Titel: | J. W. Martin's Patent-Kolben. |
Autor: | Wdgr. |
Fundstelle: | Band 213, Jahrgang 1874, Nr. XXIII., S. 101 |
Download: | XML |
XXIII.
J. W. Martin's Patent-Kolben.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
[Martin's Patent-Kolben.]
Der in Fig. 7
bis 9
dargestellte Kolben ist eine englische Erfindung deren Wesenheit darin besteht, daß
der Kolben aus zwei gesonderten Theilen besteht (Fig. 7), über welche
entweder ein oder zwei Dichtungsringe gezogen sind (vergl. Fig. 8 resp. 9).
Durch Anziehen der den Kolbenkörper bildenden, conisch abgedrehten Theile mittels der
Stellmuttern wird der Expansionsring fester an die Cylinderwandungen angedrückt,
wodurch nach Angabe des Erfinders folgende Hauptvortheile gegenüber den gewöhnlichen
Kolben erzielt werden sollen:
1) Billigkeit der Herstellung, 2) Ersparniß des Cylinder-Nachbohrens durch
Anspannen des Ringes mittels der Stellmuttern, 3) Einfachheit des Nachspannens
mittels eines Rohrschlüssels ohne Entfernung des Cylinderdeckels, indem nur eine
centrale Verschlußplatte desselben abzuschrauben ist, 4) Vermeidung von
Dampfverlusten durch die leichte Möglichkeit des Nachspannens der Kolbenringe.
Wenn man diese Vortheile auch theilweise anerkennen mag, muß dagegen doch bemerkt
werden, daß auch gewöhnliche Spannringe kein Nachbohren des Cylinders erfordern
außer, wenn derselbe unrund ausgelaufen ist; besonders aber ist die Verbindung des
Kolbens mit der Kolbenstange als entschieden ungenügend und unconstructiv zu
verwerfen.
Dieser Kolben war auf der Peel Park Exhibition in Manchester durch die Firma Martin, Johnson und McKenzie
in Liverpool ausgestellt.
Wdgr.