Titel: | Launay's Allarmvorrichtung, um Druckveränderungen des Leuchtgases anzuzeigen. |
Fundstelle: | Band 216, Jahrgang 1875, Nr. , S. 37 |
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Launay's Allarmvorrichtung, um Druckveränderungen des Leuchtgases
anzuzeigen.
Launay's Allarmvorrichtung für Gasleitungen.
Dieser höchst einfache Apparat besteht aus einem Läutewerk, welches unter dem
Einflusse eines bestimmten, nach den jeweiligen Bedingungen leicht zu regulirenden,
Gasdruckes durch eine galvanische Säule in Thätigkeit gesetzt wird.
Die elektromotorische Flüssigkeit der Launay' schen Säule
ist schwefelsaures Quecksilberoxyd. Die Säule besteht aus zwei in Spannung mit
einander verbundenen Elementen und jedes dieser Elemente aus einem zur Aufnahme der
Flüssigkeit bestimmten Gefäß oder Recipienten und aus einem an beiden Enden offenen
Glasrohr. Dieses Glasrohr tritt durch den hermetisch schließenden Deckel des
Recipienten, in welchem es eingekittet ist, in die Lösung und umschließt eine
Kohlenplatte und einen Zinkstab. Die Kohlenplatte taucht in die Flüssigkeit, während
der in einem Knopf auslaufende Zinkstab in einer Führung gleitet und in beliebiger
Höhe über dem Niveau der Flüssigkeit eingestellt werden kann. Der Deckel des
Recipienten selbst enthält zwei Oeffnungen. Die eine dient zur Aufnahme einer
Kautschukröhre, welche mit dem Gasrohr da, wo dasselbe aus dem Gasmesser tritt, in
Verbindung gesetzt wird, die andere zur Aufnahme einer heberförmig gebogenen Röhre,
welche die Gasräume beider Recipienten mit einander verbindet. Wenn nun die Höhe der
Zinkstäbe in beiden Elementen so berechnet ist, daß ihre unteren Enden bei normalem
Gasdrucke nur 1 oder 2 Millimeter über der elektromotorischen Flüssigkeit stehen, so
wird eine kleine Vermehrung dieses Druckes hinreichen, die Flüssigkeit in den
Glascylindern zu heben und die Eintauchung der Zinkstäbe zu bewirken. Es entsteht
sofort ein galvanischer Strom, welcher ein Läutewerk in Thätigkeit setzt. Dieses
wird nun so lange klingeln, bis man entweder den Hahn des Gasmessers geschlossen,
oder wenigstens die Ausströmungsöffnungen hinreichend verkleinert hat. Das Läutewerk
kann entweder am Apparat selbst oder an einer anderen geeigneten Stelle angebracht
werden; man muß nur Sorge tragen, daß die erregende Flüssigkeit in beiden Elementen
stets auf gleichem Niveau stehe.
Der in Rede stehende Apparat kann auch bei geschlossenen Brennern zur Entdeckung von
Gasentweichungen benützt werden. Man öffnet zu diesem Zweck den Hahn des Gasmessers,
worauf das unter einem relativ starken Druck in den Apparat tretende Gas Batterie
und Läutewerk in Thätigkeit setzt. Hierauf schließt man den Hahn und wartet einige
Zeit. Findet keine Gasentweichung statt, so bleibt auch der Gasdruck der gleiche und
das Läutewerk im Gang; im anderen Falle aber läßt der Gasdruck sehr rasch nach, die
Batterie kommt außer Thätigkeit und das Läutewerk hört zu klingeln auf. (Nach dem
Bulletin de la
Société d'Encouragement, März 1875, S. 105.)
P.