Titel: | J. W. Thompson's Indicator. |
Fundstelle: | Band 223, Jahrgang 1877, S. 39 |
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J. W. Thompson's Indicator.
Mit einer Abbildung auf Taf. II [b/2].
[Thompson's Indicator.]
Die Indicatoren nach der gebräuchlichen Construction geben bei rasch gehenden
Maschinen keine reine Diagrammcurve, indem die mit dem Zeichenstift schwingenden
Massen durch die erlangte Beschleunigung die wahre Drucklinie verzerren und die
Momente der Dampfvertheilung verlegen.
Alle Verbesserungen, welche die Ausnutzung der Dampfkraft in Kolbenmaschinen fördern,
als höhere Kesselspannung, ausgedehnte Expansion, eine rasche Zuströmung und ein
promptes Entleeren des Arbeitsdampfes, endlich eine hohe Kolbengeschwindigkeit, alle
diese Momente tragen bei, den beirrenden Einfluß der trägen, mit dem Kolben
schwingenden Massen zu vermehren. Der Indicator verliert also an Brauchbarkeit, je
vollkommener eine Maschine die aufgezählten günstigen Bedingungen der Wirkungsweise
erfüllt.
Um diesen beirrenden Einfluß mit dem Gewichte dieser Massen zu vermindern, bringt J.
W. Thompson (Scientific American, October 1876 S.
378) eine von der Richards'schen Construction verschiedene Geradführung
des Zeichenstiftes an. Der Kolben trägt ein Rohr, in welchem das Stängelchen F (Fig. 7) mit einem
Kugelgelenk aufsitzt. Der Hebel A, welcher den
Zeichenstift trägt, ist bei C an dem schwingenden Arm
B angelenkt und durch die Lenkerstange D geführt. Die Natur der Geradführung, welche mit Evans' Construction große Aehnlichkeit aufweist, bedingt,
daß der Zeichenstift sich genau nach der Verticallinie bewegt, sobald das Gelenk F gehoben wird, wenn der Punkt C an eine Horizontallinie gebunden ist. Um dies möglichst zu erreichen,
soll also der Drehpunkt des schwingenden Armes B
thunlich tief gelegt werden.