die untere Hülsenwand; in Folge dessen muß der vordere Theil niedergehen, die Abzugsfeder H dieser Bewegung folgen und der Abzugsfederstollen aus der Hülsenbohrung heraustreten. Gänzlich verändert gegen früher ist der Verschlußmechanismus. Derselbe entspricht fast vollständig demjenigen des Beaumont- und Mauser-Gewehres und besteht aus folgenden 7 Theilen: 1) dem Verschlußkopfe K 5) der Schlagbolzenmuffe M 2) dem Verschlußcylinder D 6) der Spiralfeder 3) dem Extractor E 7) dem Spannstücke J. 4) dem Schlagbolzen L Der aus Stahl gefertigte Verschlußkopf K verschließt in Verbindung mit der Patronenhülse den Lauf, leitet die Spitze des Schlagbolzens L und trägt den Extractor E. Derselbe besteht aus einem cylindrischen Körper von demselben Durchmesser wie der Verschlußcylinder und dem nach hinten unter senkrechtem Absatze sich ansetzenden cylindrischen Halse, welcher ihn in Verbindung mit dem Verschlußcylinder D setzt und in die Bohrung des letztern eintritt. Durch den Verschlußkopf K geht seiner ganzen Länge nach hindurch eine in dem größten Theile cylindrische, centrale, im vordern Theile conische Bohrung, welche zur Aufnahme des Schlagbolzens L dient. Diese Bohrung besitzt im Querschnitte im vordern Theile kreisförmige, im hintern ovale Gestalt, welcher auch die Form des Schlagbolzens L entspricht. In Folge der ovalen Form können diese beiden Theile, sobald letzterer in die Bohrung ganz eingetreten ist, keine Rotationsbewegung um einander ausführen. In der vordern Fläche besitzt der Verschlußkopf eine flache, conisch nach vorn sich erweiternde Ausfräsung zur Aufnahme des ebenso geformten hintern Theiles der Patronenhülse bei geschlossenem Gewehre. Auf dem Umfange des Kopfes sind drei Rinnen eingefräst, von denen die untere durch die ganze Länge hindurchreicht, die Fortsetzung einer gleichen Rinne g des Verschlußcylinders bildet und als Passage für die Ejectorschraube G dient. Von dieser führt etwa in der Mitte des vordern stärkern Theiles des Kopfes nach der rechten Seite unter rechtem Winkel eine Querrinne h, welche dazu bestimmt ist, den Pulvergasen, welche bei dem etwaigen Platzen einer Patronenhülse nach hinten ausströmen, durch die untere Rinne nach hinten durchdringen und den Schützen beschädigen könnten, ein Entweichen zu gestatten. In Höhe der Seelenachse befindet sich die dritte horizontale Rinne d, welche nicht ganz nach vorn reicht. Dieselbe dient zur Aufnahme der Arretirungsschraube F bei dem Oeffnen des Gewehres, und wird durch ihre vordere Fläche dem Zurückziehen eine Grenze gesetzt. Auf seiner obern Fläche trägt der Verschlußkopf einen Ansatz i, der nach hinten über ihn hervorragt, und in welchem sich der Länge nach eine Aushöhlung zur Aufnahme des Extractors E befindet. Dieses Extractorlager erweitert sich nach vorn und geht am hintern Ende in einen rechtwinkligen Gang über, welcher nach rechts ganz herausführt und zur Aufnahme eines auf dem Verschlußcylinder D befindlichen Ansatzes i' bestimmt ist, wodurch letzterer mit dem Kopfe K zu einem Ganzen verbunden wird. Der in dem den Kopf hinten überragenden Ansatz i befindliche Theil des Extractorlagers ist nach unten geöffnet. In diesem Theile des Lagers ist endlich eine cylindrische Auslassung zur Aufnahme eines entsprechenden Ansatzes des Extractors E, wodurch dieser in seinem Lager fixirt wird. Die untere Fläche des den Kopf hinten überragenden Ansatzes i endlich ist kreisförmig ausgetieft, entsprechend der Oberfläche des Verschlußcylinders D, von welcher letztern sie sich indessen etwas entfernt hält, um die nöthige Freiheit zum Bewegen zu haben, und um nicht die ihm bei dem Schusse ertheilten Vibrationsbewegungen auf den Verschlußcylinder zu übertragen. Der in der Auslassung des Verschlußkopfansatzes i befestigte Extractor E dient zum Entfernen der Patronenhülse aus dem Laufe und zum Verhindern einer Drehung des Verschlußkopfes K bei dem Schließen des Gewehres. Derselbe besteht aus einer zweiarmigen Feder, deren über einander liegende Arme in dem nach hinten gerichteten Ende zusammentreffen, vorn nach oben resp. unten federn und hier aus ihrem Lager hervorstehen. Auf der obern Fläche des obern Extractorarmes ist hinten ein cylindrischer Ansatz angebracht, welcher in die oben angegebene entsprechende Auslassung des Extractorlagers tritt und den Extractor E in dem Lager fixirt, und zwar dadurch, daß sich der untere Arm des Extractors auf die obere Fläche des Verschlußcylinders D legt, wodurch der obere Arm an einem Ausweichen nach unten verhindert wird und somit sein Ansatz in der betreffenden Aussenkung verharren muß. Der obere Arm endigt ferner nach vorn auf der obern Seite mit einer schiefen Fläche, welche bei dem Schließen des Gewehres an der entsprechenden geneigten Fläche der Hülsen- und Laufauslassung a entlang gleitet, das Niederdrücken dieses Armes und somit das Spannen der Feder E bewirkt. Der untere Extractorarm besitzt an dem vordern Ende eine nach unten gerichtete Kralle, welche den Patronenboden erfaßt. Durch Anspannung der Feder mittels der schiefen Fläche des obern Armes wird die Kralle des untern Armes unverrückt vor dem Patronenboden festgehalten. Bei allen Bewegungen des Verschlußmechanismus bildet der Extractor E und der Verschlußkopf K ein Stück; sind die Arme des erstern in das Lauflager a getreten, so wird dadurch der letztere festgehalten und kann keine Rotationsbewegung ausführen. (Fortsetzung folgt.)

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