Titel: | Dronsfield's Patent-Schleifapparat für Karden. |
Fundstelle: | Band 203, Jahrgang 1872, Nr. CVII., S. 429 |
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CVII.
Dronsfield's
Patent-Schleifapparat für Karden.
Mit Abbildungen auf Tab.
VIII.
Dronsfield's Schleifapparat für Karden.
Gute scharfe Kratzenbeschläge und genau runde Walzen, das
sind die Grundbedingungen einer guten Arbeit auf den Krempeln. Die mechanischen
Hülfs Vorrichtungen zur Erreichung dieses Zieles lassen bis jetzt sehr viel zu
wünschen übrig und deßhalb verdient jede hierher gehörige Erfindung besondere Beachtung. Wir halten
aus diesem Grunde die von Célestin Martin
ausgestellte Schleifmaschine für den wichtigsten und interessantesten Gegenstand der
ganzen Maschinen-Ausstellung (auf der vorjährigen internationalen
Ausstellung) in London, und freuen uns dieselbe in Folgendem genauer beschreiben zu
können.
Der nach Dronsfield's Princip construirte Schleifapparat
ist in Figur
7–9 in Verbindung mit dem Krempeltambour T
dargestellt. (Die Maschine zum Schleifen der Arbeiterwalzen ist ganz analog
gebaut.)
Das Eigenthümliche dieser Erfindung besteht darin, daß die Kratzen nicht mittelst
einer Schmirgelwalze, sondern mittelst einer rotirenden
Schmirgelscheibe geschliffen werden, wodurch ein
Schleifen von zwei Seiten, ein Spitzschleifen der Nadeln
möglich ist.
Die Schmirgelscheibe a empfängt nicht bloß eine rotirende
Bewegung um ihre Achse e, sondern zu gleicher Zeit eine
Hin- und Herbewegung in der Längenrichtung der Trommel T. Beide Bewegungen werden von der rotirenden Schraubenspindel c hervorgebracht und zwar die rotirende vermittelst der
Winkelräder f, g, die hin- und hergehende
vermittelst des endlosen Rechts- und Linksgewindes der Schraubenspindel.
Dieselbe lagert in den Büchsen d, d auf adjustirbaren
Stelleisen p, p (Fig. 7), welche am
Krempelgestell festgeschraubt werden; ihre Bewegung empfängt sie mittelst der
Betriebsscheibe t.
Die Schmirgelscheibe a lagert mit ihrem Getriebe in einem
Support b, welcher mittelst Büchsen b¹ und i auf den
beiden Spindeln c; und k
eine sichere Führung erhält. Die Hin- und Herführung dieses Supportes b und also auch der Scheibe a wird nun dadurch bewirkt, daß ein Schlüssel m (Figur
9) in das Gewinde der Schraube c eingreift,
daher bei deren Rotation den ganzen Weg des Gewindes hin und zurück durchlaufen muß.
Damit hierbei die Umkehr nicht zu schnell erfolgt und die Kratzentrommel T auch an den Enden gut geschliffen wird, ist der
Schlüssel m nicht fest am Support, sondern mit einem
Stift n versehen, welcher im Schlitz o Spielraum hat. Der Schlüssel m muß demnach bei der Umkehr jedesmal die Länge dieses Schlitzes
durchlaufen, ehe der Supportwagen den Rückweg antritt.
Die rotirende Bewegung der Schmirgelscheibe a wird
mittelst des Rades g bewirkt, welches also zu gleicher
Zeit eine rotirende und die hin- und hergehende Bewegung auf der
Schraubenspindel auszuführen hat. Das Rad g ist zu dem
Ende mit einem Keil versehen, welcher in einer Nuth h
läuft.
r bezeichnet ein Gehäuse, welches die arbeitenden Theile
vor Staub schützt, durch eine Thür s aber den Zutritt
gestattet.
Das Einstellen des Apparates erfolgt genau, wie das Einstellen der Wenderwalzen. Das
Schleifen der Nadeln von zwei Seiten wird dadurch erreicht, daß man die
Riemenscheibe t abwechselnd von einem offenen und
gekreuzten Riemen betreiben läßt. C. L. (Nach der Zeitschrift des Vereines der
Wollinteressenten Deutschlands, 1871 S. 379.)