Titel: | Die eßbaren Stärkmehle des Handels, ihre Gewinnung und Anwendung; von P. L. Simmonds. |
Fundstelle: | Band 210, Jahrgang 1873, Nr. XXXVII., S. 217 |
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XXXVII.
Die eßbaren Stärkmehle des Handels, ihre
Gewinnung und Anwendung; von P. L.
Simmonds.
(Aus dem Pharmaceutical Journal and Transactions, vol.
XXXIV p. 833 und 853, April 1873.
Simmonds, über die eßbaren Stärkmehle des Handels etc.
Die Gewinnung und Anwendung der eßbaren Stärkmehle hat dermalen große Dimensionen
angenommen. Nicht wie die Franzosen, welche sich zur Bezeichnung derselben zweier
Worte in verschiedenem Sinne bedienen –
fecule und amidon
–, haben wir dafür nur das eine Wort starch , woran sich dann die Varietäten Arrowroot,
Sago, Tapioka, Getreidestärke etc. schließen.
Die Franzosen beschränken das Wort fecule auf die
aus Wurzeln wie die Manioka, aus Stämmen wie der Sago, aus Früchten oder Samen wie
die Roßkastanienstärke, Eichelstärke bereiteten Mehle; während sie den analogen
Educten der Cerealien den Namen amidon geben.
Bis jetzt ist über diesen großen und wichtigen Handelszweig nur wenig publicirt
worden, – wenigstens nicht in umfassender Weise, obwohl kleinere
Mittheilungen von Zeit zu Zeit in verschiedenen wissenschaftlichen Journalen
erschienen sind. Jedoch verdient hier hervorgehoben zu werden, daß vielleicht die
beste und gründlichste Schrift über sämmtliche stärkeliefernde Gewächse, deren
Merkmale und Eigenschaften, vor etwa einem Viertel Jahrhundert von Dr.
Shiers in British Guiana verfaßt worden ist.
Es ist nicht meine Absicht, hier eine wissenschaftliche und chemische Beschreibung
der Merkmale der Stärkearten von verschiedenen Pflanzen zu geben, oder die Frage
über ihren Nahrungswerth zu behandeln, – Gegenstände welche mehr in die
Gebiete der Mikroskopie, Chemie, Pharmacie, Medicin etc. einschlagen. Ich will mich
vielmehr nur auf das Commercielle beschränken, hoffe aber gleichwohl daß meine
Abhandlung nicht ganz interesselos seyn wird.
Im Jahre 1850 wurde circa 1 Million Pfund Arrowroot
eingeführt; 1860 erhöhte sich der Import auf 2,383,000 Pfd. 1860 betrug der Werth
der eingeführten eßbaren Stärkmehle 206,438 Pfd. Sterl., und 1870 366,550 Pfd.
Sterl.
1871, das letzte Jahr, worüber mir nähere Ausweise zu Gebote stehen, betrug der Werth
der importirten mehligen Substanzen und daraus erhaltenen Educte 274,281 Pfd.
Sterl., der des Sago 197,381 Pfd. Sterl., mithin in Summa 471,662 Pfd. Sterl. Aber
da der Artikel „Maizena“ unter indianisches Getreidemehl
mitbegriffen ist, und viel Mais, Reis und selbst Kartoffeln hier auf Stärkmehl
verarbeitet werden, so kann ich den Werth des indianischen Getreidemehles (13,944
Pfd. Sterl.) der obigen Summe hinzuaddiren, und diese erhöht sich demnach auf
485,706 Pfd. Sterl.
Unsere Einfuhr von Arrowroot aus Westindien in den letzten zehn Jahren schwankte
zwischen 12 bis 22,000 Centner per Jahr; aus Südafrika
bekommen wir jetzt jährlich 3 bis 4000 Centner.
Nachdem ich hiermit eine Uebersicht des Umfanges unserer Einfuhr gegeben habe, gehe
ich über zur Besprechung der Production und Consumption in den verschiedenen
Ländern, indem ich dabei die letzteren als Eintheilungsprincip benutze.
Europäische Stärkmehle.
Zu ihrer Gewinnung werden nur wenige Gewächse benutzt. Für unseren Bedarf hängen wir
hauptsächlich von den tropischen und subtropischen Ländern ab. Hier und da werden
kleine Mengen Portland-Arrowroot aus Arum
maculatum bereitet. In Italien stellt man aus Arum italicum und Pancratium maritimum
Stärkmehl in ziemlicher Quantität dar, und verkauft das Pfd. zu 3 1/2 Pence (11
Kreuzer). Ein Fabrikant in Cava liefert allein jährlich 2 Tonnen (40 Centner).
Im südlichen Frankreich und um Paris wird die Frucht der Roßkastanie auf Stärkmehl
verarbeitet. Die Ausbeute beträgt 16 bis 17 Proc. Soll dasselbe zur Nahrung dienen,
so muß es vorher von dem anhängenden Bitterstoffe befreit werden, was durch
Maceriren mit Sodalösung und darauf folgendes Waschen mit Wasser geschieht. Zu uns
(nach England) kommt davon nur ganz wenig, und zwar eher als Curiosum, wie als
Handelswaare.
Reisstärke wird seit einigen Jahren im großen Maaßstabe und von vorzüglicher
Beschaffenheit fabricirt. Einige Reissorten gaben 80 bis 90 Proc., die
durchschnittliche Ausbeute beträgt aber nur 73 Proc.
Importirte Maiskörner verarbeitet man bei uns auch wohl auf Stärke und verwendet
dieselbe als Nahrungsmittel.
Unter dem Namen Mehl (tarina), ohne Zusatz von
„Kartoffel,“ gelangt zu uns die Kartoffelstärke in
bedeutender Quantität. Sie ist sehr hygroskopisch, enthält selbst auf trockenem
Lager 18 Proc. Wasser, und nimmt in feuchter Luft noch einmal so viel davon auf. Der
Gehalt der Kartoffel an Stärkmehl variirt von 9 bis 26 Proc. Auf dem Continent, wo
die Fabrication der Kartoffelstärke sehr im Großen und in sehr rationeller Weise
betrieben wird, benutzt man sie auch zur Herstellung einer Art von Sago, von
Fadennudeln und anderen Bedürfnissen der Küche. Die französischen Fleischbrühen,
Suppen und Saucen verdanken ihren Ruf hauptsächlich dem reichlich dazu verwendeten
Kartoffelstärkemehl.
Professor Owen spricht sich in seinem officiellen Berichte
über die Nahrungsmittel auf der Pariser Ausstellung im Jahr 1855 folgendermaßen aus:
„die Franzosen scheinen es gegenwärtig in der Kunst weit gebracht zu
haben, die Kartoffelstärke so zu modificiren, daß sie bald dem Arrowroot, bald
der Tapioca, bald dem ächten Sago und bald dem Salep ähnelt. Ehrliche
Fabrikanten dieser Imitationen sind wenigstens so aufrichtig, dieselben
„französische oder einheimische Arrowroots,
Sagos“ etc. zu nennen und sie billiger zu verkaufen, als
die ächten exotischen Artikel im Preise stehen. Bei uns (in England) sind die
Verkäufer weniger scrupulös, denn sie geben die nachgeahmten Producte für
indische und amerikanische aus.“
Westindisches Arrowroot.
Maranta arundinacea liefert das meiste ächte
westindische Arrowroot, aber auch andere Arten dieser Gattung, nämlich M.
Allouya, M. ramosissima, M. Nobilis dienen dazu, und selbst einige Arten Canna werden für denselben Zweck benutzt.
Das Bermuda-Arrowroot wurde lange Zeit hindurch als die reinste Sorte
betrachtet, entweder wegen der Beschaffenheit des dortigen Wassers oder Bodens, oder
wegen der sorgfältigeren Gewinnungsweise; allein die Production hat nachgelassen und
daher ist sie in anderen Ländern mehr in Schwung gekommen. Aus jener Colonie wurden
eingeführt im Jahre 1870: 45,675 Pfd., im Jahre 1871: 30,276 Pfd., und im Jahre
1872: 26,710 Pfd., diese im Werthe von 1,323 Pfd. Sterl.
Die Gewinnung des Arrowroot in Westindien in kleinerem Maaßstabe durch die Arbeiter,
geschieht auf ähnliche Weise wie bei uns die der Kartoffelstärke zum häuslichen
Gebrauche; die einzigen dazu erforderlichen Geräthschaften sind ein Paar hölzerne
Tröge und Kübel. Wo dagegen dieselbe im Großen betrieben wird, wie bei den Grundbesitzern, da benutzt
man zum Zermalmen der Wurzeln Walzwerke, welche durch Wasser getrieben werden. Der
nach dem Auswaschen der Stärke verbleibende Rückstand wird fast ganz unbenutzt
gelassen, aber er ließe sich vielleicht sehr gut auf Papier verarbeiten.
Im Jahre 1869 waren auf Jamaica 65 1/2 Acres und im Jahre 1870 nur 49 1/4 Acres unter
Cultur. Die Ausfuhr ist von Jahr zu Jahr von 70,204 bis zu 6,343 Pfd. herabgegangen.
Auf der Insel St. Kitts gewinnt man Arrowroot und die Tous les mois genannte Sorte (aus einer Canna) in
bedeutender Menge.
Die Insel St. Vincent führt jetzt jährlich 2 Millionen Pfd. Arrowroot aus; 1847 waren
es nur 297,587 Pfd. und 1851: 490,837 Pfd. Mehrere Umstände haben diese vermehrte
Cultur veranlaßt. Als sie begann, war der Preis der Waare hoch und der Pflanzer
machte gute Geschäfte; der Anbau war nicht beschwerlich, wenig riscant, verlangte
kein sehr fruchtbares Land oder viel Dünger; die Nachfrage dauerte fort und nahm
noch zu; Wasser steht reichlich und rein zu Gebote, das Extractionsverfahren ist
einfach, leicht und billig, nimmt daher wenig Geschicklichkeit und Capital in
Anspruch. St. Vincent ist die einzige Colonie, deren Arrowroot-Production
immer mehr zugenommen hat.
Ueber die Arrowroot-Gewinnung auf Barbados besitze ich keine neueren
Nachrichten, doch vermuthe ich, daß dort nur wenig erzeugt oder ausgeführt wird.
Auf Antigua ist dieser Industriezweig bedeutend in Abnahme begriffen. 1850 bis 1854
kamen von dort 300 bis 500 Büchsen oder Fässer, und von Montserrat mehrere Jahre
hindurch 250 Fässer. 1870 erhielten wir aus Antigua nicht mehr als 30 Centner im
Werthe von 28 Pfd. Sterl.
Tortola lieferte früher jährlich Arrowroot und Tous les
mois im Werthe von 500 bis 1500 Pfd. Sterl.; aber jetzt kommt von dort her
nichts mehr.
Nordamerikanische
Stärkmehle.
Die enorme Erzeugung von Mais in den Vereinigten Staaten, und die Thatsache daß
derselbe weniger Kleber enthält als der Weizen, sind die Gründe, warum die Gewinnung
des Stärkmehles daraus in hohem Grade zugenommen hat. Das Product führt die Namen
Maizena und Kornmehl. Als Nahrungsmittel hat dieses Stärkmehl sich bereits seinen
Weg nach Europa gebahnt und auf mehreren Industrie-Ausstellungen silberne Preismedaillen erzielt.
Der Mais enthält ungefähr 75 Procent Stärke.
An den Küstenstrichen von Georgien und Florida wird auch viel Marantastärke gewonnen.
1 Acker liefert 100 bis 150 Bushels Wurzeln, und aus 1 Bushel voll Wurzeln, im
Gewichte von 43 Pfd., erhält man 5 3/4 Pfund Stärke.
Südamerikanische Stärkmehle.
In British-Guiana wird eine bedeutende Quantität eßbare Stärke aus
verschiedenen tropischen Wurzeln gewonnen, aber diese Educte bilden keine
Ausfuhrartikel, sondern werden sämmtlich dort consumirt.
Schmackhaftes Stärkmehl kann aus der Wurzel der Alstroemeria pallida
Grah. bereitet werden, und das Präparat aus
verschiedenen chilenischen Alströmerien war auf der Londoner Weltausstellung 1851 zu
sehen.
In Brasilien schenkt man der Stärkefabrication ganz besondere Beachtung; eine große
Sammlung davon befand sich auf der Pariser Ausstellung 1867, namentlich waren es
folgende Sorten, über deren Abstammung und sonstige wünschenswerthe Auskunft ich
jedoch leider nichts Näheres hinzufügen kann.
Gelbe Kürbißstärke.
Fichtenstärke und Fichtenmehl.
Stärke von Itua.
Maizena oder Maisstärke.
Mehl und Tapioca aus dem Samen eines Sesam.
Stärke und Tapioca di forno.
Iacatupé-Stärke.
Mango-Stärke.
Kartoffel-Stärke.
Brodfrucht-Stärke.
Carnauba-Stärke aus dem Stamme der Corpernicia
cernifera.
Shushu- oder Xuxu-Stärke (aus einer Zwiebel).
Bananen-Stärke.
Yam-Mehl (von einer Dioscorea).
Arrowroot (von einer Maranta).
Stärke der bitteren Potato.
Stärke der brasilischen Potato.
Mehl der Demerara-Potato.
Stärke der Maira-Potato.
Wassermehl der Manioc.
Trockenmehl der Manioc.
Beiju der Manioc (getrocknete Schnitte).
Trogmehl der Manioc.
Puba-Manioc.
Trockenmehl der weißen Manioc.
Trockenmehl der gelben Manioc.
Trockenmehl der weißen Manioc; Preis 3 Milreis der Alqueire.1 Milreis = 1 2/3 Thaler, 1 Alqueire = 38 Liter.
Grobes Maniocmehl.
Stärke aus Manioc.
Tapioka aus Manioc.
Maniocmehl in kleinen Kugeln.
Mehl von Manihot Aipi ; Preis 2 1/2 Milreis der
Alqueire.
Mehl der Macachaira in kleinen Kugeln.
Aus anderen Wurzeln und Zwiebeln, außer aus der Manioc, wird nur selten Stärkmehl
bereitet. Maranta arundinacea kommt in der Provinz
Para vor, und zwar in zwei Varietäten, eine mit dicker, langer Wurzel, welche das
meiste liefert, und eine, welche wegen ihrer Aehnlichkeit mit dem Vorderfuß der Unze
„Unzentatze“ heißt.
Das Arrowroot wird nach der Behandlung mit fließendem Wasser zuweilen in Lehmgruben
aufgehäuft gelassen, bis eine Art Gährung eingetreten und eine plastische Masse
erzeugt ist, welche puba genannt wird. Einem
ähnlichen Gährungsprocesse unterwirft man auch das Educt der Maniocpflanze.
Die Jacatupé-Stärke erhält man aus der zwiebeligen Wurzel eines
rankenden Gewächses, dessen Blätter giftig sind. Man verwendet sie zu Suppen,
Puddings, Saucen etc.; auch soll sie wichtige medicinische Kräfte gegen Dysenterie,
Nierenleiden und noch andere Uebel besitzen.
Die Manioc oder Cassava ist jedoch die zu Nahrungszwecken in Brasilien am meisten
cultivirte Pflanze. Ihr Name hat von Seite der botanischen Systematiker die
mannichfachste Wandlung erfahren, denn bald lautete derselbe Jatropha, bald Janipha, bald Manihot, bald Curcas u.s.w. Ich will hier die den beiden
Haupt-Species von Pohl gegebenen Namen adoptiren,
nämlich Manihot utilissima zur Bezeichnung der
bitteren oder giftigen, und Manihot Aipi zur
Bezeichnung der süßen Species.
Die Manioc scheint in Brasilien ursprünglich einheimisch zu seyn; sie ist in Indien
eingeführt, wächst um Calcutta, Madras und anderen Küstenstrichen, und gedeiht
besser in der Nähe des Meeres und auf Inseln als im Binnenlande. An der Küste von Coromandel entwickeln
sich die Wurzeln mehr faserig, daher dieselben den an der Küste von Malabar
gewachsenen nachstehen. Sehr verbreitet ist sie in Guiana, Westindien und in einigen
Ländern Afrika's.
Die Wurzel der bittern Art oder Cassava erreicht eine Länge von drei Fuß. Sie dient
zu Brod und Kuchen, zu welchem Zweck man sie fein zermalmt, preßt und den Preßkuchen
erhitzt. Schon durch das Pressen wird mit dem ablaufenden Milchsafte der größte
Theil des Giftstoffes entfernt und der Rest davon in der Hitze ausgetrieben. Durch
Erhitzen der aus der Wurzel gewonnenen Stärke im noch feuchten Zustande erhält man
die im Handel als harte feste Stücke vorkommende Tabioca. Cassava wird viel angebaut
in Brasilien und in Venezuela, besonders um Caraccas, wo das ganze Jahr hindurch
eine merkwürdig gleichmäßige Temperatur von 15 1/2 bis 21° C. herrscht. Die
Fortpflanzung geschieht durch Schößlinge des holzigen Theiles des Stammes. Das
Gewächs bedarf eines sehr guten, aber nicht nassen Bodens und saugt denselben stark
aus. Die Wurzel ist binnen acht Monaten so weit gediehen, daß sie eingeerntet werden
kann, doch nimmt sie, wenn man sie in der Erde läßt, noch fortwährend an Größe zu,
und ihre gelben Knollen erreichen mitunter ein Gewicht von 30 Pfd. Die bittere Art
wird durch Kochen nicht, wie die Aipi oder süße Art, weich.
Die süße Art, obgleich nur im tropischen Südamerika einheimisch, trifft man doch
südlich bis zum Paranaflusse an. Ihre Wurzel ist röthlich und milde, bedarf daher
zum Küchengebrauche keiner Vorbereitung (Pressen etc.) wie die bittere. Ihr im
feuchten Zustande erhitztes Stärkmehl kommt gleichfalls als Tapioca in den
Handel.
Aus den Wurzeln beider Arten breitet man die verschiedensten Speisen. Rohes
Manioc-Mehl sieht man oft auf den brasilianischen Tischen, aber noch häufiger
in Form von mit Wasser angemachten und gebackenen dünnen Kuchen, welche das Brod der
ärmeren Bevölkerung bilden.
Manioc-Mehl erzeugt man in großer Menge in der Provinz Santa Catharina; es
existiren dort nicht weniger als 14,000 Fabriken, welche jährlich circa 500,000 Alqueires liefern, wovon das meiste im
Lande bleibt. Im Jahre 1845 wurden 145,722 Alqueires exportirt. In guten Jahren
fällt der Preis per Alqueire auf 1 bis 2 Milreis, in
schlechten geht er aber bis 8 Milreis und darüber.
Es gibt dort zwei Bearbeitungsweisen der Wurzeln, die nasse und die trockene. Nach
der ersten läßt man die zerriebene Wurzel vier bis sechs Tage lang unter Wasser
stehen, knetet sie dann darin, preßt aus, versetzt die Masse mit ein wenig bereits gegohrener
Manioc-Paste und bäckt sie in Oefen.
Das sogenannte trockene Verfahren besteht darin, daß man die zerriebene Wurzel
sogleich preßt und bäckt.
Die Gewinnung des Stärkmehles aus der Wurzel geschieht auf die gewöhnliche Weise
durch Kneten der Masse in Säcken oder auf Sieben unter Wasser, Sammeln des im Wasser
gebildeten Absatzes, Waschen und Trocknen desselben an der Sonne. Unter dem Namen
Carima versteht man eine aus der Puba-Manioc gewonnene sehr feine Stärke,
welche in Gestalt von kleinen Kugeln in den Handel gelangt.
Brasilien führte 1866 332,823 Busheis und 1868 200,725 Bushels Tapioca aus. 1871
betrug der Export 7 Millionen Liter im Werthe von 26,050 Pfd. Sterl. Der Werth der
Ausfuhr mehliger Substanzen (meist Tapioca) aus Brasilien war in den letzten neun
Jahren folgender:
1863
4,193
Pfd.
Sterl.
1864
5,413
„
„
1865
6,404
„
„
1866
8,024
„
„
1867
13,812
„
„
1868
15,188
„
„
1869
8,974
„
„
1870
12,960
„
„
1871
14,092
„
„
Vor zwanzig Jahren kamen aus Brasilien jährlich circa
11,000 Centner Tapioca zu uns, gegenwärtig aber beträgt die Einfuhr nur halb so
viel.
Auf Santiago, einer capverdischen Insel, kostet das rohe Manioc-Mehl per Dekaliter ungefähr 1 Shilling 6 Pence, und das
gereinigte per Pfd. bis zu 10 Pence. Der Landstrich
Praia Rei auf der westafrikanischen Insel St. Thomas producirt circa 150,000 Liter Manioc-Mehl, Angola 150,000
Pfd. Auch die Portugiesen in Mozambique beschäftigen sich damit in ziemlichem
Umfange und verkaufen nach auswärts den Dekaliter für 2 1/2 bis 3 1/2 Frcs.;
getrocknete Wurzelschnitte werden dort in bedeutender Menge zu Markte gebracht, der
Dekaliter zum Preise von 5 bis 5 1/2 Pence.
Oestliche Stärkmehle.
Die Wasserlilien werden von den Chinesen viel als Nahrungsmittel verwendet. Die Samen
des Netumbium speciosum liefern ein schönes Mehl
und die Wurzeln eine Art Arrowroot. Die Wurzel der der Nymphaea alba wird in Schweden, und die der Nymphaea lotus, edulis und subra, in Aegypten und im Morgenlande genossen.
Aus der Wurzel der Sagittaria sagittifolia
bereiten die Chinesen, und aus der Alisma Plantago
die Kalmücken Stärkemehl.
Auf der Pariser Ausstellung 1867 befanden sich in der indischen Abtheilung Arrowroots
aus Sarun, Palhully, Dacca, Dehra, Doon, Nord-Malabar, Penang und Singapore.
Ich vermuthe daß die meisten derselben von Maranta
und nur wenige von Curcuma und Palmen
abstammten.
Maranta arundinacea, eine in Amerika einheimische
Pflanze, wurde von Elphinstone etwa um 1840 in Ostindien
eingeführt, und jetzt cultivirt man sie schon in mehreren Provinzen, besonders in
der Präsidentschaft Madras. Sie braucht bis zu ihrer vollständigen Entwicklung 12
bis 15 Monate. Nach einem Jahre enthält die Wurzel das Maximum von Stärkemehl,
nämlich 16 Proc.; bei längerem Verweilen in der Erde verringert sich, wie die
Erfahrungen des Botanikers Lepine in Pondichery darthun,
der Stärkegehalt wieder, denn er erhielt nach
14
Monaten
15
Proc.
15
„
14
„
16
„
12
„
17
„
11
„
19
„
10
„
Die Wurzel ist weih, fleischig, völlig ausgewachsen etwa 9 Zoll lang und 1 1/2 bis 2
Zoll dick. Ein Theil des Stärkemehles wird im Lande verbraucht und der Rest nach
Europa verschifft.
Die Wurzel der Curcuma rubescens liefert eine dem
Arrowroot ähnliche Stärke. In Travankor bildet sie einen großen Theil der Nahrung
der Eingeborenen.
In Tikor, Benares und Madras bereitet man aus Curcuma
angustifolia, in Berar aus C. leucorrhiza Arrowroot. Proben davon befinden sich
im indischen Museum.
Die wilde Ingwerpflanze, aus welcher man Stärkmehl gewinnt, kommt allenthalben in dem
Districte von Chittagong vor; es hält sehr schwer, sie da, wo sie vorkommt,
auszurotten, denn die kleinste Wurzel oder das kleinste Wurzelstück, woran sich noch
ein Auge befindet, schlägt wieder aus. Da man also auf das Gedeihen dieses Gewächses
gar keine Mühe zu verwenden braucht, so kommt das daraus erhaltene Product sehr
billig zu stehen, billiger als der Arracan-Reis, welchen man in großer Menge nach Europa bringt,
wo er jedoch nicht als Nahrungsmittel, sondern in den Manufacturen zum Appretiren
u.s.w. dient.
Es ist noch nicht entschieden, ob die in Cuttack vorkommende wilde
Arrowroot-Pflanze identisch ist mit der cultivirten. Die Producte derselben
unterscheiden sich nicht von einander, ausgenommen daß das Arrowroot der wilden
Pflanze einen schwach erdigen Geschmack besitzt, der aber vielleicht nur Folge
mangelhafter Fabrication ist. In neuester Zeit fängt man aber an, mehr Sorgfalt
darauf zu verwenden, und es kommen auch schon Sendungen sehr guter Qualität von dort
her. Auf den Bazars führt dieses Arrowroot den Namen Palooa.
Unter der Bezeichnung Beychundee versteht man eine
Art Stärkmehl, welches von den Gonds aus dem Stamme einer wilden Sumpfpflanze
gewonnen und auf den Bazars von Jubbulpore verkauft wird.
In Akyab nennen die Eingeborenen eine Art Arrowroot Rembowah , welches in großer Menge aus der Wurzel Pemban-oo
erhalten wird, die wahrscheinlich von Batatas
edulis stammt. In Travankor liefert der runde Yam (in Chochin Chana genannt), Arum
Rumphii oder Amorphophallus campanulatus
, Stärke. In Mergui dient Tacca pinnatifida
Gewinnung einer Art Sago.
In Ceylon hielt es anfangs sehr schwer, die Dorfbewohner zum Anbau der
Cassava- und Arrowroot-Pflanze zu bewegen. So belief sich im Jahre
1852 die ganze Production von Tapioca auf nicht mehr als 50 Pfd.; aber schon 1856
wurden 66,000 Pfd. erzeugt; ähnlich ging es mit dem Arrowroot, denn auch dieses
stieg von 50 Pfd. im Jahre 1852 auf 6,900 Pfd. im Jahre 1856, und gegenwärtig ist
die Gewinnung schon bis zur Exportfähigkeit gestiegen.
In Indien erhält man aus den jungen Wurzeln der Palmyra-Palme (Borrassus flabelliformis
L.) ein Stärkmehl, welches den Eingeborenen zur Nahrung
dient. Diese Palme ist sehr verbreitet über Indien und ein wegen der zahlreichen von
ihm gewonnenen Producte sehr interessanten Baum. In Goa bereitet man aus der wilden
Palme ein Mehl und ein Stärkmehl. In Mysore liefert Caryota urens Sago, und Perlsago, Tapioca und Tapioca-Mehl wurden
aus Mysore, Singapore und Penang zur Pariser und anderen
Industrie-Ausstellungen geschickt.
Der Stamm der japanischen Farnpalme (Cycas revoluta) ist
reich an sagoähnlicher Stärke.
In einem Aufsatze „über die Handelsverhältnisse des östlichen Archipelagus“ aus
dem Jahre 1861 habe ich folgende nähere Angaben über die Bereitung des Sago und den
damit getriebenen Handel gemacht.
„Singapore ist gegenwärtig der Hauptplatz für die Bereitung und der
Hauptmarkt für den Handel mit gekörntem Sago und Sagomehl. Der letztere Name
dient zur Bezeichnung des Satzmehles selbst oder der ungekörnten Stärke. Das
gekörnte Satzmehl oder der eigentliche Sago, ein schmutzigbraunes Präparat,
pflegte aus dem Archipel früher in kleiner Menge exportirt zu werden; als aber
im Jahre 1814 der Handel nach Europa eröffnet wurde, fingen die Chinesen auf
Malakka an, eine bessere Art zu bereiten, welche im Verkehre den Namen Perlsago
führt.
Es gibt vier bis fünf Palmenarten, welche Sago liefern; unter ihnen sind aber die
am ausgedehntesten cultivirten Sagus Königii
und Sagus laevis. Palmen kommen überall auf dem
malayischen Archipel und den Philippinen vor, wo nur ein für sie günstiger Boden
ist, und ein solcher besteht aus einer Art Marsch- oder Sumpfland,
hervorgegangen aus zerstörten Pflanzen und in der Nähe des Meeres gelegen. In
allen diesen Districten bildet der Sago größtentheils das tägliche Brod der
Eingeborenen. Jene Palmen vermehren sich sowohl durch Schößlinge als auch durch
Samen, und sterben nach der Fruchtreife ab.
Der Sagobaum ist, nachdem man ihn gefällt und die Krone beseitigt hat, ein 15 bis
20 Fuß langer und 20 Zoll dicker Cylinder. Sein Inhalt beträgt beinahe 26
Bushles, und da die Hälfte davon aus Holzfaser besteht, so bleiben 13 Bushles
Stärkmehl übrig.
Um einen Begriff von dem außerordentlichen Umfange dieser Production zu geben,
wird es genügen anzuführen, daß drei Bäume mehr Nahrung liefern als ein Acre
Weizen, und sechsmal mehr als ein Acre Kartoffeln. Mit der beträchtlichen
Ausbeute steht aber die Schmackhaftigkeit und Nährkraft des Productes nicht im
Verhältniß, und dasselbe verdient keineswegs den Vorzug vor dem Reis.
Der rohe Sago, d.h. der ursprüngliche markige Inhalt der Stämme wird zur weiteren
Verarbeitung nach Singapore gebracht, und zwar hauptsächlich von der
Nordwestküste Borneo's und von der Nordostküste Sumatra's; doch gelangen auch
Sendungen aus viel größerer Ferne dahin. Die Verarbeitung geschieht von den
Chinesen, indem sie das Mehl von der Faser und dem Zellgewebe trennen, und dann
entweder in Pulvergestalt oder zu Körnern geformt auf den Markt
bringen.“
Die Einfuhr von Sago in England hat seit der Abschaffung des Eingangszolles
fortwährend zugenommen. 1830 kamen nur 3000 Centner an, aber schon 1841 52,000, 1850
90,000, 1860 149,825 und 1870 344,000 Centner Sago und Tapioca im Werthe von 283,541
Pfd. Sterl.
Auf Singapore wurde auch die Bereitung der Tapioca sehr schwungvoll betrieben, aber
das Gewächs soll binnen fünf Jahren den Boden ganz erschöpft haben.
Penang führt jährlich über 10,000 Centner Tapioca und Arrowroot nach Großbritannien
und den Vereinigten Staaten aus.
In der Colonie Labuan haben die Sagohändler ihre Geschäfte sehr erweitert in Folge
von Erleichterungen, welche der Sultan von Borneo hinsichtlich des Transportes der
Waare auf den benachbarten Flüssen gewährt hat, und es ist nicht unwahrscheinlich
daß diese Insel noch der Mittelpunkt der Sago-Industrie des östlichen
Archipelagus werden wird. 1867 wurde Sago nach Labuan im Werthe von 9,811 Pfd. St.
eingeführt; in dem darauffolgenden Jahre nahm der Handel um 100 Proc. zu, denn der
Werth der Einfuhr betrug 19,841 Pfd. St., und durch die aus der Zubereitung (resp.
Reinigung des Rohmateriales) verursachten Kosten erhöhte sich der Werth des
Productes um 8,764 Pfd. St.
Auf Celebes ernähren sich alle Eingeborenen mit Sago von sehr grober Beschaffenheit,
welcher aus dem Marke mehrerer Baumarten gewonnen wird.
Australische Arrowroots etc.
In den letzten Jahren hat man der Production von Arrowroot in mehreren australischen
Colonien viel Aufmerksamkeit geschenkt, indem man den Anbau der dazu dienenden
Gewächse durch Austheilung von Pflanzen und Samen aus den vorzüglichen botanischen
Gärten zu Melbourne, Sydney und Brisbane erleichterte.
Canna AchirasGill., um Mendoza einheimisch, ist eine von den wenigen
außertropischen Arten, welche sich zur Gewinnung von Arrowroot eignen.
C. glaucaL. und C.
coccinea
Rosc. liefern nebst noch anderen Species die besondere
Sorte Arrowroot Tous les mois.
C. flaccidaRosc. in Carolina würde sich wahrscheinlich ebenfalls
zur Arrowroot-Gewinnung eignen.
C. edulisEdw., die Aderia Peru's, ist eine der am wenigsten
empfindlichen Arrowroot-Pflanzen, denn ihre Samen keimen selbst noch nach
mehrjährigem Alter. Man nennt sie gewöhnlich indianische Staude. Sie ist schon
mehrfach verbreitet in Australien, und nach Baron Müller
gewinnt man daraus zu Melbourne, Western-Port und Port Wellington ein vorzügliches Stärkmehl. Hagenauer auf der Missions-Anstalt in
Gipps-Land erhielt von 1/3 Acre dieser Canna 220 Pfd. Arrowroot.
Maranta nobilis scheint besonders in
Neu-Südwales zum Zweck der Arrowroot-Gewinnung angebaut zu werden. Aus
diesem Lande hatten auf die Pariser Ausstellung 1867 sieben Fabrikanten ihre
Producte geschickt. 1870 waren dort 84 Acres Land unter der Arrowroot-Cultur,
und diese lieferten 13,567 Centner.
Queensland exportirte zuerst 1860 ein wenig Arrowroot, 1869 aber schon 26,368 Pfd. im
Werthe von 548 Pfd. St.; das dazu benutzte Gewächs ist Encephalartus (Zamia) spiralis.
Auch die Insel Norfolk liefert gute Waare.
Zamia angustifolia dient auf den Bahamas zur
Arrowroot-Fabrication.
Aus Zamia integrifolia gewinnt man in Florida
Arrowroot, welches dort Coonti heißt Ferner
daselbst aus Chamoerops serrulata.
Auf der Pariser Ausstellung 1867 befand sich ein angeblich aus dem Samen des Castaneospermum australe zu Grafton am Flusse
Clarence erhaltenes Stärkmehl. Das genannte Gewächs gehört zu den Leguminosen; ich
habe mich nun aber vermittelst des Mikroskopes überzeugt, daß dieses Stärkmehl nicht
von Leguminosen-Samen abstammt, sondern nichts als eine Art Cassavastärke
ist, mithin betrüglicherweise einen fremden Namen bekommen hat.
Stärkmehle der
Südsee-Inseln.
Auf mehreren dieser Inseln werden verschiedene Satzmehle in bedeutender Menge
producirt und ausgeführt. Besonders dienen dazu zwei Arten des Arum, Arum macrorhizon
L. wächst wild auf Tahiti, und sein Rhizom dient dort
als Speise; aber Arum esculentum
L. (Colocasia
esculenta
Ray), daselbst Taro
genannt, wird am meisten angebaut und zur Stärkmehl-Bereitung verwendet,
welches den Bewohnern zu einem unentbehrlichen Nahrungsmittel geworden ist. Man
unterscheidet dort nicht weniger als 13 Spielarten der Pflanze. Die Rhizome werden
durchgängig 2 bis 4 Pfd. schwer, doch kommen auch bedeutend kleinere und größere
vor. Der dem Stärkmehl anhängende Bitterstoff wird durch Hitze zerstört. Die
Ausbeute beträgt 33 Proc.
Eine andere viel cultivirte Pflanze ist Tacca
pinnatifida
Forst., welche auf den sandigen Küsten wild vorkommt und
daselbst Pia heißt. Loureiro traf sie auch in
China und in Cochinchina an. Ihr Anbau geschieht ferner auf den Molukken, auf
Arrakam und in anderen Districten Indiens, sowie in Zanzibar etc. Ihre Wurzelknollen ähneln
sehr den Kartoffeln, aber ihr Stärkmehl findet sich hauptsächlich im Centrum
derselben, nicht in den äußeren Schichten. Der Gehalt davon beläuft sich auf 30 1/2
Proc.
Außer der genannten Species werden noch andere, z.B. Tacca integrifolia , in Indien, Madagaskar, Guinea auf Stärkmehl
verarbeitet.
Ferner liefern mehrere Arten Yam (Diosorea sativa
und bulbifera) Stärkmehl, doch hält es schwer
dasselbe daraus abzuscheiden, weil die Wurzel von stark holziger Beschaffenheit ist,
und deßhalb ein mehrtägiges Einweichen in Wasser erfordert, bevor man sie gehörig
zerkleinern kann. Der anhängende Bitterstoff wird theils durch die Behandlung mit
Wasser und der Rest davon durch Erhitzen entfernt.
Auch die Frucht des Brodbaumes (Artocarpus incisa
) dient zur Stärkebereitung und gibt 17 Proc. Ausbeute.
Afrikanische Arrowroots.
Aus mehreren Punkten des westlichen Afrika wird Arrowroot und Cassava gewonnen. Was
man auf den Canarischen Inseln, in Liberia, Lagos, Sierra Leone etc. producirt,
deckt nur den eigenen Bedarf.
Die Capcolonie und Natal, besonders letzteres, betreibt die
Arrowroot-Bereitung mit vieler Sorgfalt. Die dazu dienende Pflanze ist Maranta arundinacea. Die neuesten statistischen
Nachrichten darüber aus Natal kenne ich nicht, aber im Jahre 1864 wurden von 226
Acres 2347 Centner erhalten. Besonders in den Districten Durban, Victoria und Tugela
ist dieser Industriezweig im Schwunge, indessen mit bedeutendem Unterschiede, denn
in Tugela gaben 61 Acres 1220 Centner, in Victoria 66 Acres 639 Ctr. und in Durban
98 Acres 488 Ctr. Das Jahr 1866 lieferte im Ganzen 2835 Ctr. Im Jahre 1867 betrug
der Colonialpreis per Ctr. 30 bis 40 Shillinge, stieg
aber in einigen Fällen bis auf 67 1/2 Sh.
Die Insel Madagaskar scheint sich gleichfalls, wenn auch nur in geringem Grade, an
der Gewinnung von Arrowroot und anderen Stärkmehlen zu betheiligen, denn im Jahre
1868 wurden von der Ostküste derselben 7 Ctr. Arrowroot und 552 Ctr. anderer Arten
von Stärkmehl nach Mauritius gebracht. Canna
indica ist aus Indien nach der letztgenannten Insel verpflanzt worden; Maranta arundinacea wächst schon längst dort, und
Stärkmehl aus beiden Gewächsen war von dort auf die Pariser Ausstellung 1867
geschickt.