Titel: | Weiterer Beitrag über die Anwendbarkeit des Naphtalins in der Farbstofftechnik; von Prof. M. Ballo in Budapest. |
Autor: | M. Ballo |
Fundstelle: | Band 211, Jahrgang 1874, Nr. LVII., S. 301 |
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LVII.
Weiterer Beitrag über die Anwendbarkeit des
Naphtalins in der Farbstofftechnik; von Prof. M. Ballo in Budapest.
Ballo, über die Anwendbarkeit des Naphtalins in der
Farbstofftechnik.
In der Absicht ein Dinaphtylamin aus Naphtylamin und Bromnaphtalin darzustellen,
erhitzte ich die genannten Substanzen im molecularen Verhältnisse im offenen Kolben
bis nahe zum Siedepunkte und beobachtete dabei, daß die Masse sich dunkel färbt und
im durchfallenden Lichte dunkelroth erscheint. Eine längere Zeit hindurch
fortgesetztes Erhitzen im Wasserbade, führt ebenfalls zum Ziele. Nach dem Erkalten
bleibt die Masse flüssig. Aether löst alles Flüssige daraus auf, und hinterläßt ein
dunkelgefärbtes, in dünnen Schichten blau erscheinendes Pulver, welches sich in
Alkohol mit schön violetter Farbe löst.
Dieser Körper ist das bromwasserstoffsaure Salz einer Base, welche sich aus der
alkoholischen Lösung des Salzes nach Zusatz von etwas Ammoniak und viel Wasser in
Form von dunkelblauen Flocken ausscheidet. Filtrirt man dieselben ab, löst sie in
Alkohol auf und setzt etwas Salzsäure oder Essigsäure hinzu und verdampft bis zur
Trockne, so bleibt das salzsaure, respective essigsaure Salz in Form einer
kupferfarbenen, metallisch glänzenden Schichte zurück.
Die Menge des so gebildeten Körpers ist sehr gering, und es ist in dieser Beziehung
ganz gleichgültig, ob man auf 1 Mol. Naphtylamin 1 oder 2 Mol. Bromnaphtalin nimmt.
Auch scheint die Mitwirkung der Luft wesentlich zur Bildung desselben beizutragen,
da sich beim Erhitzen der alkoholischen Lösung der genannten Substanzen im
zugeschmolzenen Rohre kein Farbstoff bildet, selbst wenn das Erhitzen bis
200° und tagelang fortgesetzt wurde.
Ein näheres Eingehen in das Studium der Eigenschaften sowohl, als auch der
Erforschung einer Methode, welche diesen Farbstoff in reichlicher Menge liefern
würde, war mir bis jetzt nicht möglich.