Titel: | Méhu's Oesenschloss für Taue. |
Fundstelle: | Band 215, Jahrgang 1875, S. 26 |
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Méhu's Oesenschloss für Taue.
Mit Abbildungen auf Tab.
I [a/4].
Méhu's Oesenschloss für Taue.
Seit Kurzem werden Schiffstaue mit Oesen zur Befestigung von Ankern u.a.m. nach dem
System Méhu in nachstehender, mit Hilfe der Skizze
Figur 11
bis 14 [a/2.3] leicht zu verstehender Weise versehen.
Das Seil wird nämlich um einen eisernen Ring a (Fig. 10)
umgebogen und das Ende mittels eines rasch anzulegenden Schlosses mit genügender
Reibung am Seil befestigt. Das Schloß besteht aus zwei gleichen Schnallen b und d (aus 5 Millim.
dickem Eisenblech), deren gerade Ränder ∪-förmig umgebördelt und
ähnlich wie Scharnierbänder ausgeschnitten sind (Fig. 12 bis 14). Wenn man
nun die beiden Schnallen unterhalb der Oese a um das
Seil zusammenschiebt, so daß die Lappen in einander greifen, und mit Hilfe eines
Schraubstockes oder einer Presse fest zusammendrückt, so können zwischen die Lappen
Keile e, e (Fig. 11) eingetrieben
werden, und die Verbindung ist fertig. Ein Herausfallen der Schließkeile läßt sich
durch einen Vorsteckdraht i verhüten; und um ein Gleiten
des ganzen Schlosses längst des Taues hintanzuhalten, sind die Schnallen auf ihrer
cylindrischen Fläche schraubengangförmig cannelirt, womit zugleich eine größere
Steifigkeit derselben erzielt, ein schärferes Zusammendrücken also ohne Gefahr einer
Deformirung ermöglicht wird. Die Zahl der für eine Oese erforderlichen Schloßringe
richtet sich nach der Dicke des Taues und nach dessen Beanspruchung. Die der Oese
a zunächst liegenden Schnallen werden an der
betreffenden Seite – wie aus den Abbildungen zu ersehen – ausgebaucht,
um sich an die Seilschleife gut anzuschmiegen.
Die Hantirung mit Méhu's Oesenschloß ist höchst
einfach; seine Einführung soll (nach der Revue
industrielle, September 1874 S. 325) in der französischen Marine bevorstehen, nachdem dessen
Erprobung auf dem Kriegsschiff „Magenta“ günstige Resultate
geliefert hat. Es liegt auf der Hand, daß vorstehende Erfindung auch anderweitig,
z.B. beim Bergbaue, nützlich verwerthet werden kann, und deshalb dürfte diese Notiz
in weiteren Kreisen einiges Interesse finden.