Titel: | Wassergebläse und Wasserstrahlpumpen für Laboratorien. |
Fundstelle: | Band 221, Jahrgang 1876, S. 135 |
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Wassergebläse und Wasserstrahlpumpen für
Laboratorien.
Mit Abbildungen auf Taf.
IV [b/2].
Wassergebläse und Wasserstrahlpumpen für Laboratorien.
O. Knublauch hat für chemische Laboratorien mit
Wasserleitung das in Fig. 26 und 27 skizzirte
Gebläse construirt. Das Wasser tritt bei a ein, strömt
durch die enge Düse b, reißt die bei c eintretende Luft mit sich fort und fließt bei d aus. Die comprimirte Luft wird durch e abgeleitet; bei f fließt
das abschüssige Wasser ab. (Zeitschrift für analytische Chemie, 1875 S. 168.)
– Dieses Gebläse leidet an wesentlichen Constructionsfehlern; namentlich
werden die scharfen, vorspringenden Kanten der Düse b
gegenüber die Leistungsfähigkeit des Apparates wesentlich beeinträchtigen.
Das von H. Fischer in Hannover construirte Gebläse Figur 28 ist
frei von diesen Fehlern. Auch hier tritt der Wasserstrahl bei a, die Luft bei c ein. Das Wasser trifft auf
den Steg n, um die mitgerissene Luft rascher und
vollständiger abzugeben, und fließt schließlich durch f
ab; die comprimirte Luft entweicht aus e.
Apparate zum Ansaugen von Luft sind namentlich von Bunsen
(* 1870 195 34) und Arzberger
(Liebig's Annalen, 1875 Bd. 176 S. 327) construirt. Die Bunsen'sche Pumpe erfordert
ein 10m langes Ablaufrohr und muß wie auch
die Arzberger'sche an einer Wand u. dgl. befestigt werden.
Figur 29
stellt den Durchschnitt einer von H. Fischer construirten
Luftpumpe in natürlicher Größe dar. Das Wasser tritt bei A ein, strömt durch die enge Düse a, reißt die
durch B eintretende Luft mit sich fort, passirt die Enge
bei b und fließt bei C ab.
Die drei Rohrmündungen A, B und C können durch Gummischläuche mit den entsprechenden Leitungen verbunden
werden, der Hals D wird in ein Stativ eingeklemmt. Die
Pumpe kann daher auf jedem Tisch verwendet werden, der mit Wasserzufluß und
Ableitung versehen ist.
Da bei den meisten Arbeiten die Kenntniß der genauen Luftverdünnung nicht
erforderlich ist, so ist ein nur 50mm
großes Vacuummeter (Schinz'sche Röhre) auf die Pumpe geschraubt, welches die
Handlichkeit derselben nicht wesentlich stört. Bei einem Wasserdruck von 10m liefert die Pumpe ein Vacuum, das nur 1
bis 2cm vom Barometerstand abweicht; sie
gebraucht hierzu verhältnißmäßig wenig Wasser und kann nicht leicht in Unordnung
kommen.
Die Firma Dreyer, Rosenkranz und Droop in Hannover liefert diese Pumpe für 17,5010 M., mit Vacuummeter für 3020 M.
F.